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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Schmatz! Da drüben, Pierre! ... Pierre! Pierre, ich rede mit dir, BARRY!«
    »Er heißt Pierre Baris«, fügte Jorge nervös hinzu. Es bestand jedoch kein Grund zur Sorge, denn der einzige Gegner in unmittelbarer Nähe, »Ochse«, bohrte sich gerade mit seinem dicken Finger in der Nase und war vollkommen mit dem beschäftigt, was er darin fand.
    Die Spieler des Nosferatu-Teams waren nicht nur gewalttätig, sie lebten auch noch ungesund: Sogar noch während des Spiels rauchten sie billige, ungesunde Zigarren, 10 und bei jeder Richtungsänderung sackten die Mops der massigen Brutalos unter ihrem Gewicht grotesk weit ab. Der gegnerische Drescher hatte derartige Hängebacken, dass sie, wenn er richtig Gas gab, im Wind flatterten wie zwei Wimpel. Quaddatsch ist körperlich nicht sonderlich anstrengend, doch die Männer und Frauen des Nosferatu-Teams schwitzten von Spielbeginn an wie fettsüchtige Ackergäule, die hinter dem letzten Zuckerwürfel des Planeten her waren.
    Unglücklicherweise gab es unter den Gegnern einen, der sich von »Pierre« nicht täuschen ließ: Barrys Gegenspieler, Nosferatus Hascher, der den schönen Spitznamen »Klops« trug.
    Als >Ty’s Bar< immer weiter in Rückstand geriet (dank der rauhen Spielweise, die Barry Trotters Kontrahenten generell an den Tag legen), wurde immer deutlicher, dass Barrys Team (wie üblich) nur noch gewinnen konnte, wenn er, Barry, den Schmatz fangen würde. Nachdem Nosferatu weitere sieben Tore vorgelegt hatte, musste auch Barry dies einsehen, und so verdoppelte er seine Konzentration. Dasselbe tat Klops, der zu ihm hinübersauste und mit breitem Brooklyn-Akzent knurrte: »Ich kenn dich, Flachpfeife, du rührst dich nicht vom Fleck.« Während er das sagte, umklammerte Klops mit seiner affenartigen Pranke das Ende von Barrys Mop. Barry sah, dass an seinem Umhang ein Button mit dem gleichen Anti-Barry-Trotter-Symbol steckte, das auch der böse Schlittenmann irgendwo in Kapitel drei oder vier getragen hatte. Barrys Narbe tanzte einen Foxtrott des Unbehagens auf seiner Stirn.
    »Lass los, Klops!« brüllte Barry. Klops lachte. Barry versuchte einen Zahn zuzulegen, aber sein Mop — ein billiger >Feudel 74< —, der nun auch noch Klops’ Gewicht ziehen musste, quälte sich nur quietschend und ächzend voran. Stinkende, schwarze Rauchwölkchen stiegen auf; der Mop pfiff auf dem letzten Loch.
    Klops lachte sich ins Fäustchen. »Ich lass los, wenn dein Mop abkackt — und dann heißt es: Byebye, Barry!«
    »Barry, der Schmatz!« brüllte Jorge, der nach allzu vielen Schlägen auf den Kopf vergaß, Barry mit seinem Decknamen anzureden. Der Schmatz schwebte zehn Meter unter ihm in Bodennähe. Barry schwang seinen Mop herum und setzte zum Sinkflug an. Er hoffte, der Schmatz würde nicht von der Zeitschrift, die er gerade las, aufblicken, ihn sehen und sich aus dem Staub machen. Er hoffte, dass sein Mop durchhielt. Klops zerrte heftiger an ihm und haute bei seinem Mop (einem viel PS-stärkeren >Kehrwisch 2000<) den Rückwärtsgang rein. Eine dicke Schwade ätzenden Rauchs quoll aus Barrys Mop, als er seinen letzten Tropfen Öl verbrannte. Barry hörte Klops husten, und dann ertönte ein unheilvolles metallisches Kreischen.
    Drei Meter über dem Boden hielt Klops den Qualm nicht mehr aus, und er ließ los. Barry machte einen Satz nach vorn und packte den erschrockenen, ziemlich fettigen Schmatz. (»Du hast meine Zeitschrift zerknittert!« beschwerte sich eine empörte Piepsstimme.) Im selben Moment gab sein Mop — der schließlich nur von Amateurliga-Qualität war — den Geist auf, und Barry stürzte zu Boden. Zum Glück fiel er nicht tief, und das Spielfeld war weich — aber er verknackste sich den ohnehin schon angeschlagenen Knöchel.
    » Autsch! Verhexter Mist, tut das weh!« brüllte Barry und hielt den Schmatz hoch, der in seiner Hand vor Wut kochte. »Ich hab ihn!«
    »Gewonnen!« johlte Ferd.
    Die >Ty’s Bar<-Mannschaft sonnte sich in ihrem Sieg (nicht gerade die Super-Überraschung, wenn man bedenkt, von wem dieses Buch handelt). Die Männer und Frauen von Nosferatu waren froh, dass das Spiel vorbei war, und brachen sofort auf, um sich ihrer eigentlichen nachmittäglichen Lieblingsbeschäftigung zu widmen: saufen und Prügeleien anzetteln. Nachdem Barry den Schmatz gefangen und damit Nosferatus Schicksal besiegelt hatte, landeten sie gar nicht erst auf dem Boden — sie machten nur ein paar obszöne Gesten und flitzten los zu ihrer Kneipe. Nur Barry wusste, wie

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