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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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darin herumgestochert, etwas davon aufgeschaufelt und seine Freunde damit beworfen! Man hat versucht, es dem Hund zu fressen zu geben, ist darum herumgetanzt, hat seine Kumpel hineingeschubst. Was ich damit sagen will, ist, dass wir die herrliche, unschuldige Vorliebe für Schmodder, die in jedem Kind steckt, ausnutzen und ein Vermögen damit machen können.«
    Als sie den Park verließen, begann Serious, seinen Finger in jede Parkuhr zu stecken, an der sie vorbeikamen. »Na gut, vielleicht sind fünfzig Riesen ein bisschen hoch gegriffen. Kannst du mir einen kurzfristigen Überbrückungskredit von fünfundsiebzig Cent geben?«
    »Nicht, wenn es für Schmodder® ist«, sagte Barry.
    »Nein, ich will bloß eine Brezel.«
    Als Barry in seinen Taschen wühlte, fiel seine Zauberpfeife heraus.
    »Wie ich sehe, hast du dir das Rauchen angewöhnt, Bernie«, sagte Serious. »Ich war früher auch Pfeifenraucher, bis mir etwas ziemlich Unangenehmes passiert ist.«
    »Was denn?« fragte Barry, obwohl er sich ziemlich sicher war, dass er es im Grunde gar nicht wissen wollte.
    »Nun ja, wie du weißt, leide ich an chronischem Geldmangel und bin daher ständig darauf aus, ein Schnäppchen zu machen. Dadurch gerate ich immer wieder in unvorhergesehene Situationen. Ich fürchte, dieses Erlebnis war in dieser Hinsicht ziemlich typisch. Ich hatte gerade mit dem Rauchen angefangen, und meine billige Pfeife schmeckte mir gar nicht schlecht. Ich rauchte einfach alles — Tabak, zerkleinerte Zeitungen, Kartoffelbrei, Bindfäden —, es machte mir nun einmal Spaß. Eines Tages, als ich an meinem Stammtabakladen vorbeikam, entdeckte ich im Schaufenster eine Pfeife, die zu einem unglaublich niedrigen Preis angeboten wurde. Der Besitzer — zumindest glaube ich, dass es ein Er war, es kann aber auch eine Sie gewesen sein — war verstorben, und nun wurde sein Nachlass in alle Winde verkauft. Ich bin nicht zimperlich, daher kaufte ich die Pfeife. Aber erst als ich sie in Benutzung nahm, wurde mir klar, warum der Preis dafür so lächerlich niedrig war. Ihr ehemaliger Eigentümer spukte darin — und zwar auf ziemlich aggressive, ja, ich möchte sagen, abscheuliche Weise.«
    »Serious, würde es dich sehr kränken, wenn ich dir sagte, dass so etwas von allen Menschen, die ich kenne, auch nur dir passieren kann?«
    Serious redete weiter: »Dieser teuflische Rotzkocher pflegte sich selbst anzuzünden, zu den unpassendsten Zeiten wieder auszugehen, beängstigend hohe Flammen zu schlagen (ich habe während unserer kurzen Verbindung mehr als eine Wimper verloren) und dergleichen. Am schlimmsten war jedoch, dass das Mundstück gruselig kalt und klamm wurde, als ob ...« — Serious machte eine Kunstpause — »... als ob es voller Gespensterspucke wäre.«
    Barry schnaubte verächtlich. Er wusste aus Erfahrung, dass diese Geschichte mit allergrößter Sicherheit frei erfunden war, doch das würde Serious nie zugeben. Denn durch ein solches Eingeständnis würde jeder Aspekt seines Lebens ins Zwielicht geraten. Und wer wusste schon, wie viele »Fakten« über ihn frei erfunden waren? Niemand außer Serious — und deshalb hielt dieser sich wohlweislich bedeckt.
    »Glaub mir, das hat mir das Rauchen verleidet! Lass dir das eine Lehre und eine Warnung sein: Rauche nie die Pfeile eines Toten. Das lassen die sich nicht gefallen.«
    Inzwischen hatten sie das von Menschen wimmelnde Stadtzentrum erreicht. Vor einem besonders heruntergekommenen Bauplatz, einem Schlammloch, das auf ein Fundament wartete, drehte Serious sich zu Barry um und sagte: »Wir sind da.«
    Barry war überrascht. »O Mann, du lebst aber echt bescheiden, Serious.«
    »Dreh dich um, bück dich und guck zwischen deinen Beinen hindurch«, sagte Serious. Barry tat wie ihm geheißen und sah ein mittelgroßes Gebäude, auf dem ein blaues Banner mit einem H, in das ein Z geschlungen war, flatterte. »>Der Club der Hexen und Zauberer<«, sagte Barry.
    »Da staunst du, was? Der Club zieht immer wieder um, um neugierigen Muddeln aus dem Weg zu gehen — und den Grundsteuern. Wenn du irgendwo in Midtown ein großes Loch siehst, ist das höchstwahrscheinlich der Club.«
    Barry begriff immer noch nicht ganz. »Hier zu wohnen kostet Geld, Serious. Die werfen dich doch achtkantig wieder raus.«
    »Der Präsident ist ein Freund von mir. Er hat viel Geld verdient, indem er in eins meiner Projekte investiert hat — eins, das du abgelehnt hast, wie ich hinzufügen möchte. Wir haben eine

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