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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sich geweigert, uns das irgendwie untersuchen zu lassen. Nach den Vorschriften dürften wir sie das nicht in die Basis tragen lassen.«
    Cordelia zog den Beutel oben auf und hielt ihn Kou zur Überprüfung hin. Er guckte hinein.
    » Scheiße! «Die Sicherheitsleute drängten sich nach vorn, als Koudelka zurücksprang. Er winkte sie beiseite. »Ich … ich verstehe«, er schluckte. »Ja, Admiral Vorkosigan wird das sicherlich sehen wollen.«
    »Leutnant, was soll ich auf meine Kontrollliste schreiben?«, sagte der Sicherheitsmann – quengelnd, entschied Cordelia, war sein Ton. »Ich muss es registrieren, wenn es hineingebracht wird.«
    »Bringen Sie ihn endlich zum Schweigen, Kou«, seufzte Cordelia.
    Kou schaute noch mal in den Beutel und seine Lippen verzogen sich zu einem listigen Grinsen. »Geht in Ordnung. Tragen Sie es ein als ein Winterfest-Geschenk für Admiral Vorkosigan. Von seiner Frau.«
    »O Kou«, Drou hielt ihm sein Schwert hin, »ich habe das gerettet. Aber wir haben leider die Hülle verloren.«
    Kou nahm es, schaute auf den Sack, erkannte die Verbindung zwischen beiden und trug das Schwert sorgsamer. »Das ist … das ist in Ordnung. Danke sehr.«
    »Ich nehme es noch mal zu Siegling und lasse ein Duplikat der Hülle anfertigen«, versprach Cordelia.
    Der Sicherheitsmann gab Admiral Vorkosigans oberstem Adjutanten den Weg frei. Kou führte Cordelia, Bothari und Drou in die Basis. Cordelia zog die Schnur fest zu und ließ den Beutel von ihrer Hand baumeln.
    »Wir gehen hinab auf die Stabsebene. Der Admiral ist seit einer Stunde in einer absolut geheimen Sitzung. Zwei von Vordarians obersten Offizieren sind gestern Abend heimlich hier eingetroffen. Sie verhandeln darüber, ihn zu verraten. Der beste Plan zur Rettung der Geiseln beruht auf ihrer Kooperation.«
    »Wussten sie schon davon?« Cordelia hielt den Beutel hoch.
    »Ich glaube nicht, Mylady. Sie haben gerade alles verändert.« Er grinste grimmig, und seine ungleichen Schritte wurden länger.
    »Ich nehme an, dass dieses Kommandounternehmen noch notwendig ist«, seufzte Cordelia. »Selbst im Zusammenbruch ist Vordarians Seite noch gefährlich. Vielleicht noch gefährlicher, in ihrer Verzweiflung.« Sie dachte an jenes Hotel im Zentrum von Vorbarr Sultana, wo Botharis kleine Tochter Elena immer noch, soweit sie wusste, untergebracht war.
    Geringere Geiseln. Konnte sie Aral dazu überreden, für geringere Geiseln noch etwas mehr Kräfte einzuteilen? Leider hatte sie wahrscheinlich noch nicht einmal jetzt all die Soldaten arbeitslos gemacht. Ich habe es versucht. Mein Gott, ich habe es versucht.
    Sie gingen hinab und immer weiter hinab, ins Nervenzentrum von Basis Tanery. Sie kamen zu einem hochgesicherten Konferenzraum, davor stand eine bis zu den Zähnen bewaffnete Gruppe Soldaten kerzengerade Wache.
    Koudelka hieß sie zur Seite treten. Die Türen glitten auf und schlossen sich wieder hinter ihnen.
    Cordelia nahm die Szene in sich auf, wo jeder innehielt, um von dem polierten Tisch zu ihr aufzuschauen. Aral war in der Mitte, natürlich.
    Illyan und Graf Piotr flankierten ihn auf beiden Seiten. Premierminister Vortala war da und Kanzian und ein paar andere hohe Stabsoffiziere, alle in der formellen grünen Uniform. Die beiden Doppelspieler mit ihren Adjutanten saßen auf der Gegenseite. Ganze Rudel von Zeugen. Sie wollte mit Aral allein sein, ohne die ganze verdammte Bande. Bald.
    Arals Blicke trafen die ihren in schweigendem Schmerz. Seine Lippen kräuselten sich zu einem äußerst ironischen Lächeln. Das war alles, und doch wurde es ihr wieder innerlich warm vor Zuversicht, sie war sich seiner sicher. Kein Frost. Es würde alles gut sein. Sie waren wieder im Gleichschritt, und selbst eine Sturzflut von Worten und heftigen Umarmungen hätte das nicht besser mitteilen können. Umarmungen würden jedoch kommen, das versprachen die grauen Augen. Ihre eigenen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, zum ersten Mal seit – wann?
    Graf Piotrs Hand schlug hart auf den Tisch. »Guter Gott, Frau, wo bist du gewesen ?«, schrie er zornig.
    Eine morbide Verrücktheit ergriff von ihr Besitz. Sie lächelte ihn grimmig an und hielt den Beutel hoch. »Einkaufen.«
    Eine Sekunde lang glaubte ihr der alte Mann fast, widerstreitende Gefühle zeichneten sich auf seinem Gesicht ab: Erstaunen, Zweifel, dann Ärger, als ihm klar wurde, dass er auf den Arm genommen wurde.
    »Willst du sehen, was ich gekauft habe?«, fuhr Cordelia fort, die sich immer noch treiben

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