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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Sentiments eine differenzierte Antwort. Der Mensch sei zwar eigennützig, sein Mitgefühl aber setze seiner Selbstsucht Schranken und so diene er letztlich auch der Gemeinschaft.
    Von 1764 bis 1766 ist Adam Smith Reisebegleiter eines Herzogs in Frankreich, wo er d’Alembert, Diderot, Voltaire und François Quesnay kennenlernt. Der hat 1758 in seinem berühmten Tableau économique die Schwankungen in den Einkünften des französischen Hofes aufgezeichnet und die erste Darstellung einer Volkswirtschaft als Kreislaufsystem von wechselseitigen Geld- und Güterströmen geliefert.
    Zurück in Schottland, durch eine lebenslange Pension seines Herzogs finanziell abgesichert, beginnt er mit der Arbeit an seinem zweibändigen Werk An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations . Es erscheint 1776, markiert den Beginn der Wirtschaftswissenschaften und wird zur »Bibel des Kapitalismus«. Smith harmonisiert die ökonomischen Sichtweisen seiner Zeit, ordnet sie, überwindet sie und führt die Kategorien Handel und Produktion in ein komplexes System, indem er die Einflussgrößen der Wirtschaft wie Kapital, Güter, Wert, Preis, Zins, Steuern, Handel und Kredit darstellt und ihr Zusammenspiel beschreibt. Smith wendet sich gegen den herrschenden dirigistischen Merkantilismus und propagiert den Freihandel. Funktionierende Märkte würden durch eine »unsichtbare Hand« im Wirken von Angebot und Nachfrage entstehen. Außerdem plädiert er für die Vorteile der Arbeitsteilung zur Erhöhung von Produktivität. Doch Smith sieht auch früh die Gefahren sich frei entfaltender Marktkräfte und rät zur Gründung von Gewerkschaften. Der Staat habe die innere und äußere Sicherheit zu garantieren, Rechtssicherheit zu gewährleisten, das Eigentum zu schützen, den freien Markt vor Störungen zu bewahren und die Banken zu kontrollieren.
Benjamin Franklin: Elektrisierende Wissenschaft und Freiheit
    Benjamin Franklin lebt von 1706 bis 1790
    Als der Siebenjährige Krieg 1763 endet, ist Großbritannien uneingeschränkte Weltmacht, Frankreich verliert im Wesentlichen seine Kolonien, vor allem die in Nordamerika.
    In den britischen Besitzungen Nordamerikas leben zu dieser Zeit etwa 1,6 Millionen Menschen. Das Gedeihen von Landwirtschaft und Handel bringt ein wohlhabendes Bürgertum hervor. Dazu gehört Benjamin Franklin.
    Der Sohn eines Seifen- und Kerzenmachers ist von unstillbarem Wissensdurst. Nachdem er zunächst in der Druckerei seines Bruders gearbeitet hat, macht er sich als Buchdrucker und Verleger selbstständig. In Franklins Verlag erscheinen die Pennsylvania Gazette und das populäre Jahrbuch Poor Richard’s Almanack . 1748 verkauft er das Unternehmen.
    Franklin ist der pragmatische amerikanische Universalgeist. Er ist Bürger, Politiker, Wissenschaftler und Denker, macht sich einen Namen als Erfinder und Forscher, beschäftigt sich mit Licht, Magnetismus und Elektrizität und erfindet 1752 den Blitzableiter. Später entwickelt Franklin die Bifokalbrille und einen Zimmerofen. Während seines langen Lebens liegen ihm aber auch das Gemeinwohl und der Aufbau einer Bürgergesellschaft am Herzen. Dafür engagiert er sich nicht nur in der großen Politik, sondern kümmert sich ebenso um Straßenbeleuchtung und freiwillige Feuerwehr und gründet die erste öffentliche Leihbibliothek.
    Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen den Kolonien und Großbritannien sondiert Franklin 1757 in London die Möglichkeit der Verwirklichung seiner Pläne einer Union mehrerer Kolonien. Sieben Jahre später wird er ständiger Gesandter in der britischen Hauptstadt.
    Die Konflikte mit dem Mutterland verschärfen sich, denn Großbritannien will durch neue Steuern die hohen Kosten des Siebenjährigen Krieges kompensieren. 1773 werfen Kolonisten bei der Boston Tea Party Teefracht der britischen East India Trading Company in das Hafenbecken. Zwei Jahre später bricht der Unabhängigkeitskrieg aus. Kurz darauf ist Franklin einer der Unterzeichner der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Dann schickt ihn der Kongress der Vereinigten Staaten nach Frankreich, wo er eine Allianz gegen Großbritannien schmiedet.
    Franklin ist Gesandter und Vertragsunterhändler, als Großbritannien im Frieden von Paris 1783 die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika anerkennt. 1787 wird er erster Präsident der Gesellschaft gegen Sklaverei. Viele Zitate vonihm, einem der ersten Bildungsbürger, werden berühmt. Zum Beispiel: »Es gibt nie

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