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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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geistigen Auge auf. »Ich werde sie diktieren. Und zwar Lon, wie du gesagt hast. Er wird mir helfen, mich zu erinnern.«
    Und so trat Plan A in Kraft, und Eulen mit dem Vermerk »Persönlich/vertraulich« wurden an alle Fakultäten geschickt. Sicher würde jemand ein Gegenmittel wissen, und wenn nicht, gab es ja noch Plan B: Hermeline würde das tun, wozu sie geboren war — lesen und damit alle in große Schwierigkeiten bringen.
    »Kopf hoch, Barry«, sagte Hermeline. »Du kannst immer noch Madame Ponce triezen.«
    »Hermi, das ist eine exzellente Idee«, sagte Barry. Eine Eule wurde mit der Bitte um Anregungen an die Measly-Zwillinge geschickt.

Kapitel zehn
Das Detektivspielen beginnt
    Im Laufe der nächsten Tage fühlten Barry und Hermeline dem Lehrkörper auf den Zahn, oder vielmehr: Sie versuchten es — ständig kam ihnen irgend etwas Unvorhergesehenes in die Quere. Zuerst wurde Madame Kraut verhaftet, nachdem die Polizei dank eines anonymen Hinweises Unmengen von Marihuana in den Gewächshäusern von Hogwash entdeckt hatte. »Das gebe ich immer den Venusfliegenfallen, damit sie Appetit bekommen«, lallte die ewig bedröhnte Kräuterkunde-Lehrerin. »Außerdem hat der Argusbeerenbusch ein Glaukom!«
    Dann erfuhr Professor Bims, gerade als er dabei war, eine Antwort auf Barrys und Hermelines Eulenpost zu verfassen, dass er eigentlich verpflichtet war, der Gewerkschaft der Geisterlehrer beizutreten. Da er dies zwanzig Jahre lang versäumt und auch nie Mitgliedsbeiträge gezahlt hatte, machte Bims sich sofort auf die Suche nach einem einträglicheren Job.
    Am selben Tag verliebte sich der roboterhafte Professor Flipswitch in den Schultoaster. Das Pärchen brannte nach Marokko durch, wo »wir in Würde als Mann und Frau zusammenleben können«. Selbst Barrys nächster Termin bei Schwester Pommefritte wurde nach einem mysteriösen Ausbruch von Schleichender Suaheli kurzfristig abgesagt.
    Mit Madame Knutsch konnten Barry und Hermeline zwar sprechen, aber die arme Frau hatte in ihrem Leben so viele Gehirnerschütterungen erlitten, dass sie schon nach kurzer Zeit zu ihrem Lieblingsthema abschweifte, »diesem komischen Klingeln«.
    »Hören Sie das auch?« fragte sie zum x-ten Mal.
    »Nein«, antworteten Barry und Hermeline erneut.
    Als sie schließlich wieder im Büro des Direktors waren, sagte Hermeline zu Barry: »Ich glaube, wir müssen Snipe um Hilfe bitten.«
    »Nein, Hermeline«, sagte Barry. »Er ist doch derjenige, der dahintersteckt.«
    »Barry, es ist ja dein gutes Recht, wie ein Idiot immer nur Snipe zu verdächtigen, und niemand respektiert das mehr als ich, aber am Ende stellt sich ja doch jedesmal heraus, dass es Valumart war«, sagte Hermeline. »Denk nur, wieviel Zeit du im Laufe deiner Karriere hättest sparen können, wenn du immer gleich Snipe um Hilfe gebeten hättest. Und Zeit ist genau das, was du im Moment am wenigsten hast.«
    »Ich will aber nicht«, sagte Barry und drehte sich mit verschränkten Armen weg.
    »Das zeugt mal wieder von großer Reife«, sagte Hermeline. »Ich werde ihn fragen, und du kannst mich nicht daran hindern.« Sie schrieb einen kurzen Brief, klebte der Eule einen Post-it-Zettel mit der Aufschrift »Dringend« an den Kopf und wartete auf eine Antwort.
    Sie kam nicht. Während Milbi, die Eule, noch das Schulgelände überflog, wurde Hogwashs gefürchteter Professor für Zauberschwänke von Muddelpolizisten in Aura-Schellen aus seinem gruseligen, feuchten, mit Steppdecken vollgepfropften Büro abgeführt. Im Laufe der nächsten Tage wurde im Tagessalbader enthüllt, was geschehen war: Offenbar war Snipe durch die privaten Ermittlungen minderjähriger Mädchen, die sich als abgebrühte Undercover-Polizistinnen ausgegeben hatten, überführt worden. Seine unter Bergen von perversen Stickereien versteckte Kristallkugel wurde konfisziert, und man entdeckte Tausende Bilder von heruntergekommenen, nicht mehr ganz jungen Cops in verfänglichen Stellungen. Snipe war eindeutig zu beschäftigt gewesen, um Barry zu vergiften.
    »Nun, da dieser Perverse hinter Schloss und Riegel ist«, stand in der Frühausgabe des Schmirror , »können die Polizeibeamten in aller Welt nachts wieder ruhig schlafen. Wir alle sind den kühnen Lolitas zu Dank verpflichtet.«
    »Ekelhaft«, sagte Barry. Als er das Bild betrachtete, verbarg Snipe sein Gesicht mit seinen gefesselten Händen. »Ich sag's ja: Traue niemals einem Mann, der Makramee praktiziert.«
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Hermeline.

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