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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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untersuchte den Deckel des Geräts und überprüfte die wichtigsten Anzeigen. »Gut, gut. Der Vorrat an Nährlösungen ist sehr niedrig, aber noch nicht leer. Die Filter funktionieren noch, der Harnsäurepegel ist hoch, aber noch nicht über dem Toleranzwert – ich denke, es ist alles in Ordnung, Mylady. Das heißt, am Leben. Was diese Unterbrechung für Auswirkungen auf meine Kalzifikationsbehandlung hatte, das zu bestimmen wird mehr Zeit erfordern. Wir werden im Lazarett sein. Ich dürfte innerhalb einer Stunde mit der Wartung beginnen können.«
    »Haben Sie hier alles, was Sie brauchen? Vorräte?«
    Seine weißen Zahne blitzten. »Lord Vorkosigan ließ mich einen Tag, nachdem Sie weggegangen waren, mit der Einrichtung eines Labors beginnen. Für alle Fälle, sagte er.«
    Aral, ich liebe dich. »Danke sehr. Los, los!« Sie übergab den Replikator in Vaagens Hände, und er eilte damit hinaus.
    Sie setzte sich wieder hin, wie eine Marionette, bei der die Fäden abgeschnitten worden waren. Nun konnte sie es sich erlauben, die volle Last ihrer Erschöpfung zu spüren. Aber sie konnte noch nicht ganz innehalten. Sie musste noch eine sehr wichtige Information loswerden. Aber nicht an diese Trottel vom Sicherheitsdienst, die sie plagten – sie schloss die Augen und ignorierte sie demonstrativ und überließ es Drou, Antworten auf ihre törichten Fragen hervorzustammeln.
    Verlangen lag im Kampf mit Furcht. Sie wollte Aral haben. Sie hatte Aral ganz offen herausgefordert. Hatte das seine Ehre berührt, sein – zugegebenermaßen ungewöhnlich flexibles – barrayaranisches männliches Ego über das Erträgliche hinaus verletzt? Würde sie für immer aus seinem Vertrauen ausgeschlossen sein? Nein, dieser Verdacht war sicher ungerecht. Aber seine öffentliche Glaubwürdigkeit unter seinesgleichen, Teil der heiklen Psychologie der Macht – hatte sie die beschädigt? Würden irgendwelche verdammten unvorhergesehenen politischen Konsequenzen aus all dem entstehen? Sorgte sie sich darum?
    Ja, entschied sie traurig. Es war höllisch, so müde zu sein und sich doch Sorgen zu machen.
    »Kou!«
    Drous Ruf ließ Cordelia die Augen wieder aufreißen. Koudelka hinkte in das Meldebüro des Sicherheitsdienstes am Haupteingang. Guter Gott, der Mann war wieder in Uniform, rasiert und ordentlich. Nur die grauen Ringe unter seinen Augen entsprachen nicht der Vorschrift.
    Kous und Drous Wiederbegegnung war, Cordelia stellte es mit Vergnügen fest, nicht im geringsten militärisch. Der Stabsoffizier war sofort von langem, schmuddeligem blondem Haar umhüllt, und sie tauschten gedämpfte unvorschriftsmäßige Grüße aus wie Liebling, Liebste, Gott sei Dank, sicher, süß … Die Sicherheitsleute wendeten sich irritiert von dem Ausbruch nackter Emotionen ab, die von den beiden Gesichtern ausstrahlten. Cordelia genoss die Szene. Eine viel vernünftigere Art, einen Freund zu begrüßen, als all das idiotische Salutieren.
    Sie ließen nur voneinander ab, um sich gegenseitig noch besser sehen zu können, und hielten dabei immer noch die Hände. »Du hast es geschafft«, gluckste Droushnakovi. »Wie lang bist du – ist Lady Vorpatril …?«
    »Wir sind nur etwa zwei Stunden vor euch eingetroffen«, sagte Kou atemlos und holte Luft nach einem heroischen Kuss. »Lady Vorpatril und der junge Lord liegen im Lazarett. Der Doktor sagt, sie leidet vor allem an Stress und Erschöpfung. Sie war unglaublich. Wir hatten ein paar schlimme Momente als wir an Vordarians Sicherheitsleuten vorbeikamen. Aber sie ist nicht zusammengebrochen. Und du – Du hast es geschafft! Ich bin an Vaagen auf dem Korridor vorbeigekommen, er hatte den Replikator – du hast Mylords Sohn gerettet!«
    Droushnakovis Schultern sackten zusammen. »Aber wir haben Prinzessin Kareen verloren.«
    »Oh.« Er berührte ihre Lippen. »Erzähl mir nichts – Lord Vorkosigan hat mich angewiesen, euch alle zu ihm zu bringen, sobald ihr eingetroffen seid. Erzählt alles zuerst ihm, vor allen anderen. Ich nehme euch jetzt mit zu ihm.« Er scheuchte die Sicherheitsleute wie Fliegen weg, etwas, das Cordelia schon hatte tun wollen.
    Bothari musste ihr beim Aufstehen helfen. Sie hob den gelben Plastikbeutel hoch. Sie bemerkte mit Ironie, dass er den Namen und das Logo eines der exklusivsten Damenbekleidungshäuser der Hauptstadt trug. Kareen umzingelt dich noch zuletzt, du Mistkerl.
    »Was ist das?«, fragte Kou.
    »Ja, Leutnant«, warf der aufdringliche Sicherheitsmann ein, »bitte – sie hat

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