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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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gefährlich das »Freundschaftsspiel« gewesen war.

    Während die verschwitzten Krieger von >Ty’s Bar< mit einem Kübel Fitnessdrink (den Ferd mit Alkohol versetzt hatte) ihren Sieg feierten, führte auf dem Fußweg ganz in der Nähe eine Frau im Nerzmantel ihren Hund spazieren. Der triefäugige Pudel, der selbst für diese mickrige Rasse winzig war, riss sich irgendwie los und lief hinüber zu den Freunden. Sein Frauchen folgte ihm ohne Eile. Der Ausreißer, offenbar spitz wie Nachbars Lumpi, schoss schnurstracks auf Barry zu und begann heftig sein Bein zu rammeln.
    »Hau ab!« sagte Barry. »Besorg’s dir woanders!«
    »Entschuldigen Sie vielmals«, sagte die gut gepolsterte Frauensperson zu Barry, während sie den Hund von ihm wegzerrte. Sie zuckte kurz zurück, als ihr der Geruch von zehn verschwitzten Hexen und Zauberern entgegenprallte. »Komm, mon petit .« Hustend ging sie zurück auf den Fußweg und zog den kläffenden, widerspenstig an der Leine zerrenden kleinen Köter hinter sich her.
    »Dieser Hund kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte Barry gedankenverloren vor sich hin. »Ich könnte schwören, dass ich den schon mal irgendwo gesehen habe.«
    »Ich glaub, Barry hat sich verliebt«, sagte Spud, und die anderen brachen in Gelächter aus.
    »Ferd, Jorge, wartet hier«, sagte Barry. »Wenn ich in einer Viertelstunde nicht zurück bin, bringt ihr Lon nach Hause.« Dann lief er hinter der Dame her, die auf dem Weg zum Ausgang des Parks war.
    Während er hinter ihr herschlich, achtete er darauf, immer genug Abstand zu halten, damit sie ihn nicht sehen (oder riechen) konnte. Als Hündchen und Frauchen schließlich ein vornehmes Gebäude am Astral Park West betraten, sah Barry, wie ein erstaunlich brutal und heruntergekommen aussehender Portier die Hand an die Mütze legte und sie hereinließ.
    Barry blieb am Rand des Parks stehen, kauerte sich ins Gebüsch und überlegte, was er nun tun sollte. Bevor er sich entscheiden konnte, kam der Hund, die Leine hinter sich herziehend, aus dem Gebäude gerannt. Er umkurvte geschickt den Portier und flitzte über die Straße, wo er mehrfach knapp einem unappetitlichen Tod entging.
    Der Pudel steuerte direkt auf ihn zu. »Komm her, Kleiner, komm zu mir!« rief Barry und hockte sich mit ausgebreiteten Armen nieder. Doch der Hund rannte schnurstracks an ihm vorbei in den Park.
    Die rothaarige Walküre (selbst von der anderen Straßenseite aus konnte Barry sehen, dass die Haare gefärbt waren) lief: »He, junger Mann! Wenn Sie mir meinen Hund zurückbringen, kriegen Sie tausend Dollar! Und einen Gipsabdruck von Art Valumords Glied!«
    Wenn einem so ein Angebot gemacht wird und man ein so großer >Valid Tumor Alarm<-Fan ist wie Barry, dann stellt man keine Fragen à la: Und was soll ich damit? Barry drehte sich auf dem Absatz um und lief in den Park. Er war etwa hundert Meter weit gekommen — von dem Pudel keine Spur —, als er eine heisere Stimme vernahm.
    »He, Barty! Hier bin ich.« Ein verwahrlost wirkender Mann in einem abgetragenen, alten Smoking, der ungefähr drei Größen zu klein war, kauerte hinter einem Busch. Er schaute sich nervös um und winkte Barry zu sich.
    Es war niemand anders als sein Patenonkel Serious Blech.

Kapitel neun
Der Gefangene von Aztalan

    Schön, dich zu sehen, Barty«, keuchte Serious völlig außer Atem von seiner überstürzten Flucht. Nie kriegte er Barrys Namen richtig auf die Reihe. Anfangs hatte Barry das für einen Versuch gehalten, witzig zu sein, doch inzwischen sah er darin lediglich eine von vielen nervtötenden Facetten von Serious’ hochgradiger Beklopptheit. »Wie ich sehe, hast du endlich diese Pickel besiegt.« Barrys Gesicht war nach Valumarts einige Jahre zurückliegender Attacke, seinen Fans aus >Barry Trotter und die Feuerakne< bekannt, immer noch von Pockennarben gezeichnet. An die Lesereise für das Buch erinnerte Barry sich nur höchst ungern.
    »Pass auf, was du sagst, Alter«, entgegnete Barry mit (mehr oder weniger) gespielter Entrüstung. »Sag mal, kannst du mir helfen, mir diesen Gipsabdruck zu krallen?«
    Serious’ Miene verfinsterte sich. »Schlag dir das aus dem Kopf, Beany. Was meinst du, wie ich in diese mißliche Lage geraten bin? Vor zwei Jahren habe ich Mrs. Throttlebottoms Hund wieder eingefangen und ihr zurückgebracht. Seither bin ich dazu verdammt, ihr Liebessklave zu sein.«
    »Was? Ich versteh nicht ...«
    »Minerva Throttlebottom ist stinkreich — ihr erster Mann hat mit einem

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