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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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Flugkünste von Nachtfalter nicht zu viel verlangte.
    Atharis löste die Armbrust von den Gurten seines Sattels und lud sie. Während er die Waffe mit der rechten Hand schussbereit hielt, lenkte er mit der linken Moorfee in einen Sturzflug. Der Wind pfiff in seinen Ohren, als die Baumwipfel auf ihn zurasten. Nur wenige Meter über dem Wald zog er die Zügel ruckartig an. Der Walddrache breitete die Schwingen aus und glitt knapp oberhalb der Bäume entlang. Atharis wusste, dass er sich nicht zu vergewissern brauchte, ob Linara seinem Manöver hatte folgen können. Trotzdem warf er einen kurzen Blick über die Schulter. Als er im Augenwinkel das weiße Schimmern des Eisdrachen sah, lächelte er zufrieden.
    Die Bäume standen hier keineswegs dicht und es gab nur spärlich Unterholz. Trotzdem war es außerordentlich schwierig, im Flug auf bewegliche Ziele zwischen den Stämmen zu schießen. Atharis drosselte die Geschwindigkeit seines Reittieres. Er wusste nicht, ob die Orks ebenfalls Schusswaffen trugen, weshalb er achtgeben musste, nicht zu knapp über sie hinweg zu fliegen.
    Angestrengt starrte er auf den mit wirren Lichtflecken übersäten Waldboden, bis seine Augen schmerzten.
    Da! Dort hatte sich etwas zwischen den Bäumen bewegt. War es ...? Ja, das war ein Ork. Verdammt! Nun war er bereits vorübergeflogen. Er hatte zu spät reagiert.
    Während er noch überlegte, ob er seinen Drachen wenden und die Kreatur verfolgen sollte, hörte er einen erstickten Entsetzensschrei aus dem Wald unter sich. Der Ork stürzte vornüber, überschlug sich und blieb dann liegen. In seinem Nacken steckte ein Pfeil. Atharis nickte anerkennend ob der Schießkünste seiner Schwester und wandte sich seinem nächsten Opfer zu. Direkt vor ihm flohen mehrere Orks einen Waldweg entlang, wo sie ohne Deckung waren. Atharis schlang die Zügel um sein Handgelenk und legte die Armbrust an. Im nächsten Augenblick ging eine der flüchtenden Kreaturen mit einem Bolzen zwischen den Schulterblättern zu Boden. Seine beiden Gefährten hielten sich nicht lange mit dem tödlich Verwundeten auf. Sobald sie den Drachen über sich entdeckt hatten, flüchteten sie seitlich in das Gebüsch abseits des Weges.
    Atharis fluchte leise, da ihm nicht die Zeit blieb, Moorfee zu wenden und gleichzeitig seine Waffe nachzuladen. Doch, noch ehe die Orks den Schutz des Gestrüpps erreichen konnten, sausten zwei Bolzen auf sie nieder. Überrascht sah Atharis auf. Zwei Rote Drachen standen vor ihm in der Luft. Hastig zog er die Zügel an.
    Cirano schwenkte triumphierend seine Armbrust. »Es sind zwei Dutzend oder mehr!«, rief er seinem Anführer zu. »Sie fliehen in südlicher Richtung in der Deckung der Bäume direkt auf eine Lichtung zu.«
    »Sehr gut!«, kommentierte Atharis, der glaubte, auf der Lichtung leichtes Spiel mit seinen Gegnern zu haben. Offenbar kannten die Orks das Gelände schlecht, denn sonst würden sie in Anbetracht der Tatsache, dass sie aus der Luft angegriffen wurden, nicht einen solch tödlichen Fehler begehen. »Linara, Imares! Treibt die Orks vor euch her auf die Lichtung dort vorne zu. Erschießt so viele wie ihr vermögt. Aster, Cirano, ihr kommt mit mir! Wir werden sie gebührend empfangen.« Er hatte die Worte kaum beendet, als Moorfee bereits davonrauschte.
    Doch als er die besagte Lichtung erreichte, offenbarte sich ihm eine weitere Überraschung zu ihren Ungunsten. Auf einer großen, baumlosen Fläche, die von dichtem Gras bewachsen war, lagen mehrere mit Moos bedeckte Findlinge, zwischen denen ein Loch tief in die Erde führte. Offenbar war es eine Höhle, die den Orks als Zuflucht diente, denn vor dem Eingang saß eine Wache, die nun, da sie der nahenden Drachen gewahr wurde, ein Horn an die Lippen hob, um Alarm zu blasen.
    Abgesehen von einem Gurgeln, das auf den Blutstrom zurückzuführen war, der aus ihrer Kehle quoll, brachte die Kreatur jedoch keinen Laut zustande. Verzweifelt griff sich der Ork an den Hals, aus dem ein Armbrustbolzen ragte. Dann sank er leblos gegen den Fels.
    So fanden ihn seine Kameraden, die in Panik aus dem Schutz der Bäume vor zwei Drachen mit schießwütigen Reitern flohen, nur um sich drei weiteren gegenüber zu finden, die hoch über dem Eingang ihres Versteckes in der Luft schwebten. Unter dem Geschosshagel, der vom Himmel regnete, stürzten sie auf die Höhle zu. Wer zu Boden ging, wurde von den Nachfolgenden überrannt. Manche der Orks hoben selbst Armbrüste zum Schuss. Doch keiner der Bolzen

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