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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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als Winterkönig in die Geschichte eingeht.
    Der Krieg ernährt den Krieg. Und der Krieg ernährt Wallenstein. Wallenstein bringt zahlreiche verlassene Güter in seinen Besitz.
    Die Protestanten jedoch geben sich nicht geschlagen. Der Krieg wütet bald im Elsass und in der Pfalz und 1625 greift König Christian IV. von Dänemark auf protestantischer Seite ein. Weil in diesem Jahr auch Keplers Horoskop endet, lässt Wallenstein sich ein zweites von ihm erstellen. Das enthält eine Warnung für den Beginn des Jahres 1634.
    Zunächst wird Wallenstein zum Herzog von Friedland erhoben und 1626 feiert er in der Schlacht an der Dessauer Elbbrücke gegen den protestantischen Heerführer Graf von Mansfeld einen großen Sieg. Der katholische Feldherr Johann t’Serclaes Graf von Tilly besiegt den Dänenkönig Christian bei Lutter am Barenberge, und gemeinsam mit Tilly unterwirft Wallenstein Norddeutschland. Doch der Erfolg macht Wallenstein hochmütig. 1630 setzt der Kaiser ihn ab. Erst als Gustav II. Adolf von Schweden die katholische Sache bedroht, wird er 1632 zurückgeholt. Wallenstein träumt von der Krone Böhmens, konspiriert mit dem Feind, wird erneut geächtet und Anfang 1634 in Eger ermordet. Kepler hatte gewarnt.
Gustav II. Adolf: Schweden greift nach Europa
    Gustav II. Adolf lebt von 1594 bis 1632
    Vier Phasen sind es, in die die Geschichtsbücher den Dreißigjährigen Krieg einteilen. Zunächst tobt ab 1618 der Böhmisch-Pfälzische Krieg, der 1623 mit dem Kriegseintritt der Dänen in denDänisch-Niedersächsischen Krieg übergeht. Als diese wieder aus dem Krieg ausscheiden, greift König Gustav II. Adolf von Schweden in das Geschehen ein. 1630 landet er mit einem Heer in Pommern und es beginnt die dritte Phase des Dreißigjährigen Krieges, der Schwedische Krieg.
    Gustav II. Adolf ist ein frühreifer König. Mit acht Jahren nimmt der Sohn von König Karl IX. von Schweden bereits an Senatssitzungen teil, mit 15 hält er seine erste Thronrede und zwei Jahre später besteigt er den Thron. Er ist umfassend militärisch ausgebildet und spricht neben Schwedisch auch fließend Deutsch. Mit 18 Jahren zieht Gustav II. Adolf erstmals in den Krieg, kämpft gegen die Dänen, die Russen und danach gegen die Polen, und es gelingt ihm, den schwedischen Einfluss im Ostseeraum erheblich zu erweitern.
    Der junge König führt die Wehrpflicht ein und macht seine Armee zu einer der schlagkräftigsten Europas. Aber auch Schwedens Verwaltung, das Schulwesen, Handel und Wirtschaft werden modernisiert, das Land blüht auf.
    Als in Deutschland während des Dreißigjährigen Krieges die katholischen kaiserlich-habsburgischen Heere immer weiter nach Norden vordringen, sieht Gustav II. Adolf die Interessen seines Reiches bedroht: Mit einem Heer setzt er nach Pommern über und zieht die Truppen des protestantischen deutschen Lagers auf seine Seite. Im Frühherbst 1631 siegt er in Sachsen in der Schlacht bei Breitenfeld über ein katholisches Heer unter dem Befehl Tillys. Fortan gilt er als Retter des deutschen Protestantismus.
    Angesichts der bedrohlichen Lage für die katholische Seite setzt Kaiser Ferdinand II. seinen zuvor entlassenen Feldherrn Albrecht von Wallenstein wieder als Oberbefehlshaber ein. In der Schlacht bei Lützen im November 1632 führt Gustav II. Adolf trotz aller Warnungen gegen Wallenstein einen Kavallerieangriff. Einer von Wallensteins Reitern tötet ihn mit einem gezielten Schuss.
    Gustav II. Adolf gilt als eindrucksvollste Persönlichkeit auf der Seite der Protestanten während des Dreißigjährigen Krieges und wird zum Märtyrer des Protestantismus verklärt. Tatsächlich war er ein Herrscher, dem es vor allem um die Ausdehnung seiner Macht ging. Um dieses Ziel zu erreichen, schloss er im Jahr vor seinem Tod sogar mit dem katholischen Frankreich, dasunter der politischen Führung von Kardinal Richelieu Protestanten verfolgte, den Vertrag von Bärwalde, in dem Frankreich ihm finanzielle Unterstützung zusagte.
Hugo Grotius: Begründer des Völkerrechts
    Hugo Grotius lebt von 1583 bis 1645
    Gustav II. Adolf soll Hugo Grotius’ Buch über das Recht des Krieges und des Friedens auf seinen Feldzügen im Gepäck gehabt haben. Nach dem Tod des Schwedenkönigs übernimmt Kanzler Axel Oxenstierna die Regentschaft für die erst sechsjährige Königin Christina I. Er macht den Niederländer Grotius 1634 zum Botschafter im verbündeten Frankreich und so zu einem wichtigen Beteiligten der letzten Phase des Dreißigjährigen

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