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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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freut mich. Sie sind an Graf Vorbohns städtische Wachen gewöhnt, die sie bestechen oder von denen sie erpresst werden, und umgekehrt. Wir haben eine Menge Informationen über Bagatellverbrechen bekommen, von denen keine uns irgendwie interessiert – wünschen Sie, dass wir sie an die Stadtbehörden weitergeben?«
    »Hm. Wenn die Leute an dem Überfall unschuldig sind, dann legen Sie die Informationen einfach zu den Akten. Vielleicht möchte Bothari eines Tages wieder dort hingehen. Wissen sie, warum sie verhört wurden?«
    »Sicher nicht! Ich bestehe darauf, dass meine Männer sauber arbeiten. Wir sind dazu da, Informationen zu sammeln, nicht sie auszuteilen.«
    »Verzeihung, Oberstleutnant. Ich hätte es wissen sollen. Fahren Sie fort.«
    »Also, sie verließen den Ort etwa eine Stunde nach Mitternacht, zu Fuß, und haben sich irgendwo verlaufen. Bothari regt sich deshalb ziemlich auf. Er denkt, es ist seine Schuld, weil er sich so betrunken hatte. Bothari und Koudelka sagen beide, dass sie etwa zehn Minuten vor dem Überfall Bewegungen in den Schatten wahrnahmen. So hat man sie anscheinend verfolgt, bis sie in eine enge Gasse mit hohen Mauern manövriert waren und auf einmal sechs Leute vor sich und sechs hinter sich sahen.
    Bothari zog seinen Betäuber und feuerte – er traf drei, bevor sie über ihn herfielen. Irgend jemand dort drunten ist heute morgen um einen guten Armeebetäuber reicher. Kou hatte seinen Stockdegen, aber sonst nichts.
    Sie haben sich zuerst an Bothari herangemacht. Er machte zwei weitere fertig, nachdem er den Betäuber verloren hatte. Sie betäubten ihn, dann versuchten sie ihn zu Tode zu prügeln, nachdem er am Boden lag. Kou hatte bis dahin seinen Stock als Kampfstab benutzt, aber an diesem Punkt ließ er die Hülle abfallen. Er sagt jetzt, er wünscht, er hätte das nicht getan, denn da gab es ein allgemeines Geraune: ›Vor!‹ und es wurde jetzt erst recht schlimm.
    Er stach zwei nieder, bis jemand das Schwert mit einem Schockstab schlug und seine Hand Krämpfe bekam. Die fünf, die noch übrig waren, setzten sich auf ihn und brachen seine beiden Beine an den Knien nach hinten. Er bat mich, Ihnen zu sagen, dass es nicht so schmerzhaft war, wie es klingt. Er sagt, sie hätten so viele Nervenleitungen gebrochen, dass er fast empfindungslos war. Ich weiß nicht, ob das stimmt.«
    »Bei Kou weiß man nie so recht«, sagte Vorkosigan. »Er hat schon so lange Schmerzen verheimlicht, dass dies fast zu seiner zweiten Natur geworden ist. Fahren Sie fort.«
    »Ich muss jetzt ein bisschen zurückgehen. Mein Mann, der auf Kou angesetzt war, folgte ihnen selbst in dieses Labyrinth hinein. Er war vermutlich keiner von denen, die mit dieser Gegend vertraut sind, und er war auch nicht entsprechend gekleidet – Kou hatte zwei Reservierungen für irgendeine Musikveranstaltung gestern Abend, und bis drei Stunden vor Mitternacht dachten wir, er würde dorthin gehen. Mein Mann ging in das Gebäude hinein und verschwand, zwischen der ersten und zweiten stündlichen Kontrollmeldung. Das ist es, was mich heute früh beschäftigt. Wurde er ermordet? Oder entführt? Beraubt und ausgeplündert? Oder war er ein Spitzel, ein Eingeschleuster, ein Doppelagent? Wir werden es nicht wissen, bis wir ihn finden, so oder so.
    Dreißig Minuten nach der ausgebliebenen Kontrollmeldung schickten meine Leute einen anderen Beschatter hin. Aber der hielt Ausschau nach dem ersten Mann. Kou war drei ganze verfluchte Stunden letzte Nacht unbeobachtet, bevor mein Nachtschichtleiter zum Dienst kam und sich dieser Tatsache bewusst wurde. Glücklicherweise verbrachte Kou den größten Teil dieser Zeit in Botharis Hurenaltersheim. Mein Nachtschichtmann, auf den ich große Stücke halte, dirigierte den vor Ort eingesetzten Agenten um und ließ außerdem noch eine Flugpatrouille starten. Als unser Mann dann schließlich auf diese widerliche Szene traf, konnte er fast sofort einen Flieger herbeirufen und ein halbes Dutzend meiner uniformierten Schläger hinkommen und die Party platzen lassen. Diese Geschichte mit den Schockstäben – das war schlimm, aber nicht so schlimm, wie es hätte es sein können. Kous Angreifern fehlte offensichtlich die Art von … hm … Erfindungsreichtum, die etwa der verstorbene Admiral Vorrutyer in einer solchen Situation gehabt hätte. Oder vielleicht hatten sie bloß nicht die Zeit, wirklich raffiniert zu werden.«
    »Gott sei Dank«, murmelte Vorkosigan. »Und die Toten?«
    »Zwei waren Botharis Werk,

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