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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sich.
    »Was?«
    »Offensichtlich – so hörte ich – hatten die Angreifer einige Hochspannungsschockstöcke, und sie entdeckten, dass sie damit einige … besondere Effekte an seinen Nervenprothesen erzielen konnten. Nachdem sie ihm die Beine gebrochen hatten, verwendeten sie … ziemlich viel Zeit darauf, ihn zu bearbeiten. Das ist der Grund, warum Oberstleutnant Illyans Männer sie eingeholt haben. Sie sind nicht rechtzeitig abgehauen.«
    Cordelia schob ihren Teller weg und saß zitternd da.
    »Hörensagen, wie? Nun gut. Sie können gehen. Sorgen Sie dafür, dass Oberstleutnant Illyan sofort zu mir geschickt wird, wenn er eintrifft.« Vorkosigans blickte grimmig vor sich hin.
    Piotr zeigte mürrische Genugtuung. »Würmer«, knurrte er, »man sollte sie alle ausräuchern.«
    Vorkosigan seufzte. »Es ist leichter, einen Krieg zu beginnen, als ihn zu beenden. Nicht diese Woche, Sir.«
    Innerhalb einer Stunde erschien Illyan bei Vorkosigan in der Bibliothek und erstattete mündlich einen vorläufigen Bericht. Cordelia gesellte sich zu ihnen, setzte sich nieder und hörte zu.
    »Bist du sicher, dass du das hören willst?«, fragte Vorkosigan sie leise.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nach dir sind sie meine besten Freunde hier. Ich möchte lieber wissen als raten.«
    Die Zusammenfassung des diensthabenden Offiziers erwies sich als leidlich genau, aber Illyan hatte mit Bothari und Koudelka im Kaiserlichen Militärkrankenhaus gesprochen, wohin sie gebracht worden waren, und konnte jetzt in ungeschminkten Worten eine Menge Details liefern.
    »Ihr Sekretär war anscheinend vom Verlangen nach einer heißen Nummer gepackt«, begann er. »Warum er sich Bothari als einheimischen Führer ausgesucht hat, ist mir schleierhaft.«
    »Wir drei sind die einzigen Überlebenden der General Vorkraft « , erwiderte Vorkosigan. »Es ist eine Bindung, vermute ich. Allerdings kamen Kou und Bothari immer gut miteinander aus. Er spricht vielleicht Botharis latente Vaterinstinkte an. Und Kou ist ein anständiger Junge – sagen Sie ihm nicht, dass ich das gesagt habe, er würde es als eine Beleidigung auffassen. Es ist gut zu wissen, dass es solche Leute noch gibt. Ich wünsche mir allerdings, er wäre zu mir gekommen.«
    »Nun gut, Bothari tat sein Bestes«, sagte Illyan. »Nahm ihn in diese düstere Spelunke mit, die von Botharis Standpunkt aus einige Pluspunkte für sich hat. Es ist billig dort, es geht schnell, und niemand spricht mit ihm. Außerdem ist es weit entfernt von Admiral Vorrutyers alten Kreisen. Also keine unangenehmen Assoziationen. Er hat eine strikte Routine.
    Nach Kous Aussage ist die Frau, deren Stammkunde Bothari ist, fast so hässlich wie er. Bothari mag sie, scheint es, weil sie nie Geräusche von sich gibt. Was das bedeutet, darüber möchte ich nicht nachdenken.
    Sei es , wie es mag, Kou hatte Probleme mit einer der anderen Angestellten, die ihm einen Schrecken einjagte. Bothari sagt, er habe das beste Mädchen für Kou verlangt – kaum ein Mädchen, eine Frau, was auch immer –, und anscheinend wurden Kous Bedürfnisse missdeutet. Jedenfalls war Bothari schon fertig und wartete ungeduldig, während Kou noch versuchte, höfliche Konversation zu machen und ein Sortiment von Vergnügungen für abgestumpfte Geschmäcker angeboten bekam, von denen er noch nie zuvor gehört hatte. Er gab auf und floh schließlich über die Treppe nach drunten, wo Bothari zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich vollgetankt war. Wie es scheint, nimmt er gewöhnlich nur einen Drink und geht dann.
    Kou, Bothari und diese Hure gerieten dann in einen Streit über die Bezahlung: er habe soviel Zeit verbraucht wie sonst vier Kunden, sagte sie, dagegen hielten die Männer – das meiste hiervon wird nicht im offiziellen Bericht enthalten sein, ist das in Ordnung? –, sie habe seinen Motor nicht in Gang gebracht. Kou blechte dann eine Teilzahlung – Bothari brummt immer noch darüber, wie viel das war, soweit er mit seinem Mund in diesem Zustand heute überhaupt sprechen kann –, und sie machten einen unordentlichen Rückzug, nachdem es für alle Beteiligten miserabel verlaufen war.«
    »Die erste offensichtliche Frage, die sich stellt«, sagte Vorkosigan, »ist: Wurde der Angriff von irgend jemandem aus jenem Etablissement befohlen?«
    »Meines Wissens nicht. Ich ließ den ganzen Ort abriegeln, nachdem wir ihn gefunden hatten, und verhörte jeden, der drin war, unter Schnell-Penta. Ich habe ihnen allen einen höllischen Schrecken eingejagt, und das

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