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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Ball hatte sich damals durch Lons Birne gebohrt), auf andere Spieler und in besonders lahmen Spielen auf sich selbst einzudreschen. Wenn Drescher anderen Leuten eins überzogen, brüllten ihre Opfer immer: »Lass den Quaddatsch!« — daher der Name des Spiels. Es ist komplett sinnlos und äußerst brutal.
    Schließlich gibt es noch die Hascher, denen die Aufgabe zukommt, eine flugfähige lebende Bulette namens »Schmatz« aufzufangen. Derjenige, der den Schmatz fängt, bekommt eine Fantastilliarde Punkte und gewinnt das Match. Diese Regel ist total bescheuert, denn durch sie werden alle oben genannten Regeln des Spiels bedeutungslos. Aus Autorensicht hingegen ist sie äußerst praktisch, da sie, wann immer der Erzählfluß ins Stocken gerät, ein kurzes, dramatisches Finale ermöglicht. Barry war einer der besten Amateurhascher aller Zeiten. Er liebte diesen hirnlosen, brutalen, halsbrecherischen Sport.
    Ganz anders natürlich Hermeline. »Wenn es euch nichts ausmacht, setz ich mich ab«, sagte sie. »Bei Kate Spade gibt es ganz schnuckelige Zauberstäbe im Sonderangebot.«
    »Kate Spade!« nörgelte Barry. »Du hast doch behauptet, du wärst knapp bei Kasse!«
    »Prioritäten, Barry, Prioritäten«, sagte Hermeline.
    »Lon? Barry? Kommt ihr mit?«
    »Klar«, sagte Barry. »Ich hab schon ewig nicht mehr auf so einem Mop gesessen.«
    »Okay!« sagte Ferd. »Hier, zieh das an.« Es handelte sich um einen lila Umhang, auf dem in weißen, gotischen Buchstaben >Ty’s Bar«, der Name ihres Teams, stand.
    Nachdem sie alle ihre Quaddatsch-Umhänge übergestreift hatten — in deren Schoß ein Suspensorium eingearbeitet war, damit man sich auf den hölzernen Stielen keine Splitter einriss —, schulterten sie ihre Mops und marschierten aus dem Apartment und raus auf die Straße. Lon kam mit, aber ihn auf einen Mop steigen zu lassen, kam definitiv nicht in Frage.
    »Sagt mal, Leute«, sagte Barry und zeigte auf die Mops, »werden die Muddel nicht Alarm schlagen?«
    »Nee, das schert die nicht«, sagte Jorge. »Das ist hier New York, Mann!«
    Der neue, »unfiese« Barry nahm Lon pflichtschuldigst an die Hand, als sie die Straße überquerten, um in den Park zu gelangen.
    Schließlich kamen sie zum Spielfeld, das von Menschen in Umhängen übersät war, die vor dem Match Dehnübungen machten, ihre Stiele auspackten und Sprüche klopften:
    »He, arbeitest du bei einer Reinigungsfirma, oder was?« Das Sprücheklopfen beim Quaddatsch war ein festes Ritual. Ein paar andere Jungs vom >Ty’s Bar<-Team kamen herüber.
    »Hi, Leute«, sagte Jorge. »Das ist unser Freund Barry. Darf er mitspielen?«
    »Na, ja, Jorge, das ist eigentlich gegen die Spielre...«
    »Heb mal deinen Pony hoch«, sagte Ferd zu Barry. Dieser präsentierte sein Fragerufzeichen.
    »Ihr macht wohl Witze! Mensch, klar kann er mitspielen! Hi, Barry! Ich bin Spud, und das ist K-Dawg. Evan und Onkel Doktor sind da drüben und wärmen sich auf.«
    Man machte sich bekannt. »Sag mal, Barry, warum gibst du dich eigentlich mit diesen Versagern ab?« fragte K-Dawg.
    Barry wollte gerade antworten, als K-Dawg ihn unterbrach. »War nur’n Scherz«, sagte sie. »Pass auf, eigentlich darfst du nicht bei uns mitspielen, und wenn sie rausfinden, wer du bist, machen sie uns erst recht fertig. Sagen wir also, du bist, äh, mein Cousin Pierre aus Frankreich, okay?«
    »Okay«, sagte Barry.
    »Nein, Pierre, das heißt oui «, korrigierte Spud. Barry lachte. Das konnte niemals gutgehen.
    Und das wäre es normalerweise auch nicht, wenn das gegnerische Team, >Nosferatu Heizungs- und Klimatechnik, Brooklyn<, nicht aus lauter hirnamputierten Neandertalern bestanden hätte. Sie waren Absolventen der legendär schlechten (und zwielichtigen) Zaubererschulen New Yorks, dubioser Etablissements mit Namen wie >1-2-3 Große Zauberei« oder >Swami Patels Palast der Illusionen«. Mr. Measly zufolge hatten viele von ihnen Verbindungen zur Magimafia, die sich letztlich, wie Schleim, der durchs Abflussrohr floss, zu Lord Valumart zurückverfolgen ließen. Wer reich war, konnte es sich leisten, sein Kind auf eine der wenigen noblen »Magical Academies« zu schicken, aber dazu musste man sie schon im Augenblick der Zeugung auf die Warteliste setzen. Oder noch früher, falls man an Astrologie und Orakel glaubte.
    Jedenfalls durchschaute keine von diesen trüben Tassen den Trick — noch nicht mal, als Ferd sich ob Barrys Begriffsstutzigkeit gezwungen sah, ihn auffliegen zu lassen: »Pierre! Der

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