Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
Vom Netzwerk:
überhaupt kein Interesse daran hatten, ihn schnell zu töten. So würde er vielleicht Zeit gewinnen, um einen Ausweg aus dieser misslichen Lage zu finden.
    Leider taten ihm die Orks nicht den Gefallen. Denn vor allen Dingen waren sie darauf erpicht, ihr Opfer in seinem eigenen Blut zu baden.
    Der bittere Geschmack der Angst breitete sich in Atharis’ Mund aus, als ein besonders großer und kräftig gebauter Ork einen Schritt vortrat. Eine Picke hoch über seinen Kopf erhoben, bleckte er siegesgewiss die gelben Zähne.
    Atharis würgte an dem Kloß in seinem Hals. Ihm war klar, dass all seine Kraft nötig sein würde, diesen Schlag zu parieren. In jenem Moment wäre er ungeschützt gegen die Waffen der übrigen Bergarbeiter. Unwillkürlich kniff er die Augen zusammen, als der Ork mit der Picke laut brüllte.
    Erst als der Kreatur das Werkzeug aus den kraftlosen Händen fiel, erkannte Atharis den Grund für den Schrei. Ein Armbrustbolzen zierte die schlammbraune Stirn des Orks und dunkles Blut rann ihm in die Augen, die ausdruckslos in die Ferne starrten.
    Atharis wollte die Schrecksekunde nutzen, in der die Orks ihren Gefährten fassungslos anstarrten, um aufzuspringen. Doch kaum hatte er sich halb aufgerappelt, als der große Ork wie ein gefällter Baum auf ihn niederstürzte und ihn unter sich begrub. Keuchend rang er um Atem und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Boden, um die Leiche anzuheben. Da wuchs das Gewicht der Last nochmals schlagartig an und beförderte ihn mit dem Gesicht voran wieder auf den kalten Stein zurück.
    Verwundert, was da über ihm vor sich ging, verrenkte Atharis den Hals. Was er sah, hätte ihn dazu gebracht, erleichtert aufzulachen, wenn er nur gekonnt hätte. Wie eine überfahrene Kröte fühlte er sich unter dem toten Körper des Orks, auf dem breitbeinig ein Elfenmädchen stand.
    Mitten in den Kreis der Bergleute war Linara gesprungen und führte ihr Schwert zielsicher von ihrem Hochstand aus gegen ihre Feinde. Mit Leichtigkeit parierte sie jeden der Schläge und wirbelte um die eigene Achse, um keine Seite ungedeckt zu lassen. Die Orks ließen ihr kaum ausreichend Spielraum, selbst in die Offensive zu gehen. Doch irgendwann würden sie ermüden. Linara war zuversichtlich, dieses Spiel endlos fortsetzten zu können. So verstrich die Zeit und die Kämpfe ringsum gingen weiter, ohne dass die Elfe einen Ork auch nur gekratzt hatte. Verärgert bemühte sie sich, das Tempo zu erhöhen, in der Hoffnung, ihre Gegner aus dem Takt zu bringen.
    Da ging plötzlich hinter ihrem Rücken einer der Orks zu Boden. Und dann noch einer und noch einer. Überrascht fuhr Linara herum. Vor ihr stand Aster, den Stiefel fest auf den Rücken einer am Boden liegenden und unkontrolliert zuckenden Kreatur gestemmt.
    »Ich übernehme das hier«, sagte die Katze bestimmt. Ihr Blick fiel auf Atharis, der immer noch unter dem Ork auf dem Boden lag, alle vier Gliedmaßen von sich gestreckt. Schmunzelnd fügte sie hinzu: »Nun, Atharis, die Herrin Kartiana scheint nicht mehr die einzige Frau zu sein, die über dir steht. Na los, kümmert euch um den Troll. Mit unseren Freunden hier werde ich fertig.«
     

     
    Kirhak hatte nun endlich die Quelle der lästigen, kleinen Geschosse ausmachen können und stapfte quer durch die Höhle darauf zu. Ein Schlag mit seinem mächtigen Hammer und das dürre Männlein würde nur noch ein klebriger Fleck auf dem Boden sein, dessen war sich Kirhak sicher. Andererseits würde es ihm viel mehr Vergnügen bereiten, das zapplige Wesen langsam zwischen seinen Zähnen zu zerkauen, sofern dieser Mensch überhaupt genießbar war. Er schien lediglich aus mit Haut überspannten Knochen zu bestehen.
    Imares’ Augen wurden groß, als sich der Troll vor ihm aufbaute und den Hammer zum Schlag erhob. Panisch ließ er die Armbrust fallen und zog sein Schwert. Doch im Angesicht dieses riesigen Gegners erschien es ihm wie ein Zahnstocher. Seine Hände zitterten vor Aufregung dermaßen, dass er Mühe hatte, die Waffe festzuhalten. Imares verwarf den Gedanken an einen Kampf und entschied sich zur Flucht.
    Da bemerkte er etwas Dunkles, das hinter dem Troll empor huschte und unmittelbar danach auf dessen breiten Schultern wieder zum Vorschein kam. Mit offenem Mund beobachtete der Junge, wie Linara auf dem Monstrum umher balancierte.
    Der Troll warf verstört den Kopf von einer Seite zur anderen und schlug mit den Armen wild um sich, um den blinden Passagier abzuschütteln. Vergebens. Die Haut des

Weitere Kostenlose Bücher