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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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merkwürdigen Lachen, das ein bisschen so klang, als wüsste sie ganz genau, wo J. G. war.
    »Wir werden’s uns überlegen«, stieß Hermeline zwischen gefletschten Zähnen hervor. »Aber erst mal möchte ich Barry an die frische Luft bringen.«

Kapitel elf
Charlie und das schimmelverseuchte Antiquariat

    Je weiter sich Barry von den Fantastic-Marketoren entfernte, desto besser fühlte er sich.
    »Keine zehn Pferde kriegen mich zu dieser Party«, sagte Hermeline.
    Ausnahmsweise sprach aus Barry einmal die Stimme der Vernunft. »Ich bin dafür, dass wir die Zähne zusammenbeißen, hingehen und sehen, ob wir nicht etwas herausfinden. Hast du ihre Lache gehört? Ich wette, sie weiß, wo J. G. ist.« Hermeline musste zugeben, dass er nicht ganz unrecht hatte — auch wenn es ihr missfiel.
    Die drei Freunde spazierten die belebten Kopfsteinpflasterstraßen von Greenwich Village entlang. Nachdem sie ungefähr eine halbe Stunde lang ziellos herumgeschlendert waren, stellten sie fest, dass sie sich verlaufen hatten; die geordneten Straßen von Uptown waren einem Labyrinth aus gewundenen Gassen gewichen, die alle sehr pittoresk, aber für Ortsfremde nicht voneinander zu unterscheiden waren. Hermeline war kurz davor, ein Taxi anzuhalten, als sie um eine Ecke bogen und vor einem Buchladen standen.
    »>Fundgrube für Schundfreunde    »Und ihn nach dem Weg fragen«, sagte Hermeline. »Ich hab’s satt, hier herumzuirren.«
    Die Tür öffnete sich mit einem leisen Klingeln. Schon nach zwei Schritten ins Innere des Ladens fühlten die drei sich wie eingeklemmt. Überall stapelten sich Bücher — auf Regalen, die bis an die Decke reichten, in verstaubten, bekritzelten Kartons, die darauf warteten, sortiert zu werden, in kleinen Haufen neben jedem Gang, die geradezu dazu einluden, umgestoßen zu werden. Im ganzen Raum schien es nur eine Farbe zu geben: die verschiedensten Schattierungen von Braun — der gelbliche Ton von altem Papier, das Khaki von Pappe, das Beige von verschüttetem Kaffee, das Ocker von Kakerlaken. Ein mittelgroßer Mann in einer grünen Strickjacke sagte: »Kann ich Ihnen helfen?« Er hatte einen leichten englischen Akzent, rotblonde Haare und trug eine Nickelbrille.
    »Charlie Bukett, kennst du mich noch? Ich bin’s, Barry Trotter«, sagte Barry.
    Charlie streckte sofort die Hand aus. »Aber klar, schön, dich wiederzusehen«, sagte er mit einem aufrichtigen Lächeln. »Du warst der rettende Engel auf diesem Festival damals. War das nicht in Hamon-Rye?«
    »Genau«, sagte Barry. »Das hier sind Freunde von mir, Hermeline Cringer und Lonald Measly.«
    Charlie schüttelte ihnen die Hand. »Ich kenne sie aus den Büchern — aber wir beide wissen ja, wieviel die mit der Realität zu tun haben, nicht wahr?« Alle mussten grinsen. Charlie war selbst der Star eines der beliebtesten Kinderbücher der Welt, aber eine außerordentlich schwere Laktoseintoleranz, die erst im Erwachsenenalter aufgetreten war, sorgte dafür, dass sein nächster Besuch in einer Schokoladenfabrik garantiert sein letzter sein würde. 11
    »Wie läuft das Geschäft?« fragte Barry. Lon streunte los, um alles gründlich zu beschnüffeln.
    »Sieh dich doch um«, seufzte Charlie. Im Laden war außer ihnen kein Mensch. »Ich verdiene mir meine Brötchen mit einer Website. Dort verkaufe ich Videos — hauptsächlich Raritäten und Kinderfilme — und Kino-Memorabilien. Die Miete hier bringt mich um. Nur von Büchern allein könnte ich nicht leben. Die Leute kaufen einfach nicht mehr so wie früher.«
    »Apropos Filme«, sagte Hermeline und wandte sich zu Barry um. »Darf ich es ihm sagen?«
    »Klar, Charlie ist vertrauenswürdig«, sagte Barry.
    »Jetzt habt ihr mich aber neugierig gemacht«, sagte Charlie.
    »Wir versuchen den >Barry Trotter<-Film zu verhindern.«
    Charlie griff nach Barrys Hand. »Ich bin froh, das zu hören! Ich wünsche euch viel Glück. Wie schön wäre es, wenn jemand den Film über mich verhindert hätte.« Charlies Tonfall wurde bitter — er hatte in seinem Laden mehr als genug Zeit, sich über dieses Thema aufzuregen. Fast nie war jemand da, mit dem er reden konnte, daher sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus, wenn sich ihm die Gelegenheit bot. »Willy Wunka war gar kein Held! Er war ein größenwahnsinniger, selbstherrlicher, geldgieriger Verbrecher!« Charlie lief rot an.

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