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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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gemeinsam an ein und demselben Geschöpf ausprobieren sollte .
     

     
    »Imares!«, rief Linara warnend.
    »Ja, was ist denn?« Der Junge hob verständnislos die Arme und sah über die Schulter – gerade rechtzeitig, um zwei Reihen verfaulter Zähne im stinkenden Maul eines Orks vor sich vorzufinden.
    »Ducken!«, knurrte die Elfe.
    Imares ließ sich fallen. Einen Wimpernschlag später flitzte ein Pfeil über sein Haupt hinweg. Er hörte einen Schrei, der ihn mehr an ein knarrendes Scheunentor erinnerte, und dann einen dumpfen Aufschlag, untermalt von dem Scheppern von Metall.
    Imares rappelte sich auf, klopfte sich den Staub von der Hose und stieß die Kreatur vor sich herausfordernd mit dem Fuß an. Gerade wollte er eine gehässige Bemerkung verlieren, doch diese ging in einem mehrtonigen, metallischen Singen unter, als hinter ihm gleichzeitig mehrere Schwerter gezogen wurden. Tief aus der Dunkelheit des Ganges war nun deutlich das Stampfen schwerer Stiefel zu vernehmen. Noch einmal sauste ein Pfeil knapp an dem Kopf des Jungen vorbei, irgendwo in die Schwärze der Höhle. Dem folgte heftiges Fluchen in einer rauen Sprache, als die herbeieilenden Orks über ihren gefallenen Kameraden stolperten.
    Mehrere gedrungene Gestalten schälten sich aus der Dunkelheit.
    Imares riss sein Schwert aus der Scheide und stieß es hoch in die Luft – beinahe hätte er es in die Tunneldecke über ihm gerammt. Mit einem Kriegsschrei wollte er den Orks entgegenstürmen. Doch da packte ihn eine kräftige Hand von hinten und zog ihn zurück. Beleidigt blickte er auf Atharis, der ihn bestimmt gegen die Wand drückte und gefolgt von Cirano selbst in den Gang vortrat.
    »Das ist typisch!«, ereiferte sich Imares gegenüber Linara, die neben ihm stand und zwei weitere Pfeile in die Dunkelheit schickte. »Immer muss er sich vordrängen!«
    »Sei froh! Normalerweise schicken Anführer jene vor, deren Verlust sie am leichtesten verkraften können, während sie selbst aus sicherer Entfernung zuschauen, nur um anschließend den Ruhm zu ernten«, entgegnete die junge Elfe im Plauderton. Die Bogensehne surrte erneut.
    »Willst du damit sagen, mich zu verlieren würde niemanden kümmern?« Imares war entrüstet.
    Linara hängte sich den Bogen über und klopfte ihren Gefährten vielsagend auf die Schulter. Dann nahm sie ebenfalls ihr Schwert zur Hand. »Jetzt komm! Wir wollen denen doch nicht den ganzen Spaß lassen!«
     

     
    Atharis war es langsam leid, seine Klinge gegen einen Feind zu erheben, nur um zusehen zu dürfen, wie dieser im nächsten Augenblick mit einem Pfeil zwischen den Augen zu Boden sank. Als nun Linara und Imares mit gezogenen Schwertern an ihm vorbeistürmten, lehnte er sich gelassen an die Höhlenwand, verschränkte die Arme vor der Brust und beschloss, das Schauspiel zu genießen.
    Nur wenige Minuten später war der Kampf vorüber und der Boden bedeckt mit durchlöcherten und zerhackten Orküberresten. Atharis bahnte sich angewidert einen Weg durch die Leichen. Er hasste Orks und es bereitete ihm ein gewisses Maß an Vergnügen, diese zerstörungswütigen Kreaturen zu töten. Doch tote Orks mochte er genauso wenig. Sie erinnerten ihn daran, wie brutal seine eigene Vorgehensweise eigentlich war, auch wenn kaum ein Mensch ihre Notwendigkeit infrage stellte.
     

     
    Zu beiden Seiten zweigten schmale Gänge vom Hauptkorridor ab, die zu Schlaflagern und Vorratskammern führten. Lediglich ein paar Mäuse und Ansammlungen von Asseln tummelten sich hier.
    Linara huschte außerhalb des Lichtkreises der Fackeln von einem Felsvorsprung zum nächsten. Sie schlüpfte um eine scharfe Biegung des Tunnels und fand sich unvermutet vor einer weiteren Türe aus massivem Eichenholz wieder. Jedoch war diese hier mindestens doppelt so groß. Misstrauisch betrachtete sie das Hindernis und lauschte.
    Deutlich konnte sie das Knirschen der Schritte ihrer Gefährten vernehmen. Auch das Knistern der Fackeln war schwach zu hören. Doch da war noch etwas! Ein dumpfes Dröhnen, das die Elfe weniger hörte, als vielmehr durch eine Vibration des Gesteins wahrnahm.
    Atharis hatte seiner Truppe Zeichen gegeben anzuhalten, als Linara aus seinem Blickfeld verschwunden war. Nun tauchte die Elfe wieder vor ihm im Tunnel auf und winkte ihm zu, er solle ihr folgen.
    Als er um die Ecke trat, flüsterte seine Schwester, aufgeregt mit der Hand auf die Tür weisend: »Wozu bauen Orks solch riesige Türen?«
    Atharis ließ den Blick über die massiven Türangeln

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