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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Esterhazy waren beide nötig, um sie wieder auf ihr Reittier zu heben. Piotr wählte als Gangart den Schritt, nicht um ihretwillen, vermutete Cordelia, sondern den schweißbedeckten Tieren zuliebe. Nach diesem ersten grässlichen Galopp erschien der Schritt wie eine Atempause. Zuerst.
    Sie ritten zwischen Bäumen und Büschen, entlang einer Schlucht, über einen Hügelkamm, und die Hufe der Pferde scharrten über Stein. Cordelia spitzte die Ohren für das Jaulen von Leichtfliegern über ihren Köpfen. Als es einmal kam, führte Bothari sie in einem wilden und schwindelerregenden Gerutschte in eine Schlucht hinunter, wo sie abstiegen und sich minutenlang unter einen Felsvorsprung kauerten, bis das Jaulen verklungen war. Wieder aus der Schlucht herauszukommen war sogar noch schwieriger. Sie mussten die Pferde hinaufführen, wobei Bothari seines den gefährlichen, mit Gestrüpp bewachsenen Hang praktisch hinaufzuziehen schien.
    Es wurde dunkler, kälter und windiger. Aus zwei Stunden wurden drei, vier, fünf, und die rauchgraue Dunkelheit wurde pechschwarz. Sie ritten jetzt eng hintereinander, um Piotr nicht zu verlieren. Es begann zu regnen, ein trister schwarzer Nieselregen, der Cordelias Sattel noch schlüpfriger machte.
    Um Mitternacht kamen sie auf eine Lichtung, die kaum weniger schwarz als die Schatten war, und Piotr rief endlich zu einem Halt. Cordelia saß mit dem Rücken an einem Baum, vor Erschöpfung ganz betäubt, mit angespannten Nerven, und hielt Gregor. Bothari teilte für Cordelia und Gregor einen Nährriegel, den er in seiner Tasche getragen hatte, und das war ihr einziger Proviant. In Botharis Uniformjacke eingewickelt, schlief Gregor schließlich trotz der Kälte ein. In Cordelias Beinen, auf denen Gregor lag, kribbelte es, aber das Kind war wenigstens ein Klumpen Wärme.
    Wo war Aral jetzt? Und wo waren sie selbst überhaupt? Cordelia hoffte, dass Piotr dies wusste. Sie konnten maximal nicht mehr als fünf Kilometer pro Stunde zurückgelegt haben, mit all dem Auf und Ab und all den Haken, die sie geschlagen hatten. Stellte sich Piotr wirklich vor, sie könnten auf diese Weise ihren Verfolgern entkommen?
    Piotr, der eine Weile unter seinem eigenen Baum ein paar Meter entfernt gesessen war, stand auf und ging ins Gebüsch, um zu pinkeln, dann kam er zurück, um in der Dunkelheit nach Gregor zu gucken. »Schläft er?«
    »Ja. Erstaunlicherweise.«
    »Mmm. Jugend«, brummte Piotr. War es Neid?
    Sein Ton war nicht so feindselig wie zuvor, und Cordelia wagte zu fragen: »Glaubst du, Aral ist jetzt in Hassadar?« Sie konnte sich nicht ganz dazu bringen zu fragen: Glaubst du, er hat es überhaupt bis Hassadar geschafft?
    »Er wird dort gewesen und inzwischen schon weitergegangen sein.«
    »Ich dachte, er würde die dortige Garnison alarmieren.«
    »Alarmieren und auseinanderschicken, in hundert verschiedene Richtungen. Und welches Kommando hat den Kaiser bei sich? Vordarian wird es nicht wissen. Aber mit etwas Glück wird dieser Verräter dazu verleitet werden, Hassadar zu besetzen.«
    »Glück?«
    »Eine kleine, aber wertvolle Ablenkung. Hassadar hat für keine der beiden Seiten einen nennenswerten strategischen Wert. Aber Vordarian muss einen Teil seiner – sicherlich zahlenmäßig begrenzten – loyalen Truppen darauf verwenden, es zu halten, tief in einem feindlichen Territorium mit einer langen Guerillatradition. Wir werden gute Informationen bekommen über alles, was die dort machen, aber die Bevölkerung wird sich ihnen verschließen.
    Und es ist meine Hauptstadt. Er besetzt die Distrikts-Hauptstadt eines Grafen mit kaiserlichen Truppen – alle meine Mitbrüder im Grafenstand müssen innehalten und darüber nachdenken. Bin ich der nächste? Aral ist vermutlich zum Raumhafen Basis Tanery weitergegangen. Er muss eine unabhängige Kommunikationslinie mit den Streitkräften im Weltraum aufbauen, falls Vordarian das kaiserliche Hauptquartier wirklich umzingelt hat. Es wird entscheidend sein, wem gegenüber die Leute im Weltraum loyal sind. Ich prophezeie den Ausbruch erheblicher technischer Schwierigkeiten in ihren Funkstationen, während die Schiffskommandanten krampfhaft herausfinden wollen, welche Seite gewinnen wird.« Piotr gab in der Dunkelheit ein makabres Kichern von sich. »Vordarian ist zu jung, um sich an den Krieg von Kaiser Yuri dem Wahnsinnigen zu erinnern. Das ist schlecht für ihn. Er hat genügend Vorteile durch seinen raschen Start gewonnen, sehr ungern würde ich ihm noch mehr

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