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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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kann. Sie haben ein Blutrecht darauf. Das schulden wir Ihnen, Aral und ich. Wir erinnern uns daran, warum, selbst wenn Sie es nicht können.«
    »Erinnern Sie sich dann für mich, Mylady«, sagte er leise, »und es wird für mich in Ordnung sein.«
    »Ja, glauben Sie daran!«

 
KAPITEL 7
     
    Cordelia hatte an einem Morgen der darauffolgenden Woche ein gemeinsames Frühstück mit Aral und Piotr in einem privaten Salon, von dem aus man den hinteren Garten überblickte. Aral winkte dem Burschen des Grafen, der sie bediente.
    »Könnten Sie bitte Leutnant Koudelka für mich herbeiholen? Sagen Sie ihm, er soll diese Tagesordnung für heute Vormittag mitbringen, die wir besprochen haben.«
    »Oh, ich vermute, Sie haben es noch nicht erfahren, Mylord?«, murmelte der Mann. Cordelia hatte den Eindruck, seine Augen suchten den Raum nach einem Fluchtweg ab.
    »Was erfahren? Wir sind gerade heruntergekommen.«
    »Leutnant Koudelka wurde heute morgen ins Krankenhaus gebracht.«
    »Krankenhaus? Guter Gott, warum hat man mir das nicht sofort gesagt? Was ist geschehen?«
    »Uns wurde gesagt, Oberstleutnant Illyan würde einen vollständigen Bericht mitbringen. Der Kommandant der Wache … dachte, er sollte auf ihn warten.«
    Bestürzung kämpfte mit Verstimmung auf Vorkosigans Gesicht. »Wie schlimm ist es? Es ist keine … verspätete Nachwirkung der Schallgranate, nicht wahr? Was ist ihm zugestoßen?«
    »Er wurde zusammengeschlagen, Mylord«, sagte der Bursche ausdruckslos.
    Vorkosigan lehnte sich mit leisem Zischen zurück. An seinem Kinn spannten sich die Muskeln. »Schicken Sie mir diesen Wachkommandanten her«, knurrte er.
    Der Diener verschwand auf der Stelle, und Vorkosigan klopfte nervös und ungeduldig mit einem Löffel auf den Tisch. Seine Augen begegneten Cordelias erschrockenem Blick und er setzte ihr zuliebe ein leichtes, falsches Lächeln der Beruhigung auf. Selbst Piotr blickte erschrocken drein.
    »Wer könnte denn wohl Kou zusammenschlagen wollen?«, fragte Cordelia verwundert. »Da kann einem ja übel werden. Er kann doch gar nicht richtig zurückschlagen.«
    Vorkosigan schüttelte den Kopf: »Ich vermute, es ist jemand, der ein sicheres Opfer suchte. Wir werden es herausfinden. O ja, wir werden es herausfinden.«
    Der grün uniformierte Wachkommandant des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes erschien und nahm Haltung an. »Sir.«
    »Zu Ihrer künftigen Information, und Sie können das weitergeben, sollte einem meiner maßgebenden Stabsmitglieder irgendein Unfall zustoßen, so wünsche ich sofort informiert zu werden. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir. Es war sehr spät, als die Nachricht hier eintraf, Sir. Und da wir da schon wussten, dass beide überleben würden, sagte Oberstleutnant Illyan, ich könnte Sie schlafen lassen, Sir.«
    »Ich verstehe.« Vorkosigan rieb sich sein Gesicht. »Beide?«
    »Leutnant Koudelka und Sergeant Bothari, Sir.«
    »Sie sind doch nicht in einen Streit geraten, oder?«, fragte Cordelia, die jetzt zutiefst erschrocken war.
    »Ja. Oh – nicht miteinander, Mylady. Sie wurden überfallen.«
    Vorkosigans Gesicht verdüsterte sich. »Sie sollten besser beim Anfang beginnen.«
    »Jawohl, Sir. Hmm. Leutnant Koudelka und Sergeant Bothari gingen gestern Abend aus. Nicht in Uniform. In die Gegend hinter der alten Karawanserei.«
    »Mein Gott, wozu denn das?«
    »Hmm.« Der Wachkommandant warf einen unsicheren Blick auf Cordelia. »Zur Unterhaltung, glaube ich, Sir.«
    »Zur Unterhaltung?«
    »Jawohl, Sir. Sergeant Bothari geht dort ungefähr einmal im Monat hin, an seinem dienstfreien Tag, wenn der Herr Graf in der Stadt ist. Es handelt sich offensichtlich um einen Ort, wo er schon seit Jahren hingeht.«
    »In die Karawanserei?«, sagte Graf Piotr in ungläubigem Ton.
    »Hmm«, der Wachkommandant warf dem Diener einen hilfeheischenden Blick zu.
    »Sergeant Bothari ist nicht sehr wählerisch bei seiner Unterhaltung, Sir«, meldete sich der Diener unsicher zu Wort.
    »Offensichtlich nicht!«, sagte Piotr.
    Cordelia gab Vorkosigan mit den Augenbrauen ein fragendes Zeichen.
    »Das ist eine ziemlich üble Gegend«, erklärte er. »Ich selbst würde dorthin nicht ohne eine Begleitpatrouille gehen. Und bei Nacht mit zwei Patrouillen. Und ich würde auf jeden Fall meine Uniform tragen, allerdings nicht meine Rangabzeichen … aber ich glaube, Bothari ist dort aufgewachsen. Ich stelle mir vor, dass er es anders sieht.«
    »Warum so übel?«
    »Die Gegend ist sehr arm. Dort war das Stadtzentrum in der

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