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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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»Ich finde, wir sollten mit Terry reden.« Sie riefen ihn an, aber selbst der Doofe Lord hatte ein hieb- und stichfestes Alibi.
    »Niemand weiß das, aber ich bin damals in Latein durchgefallen«, gab Valumart zu. »Ich bin aus dieser verdammten Sprache einfach nicht schlau geworden.«
    »Hui, das ist aber ein ziemliches Handicap für einen Zauberer«, sagte Barry. »Dafür hast du es ganz schön weit gebracht.«
    »Danke für das Kompliment«, sagte Valumart. »Wie geht’s mit dem Buch voran?«
    »Äh, prima«, log Barry. Er legte rasch auf und überbrachte dann seiner Frau die niederschmetternde Neuigkeit.
    »Es ist nur noch ein Mensch übrig, mit dem wir reden können«, sagte Hermeline. »Der ausländische Professor, Mumblemumble.«

    »Ach, was soll der schon wissen?« sagte Barry vergnatzt. »Der weiß doch noch nicht mal, wie man eine Dragonade anmischt.«
    »Ich versuche nur, dir zu helfen, weißt du?« sagte Hermeline. »An deiner Stelle wäre ich etwas freundlicher.«
    »Ach ja? Na, bisher hast du deinen Job wirklich toll gemacht!« murrte er. »Du hältst dich immer für so clever — vielleicht brauche ich deine Hilfe gar nicht! Vielleicht werde ich allein damit fertig!«
    Hermeline wurde wütend, aber sie riss sich zusammen. Offenbar trat Barry gerade wieder in die Pubertät ein.
    »Na gut«, sagte sie geduldig. »Für heute machen wir Schluss. Geh was trinken oder drück dir einen Pickel aus oder so was.«
    »Ja, ja«, schmollte Barry.
    »Morgen gehen wir gleich in aller Herrgottsfrühe in die Bibliothek«, sagte Hermeline. Auf der Suche nach etwas anderem, an dem er seine wild oszillierenden Launen auslassen konnte, stakste Barry davon.
    Am nächsten Tag schlug die Uhr gerade zwölf Uhr mittags, als Barry hereinkam.
    »Wo bist du gewesen?« fragte er. »Ich hab’ dich im Büro gesucht, und du warst nicht da.«
    »Ich bin seit halb neun hier in der Bibliothek«, sagte Hermeline kühl. »Ich dachte, wir wollten früh anfangen?»
    »Verschlafen«, sagte Barry. Er schwenkte einen Fetzen Pergament: die Liste der Todesopfer, die das Abendessen anlässlich ihrer Amtseinführung gefordert hatte. Nigels Klasse hat sich gerade« — Barry zählte die Opfer — »um dreiundzwanzig Plätze verbessert!« Und der Extrem-Quaddatsch-Plan von dem Hermeline nichts wusste, war dabei noch nicht mal einkalkuliert. Nigel würde doch noch Schulsprecher werden!
    Barry frohlockte. Wie viele ehemals arme Schüler wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass sein Sohn ein Musterschüler wurde. Hermeline andererseits, die selbst ein Ausnahmetalent gewesen war, erwartete von ihrem Erstgeborenen nichts Geringeres. Und die Moral von der Geschicht: Als Kind kann man es seinen Eltern nie recht machen.
    »Wir müssen nur aufpassen, dass uns die Schüler nicht ausgehen«, sagte Hermeline. »Es werden schon wieder Muddel-Austauschschüler vermisst.« Die sich verschiebenden Treppen, die mit Sprungfedern gespickten Bärenfallenstufen und die mörderischen Tretminendielen, die die Geschichten über Hogwash so lesenswert machten, verwandelten die Schule in einen wahren Muddelfleischwolf. Ein falscher Schritt, und mit einem Mal hatte man nur noch die Wahl, sein eigenes Bein abzunagen oder jämmerlich zu verhungern.
    Barry stand auf. Sein Stuhl quietschte, woraufhin eine Radishgnaw-Achtklässlerin ungehalten aufblickte. Er schnaubte verächtlich in ihre Richtung, nur um dem Mädchen zu zeigen wer hier der Boss war.
    »Psst, Barry!« flüsterte Hermeline. »Das hier ist eine Bibliothek.«
    »Ich geh' Lon abholen«, sagte Barry, küsste Hermeline auf den Kopf und nutzte die Gelegenheit, sie flüchtig zu begrapschen. »Ich hab’ Hafwid überredet, ihn mir für eine Weile zu überlassen. Hab' ihm dafür ein paar Kupferleitungen für seinen Destillierapparat gegeben.«
    »Das Zeug wird Hafwid noch blind machen«, sagte Hermeline.
    »Zu spät«, sagte Barry. »Hast du mal die Direktorin von Beaubeaux gesehen?«

    So oft Barry Hafwid auch besuchte — er war immer wieder aufs neue erschüttert, wie es bei ihm zu Hause aussah. Es war keine Hütte im eigentlichen Sinne, sondern einfach ein eingestürztes Haus, dessen Überbleibsel durch die Unmengen von Müll gestützt wurden, die sich im Innern türmten. Stellen Sie sich die schlimmste Junggesellenbude vor, die Sie je gesehen haben. Und jetzt stellen Sie sich vor, der Junggeselle ist zweieinhalb Meter groß und viereinhalb Zentner schwer. Und JETZT stellen Sie sich vor, dass die Bude über

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