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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Häuser für seine Arbeiter und ihre Familien bauen. Er stellt bevorzugtMänner mit großen Familien ein, weil dann auch die Frauen und Kinder, die er »erst« ab sechs Jahren einstellt, mitarbeiten können. Sie spinnen in der Fabrik das Garn, die Männer weben im Haus die Stoffe. Die Textilindustrie entsteht.
    1783 baut Arkwright mit seinem Partner David Dale das Werk New Lanark, wo Robert Owen acht Jahre nach Arkwrights Tod die Leitung übernimmt. In New Lanark wird erstmals die Dampfkraft eingesetzt. Owen verkürzt die Tagesarbeitszeit von über 14 auf zwölf Stunden, verbietet Kinderarbeit unter zehn Jahren und verbessert die Lebensbedingungen der Arbeiter. Der Gewinn der Fabrik erhöht sich.
    Ist Richard Arkwright einer der bedeutendsten Wegbereiter der modernen Industrie, so ist Owen als Antwort auf ihn einer der ersten Sozialreformer des Industriezeitalters.
Meyer Amschel Rothschild und die Macht des Geldes
    Meyer Amschel Rothschild lebt von 1744 bis 1812
    Die Familie lebt seit dem 16. Jahrhundert in Frankfurt am Main und heißt eigentlich Herz, ändert aber ihren Namen nach dem roten Schild vor ihrem Haus in der Judengasse, die nichts anderes ist als ein Getto. Nur dort dürfen Juden wohnen und sie müssen Schutzgeld an die Stadt zahlen.
    Den Juden, denen man im christlichen Europa kaum den Zugang zu einem Beruf erlaubte, gestattete Papst Alexander III. im Jahr 1179 das Zinsgeschäft. Damit drängte man sie in diesen Beruf, während man ihnen zugleich den Zugang zu vielen anderen Erwerbszweigen verbot. Auch Meyer Amschel Rothschilds Vater ist Geldverleiher, obwohl er eigentlich Rabbiner werden soll. Doch seine Eltern sterben früh. Mit zwölf Jahren Vollwaise, bricht er die Talmudschule ab und lernt beim jüdischen Bankhaus Oppenheimer in Hannover das Geldgeschäft. 1764 macht er sich als Münz- und Wechselhändler in Frankfurt selbstständig. Mittlerweile hat er die Bekanntschaft des Erbprinzen Wilhelm von Hessen-Kassel gemacht, dessen Familie durch Soldatenhandel ein Vermögen anhäuft. Vor allem im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg werden Soldaten an Großbritannien sozusagen vermietet. Mit der Verwaltung des Vermögens wird zunehmend Meyer Amschel Rothschild betraut. 1792 gründet er in seinerHeimatstadt das Bankhaus Rothschild. Meyer Amschel Rothschild rettet das Vermögen des nunmehr zum Landgrafen aufgestiegenen Wilhelm IX. von Hessen-Kassel nach der Eroberung Frankfurts durch Napoleon nach England.
    Zur gleichen Zeit müssen die Maschinen, mit deren Einsatz die Industrielle Revolution vorangetrieben wird, ebenso finanziert werden wie der Aufbau von Fabriken. Besonders die aufsteigende Textilindustrie lässt bald die Geschäfte der Rothschild-Bank gedeihen. Die fünf Söhne des Bankengründers etablieren Zweigbetriebe in London, Paris, Wien und Neapel. Sie sprechen sich untereinander ab, handeln aber weitgehend unabhängig. In den nächsten Jahrzehnten steigen sie zu den führenden Bankiers Europas auf. Die Rothschilds finanzieren die Kriege der europäischen Königshäuser gegen das revolutionäre Frankreich und unterstützen die Koalition gegen Napoleon. Sie investieren in Staaten, Unternehmen und später in den Bau von Eisenbahnen.
    An ihrer jüdischen Religion halten die Rothschilds, im 19. Jahrhundert die mächtigsten Bankiers der Welt, offen fest und werden daher in einer Zeit von zunehmendem Nationalismus immer wieder als vaterlandslose Gesellen beschimpft. Gewürdigt aber werden ihre Wohltätigkeit und ihr Weltbürgertum.
Adam Smith und der Beginn der Wirtschaftswissenschaft
    Adam Smith lebt von 1723 bis 1790
    Angeblich haben Zigeuner einst den vierjährigen Adam Smith entführt, ihn jedoch dann wieder laufen lassen, was seinen Biografen John Rae zu dem Kommentar hinriss, Smith hätte sicher »einen schlechten Zigeuner abgegeben«.
    Adam Smith ist höflich und zerstreut. Er führt Selbstgespräche und man trifft ihn auch im Morgenrock auf offener Straße an. Die vielen Heiratsanträge, die er im Laufe seines Lebens macht, stoßen permanent auf Ablehnung. Smith bleibt Junggeselle und lebt über 60 Jahre, bis zu ihrem Tod, mit seiner Mutter zusammen.
    Schon mit 14 Jahren studiert der junge Mann in Glasgow und später in Oxford. 1750 lernt er David Hume kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird. Im Jahr darauf wird er Professor für Logik in Glasgow.
    Auf die ewige Frage, ob der Mensch gut oder schlecht sei, gibt Adam Smith in seiner 1759 erschienenen Theory of Moral

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