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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Hermeline. »Wenn wir ihn nett bitten, vielleicht ...«
    »Kommt nicht in Frage, Hermeline! Dann kann ich gleich mein eigenes Todesurteil unterschreiben«, sagte Barry. »Und morgen um diese Zeit werde ich mit Drafi Kochrezepte tauschen!«
    »Wie hast du ihn gestern nacht genannt? >Das Phantom    »Der Hüllenlose«, sagte Barry.
    Hermeline seufzte. Diese alte Feindschaft ging ihr auf den Keks. »Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Kannst du nicht nach einem Gegenmittel suchen?« sagte Barry. »Komm schon, Hermeline. Du hast es früher doch geliebt, in alten Zauberbüchern zu schmökern.«
    »Stimmt schon, aber wenn ich keins finde?« sagte sie.
    »Dann gehen wir zu Snipe. Aber nur als allerletzte Notlösung.«
    »Bist du sicher, Barry?« fragte Hermeline. »Warum rufen wir nicht Terry Valumart an? Du könntest zu seinem Leibarzt gehen.«
    »O mein Gott ...«, sagte Barry. »Daran hab’ ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht steckt Valumart dahinter?«
    Hermeline hatte ihre Zweifel. »Ich glaube nicht ...«
    »Doch, hör zu: Egal wieviel Geld er durch mein nächstes Buch spart — tot bin ich für Valumart unendlich viel mehr wert als lebendig. Denk bloß an die Fernseh-Retrospektiven, den ganzen Nachrufmist — verdammt, wenn ich er wäre, würde ich mich umbringen!« sagte er mit einem sarkastischen Glucksen.
    »Ich weiß nicht, Barry«, sagte Hermeline.
    Ihr Mann ließ sich von seiner Theorie nicht abbringen. Es war ihm egal, dass er damit sein eigenes baldiges (und vermutlich schmerzhaftes) Ableben herbeiredete. Ihm kam es nur darauf an, dass sie ihm recht gab. »Sein Kontostand geht Terry über alles. Wusstest du, dass er jedesmal, wenn er zu uns kommt, etwas von mir mitgehen lässt und es dann bei eBuy verkauft? Ich hab's erst gemerkt, als meine Sammlung von Strip-Kugelschreibern dort aufgetaucht ist.«
    »Strip-Kugelschreiber? «
    »Diese Stifte mit einem Bild von einer Hexe oder so darin. Wenn man sie umdreht, verschwinden ihre Klamotten«, sagte Barry. »Oder die Bandagen der Mumie.«
    »Geschieht dir recht. Wie kann man auch seinen eigenen Namen als Suchwort bei eBuy eingeben? Du bist einfach zu eitel.«
    »Warte noch ein bisschen, und du brauchst dir darum keine Sorgen mehr zu machen«, sagte Barry Mitleid heischend. Dabei fühlte er sich eigentlich gar nicht so schlecht. »Dann kannst du meine ganzen Sachen da verkaufen, um davon das Schulgeld für Nigel und Wie-heißt-sie-noch? zu bezahlen.« Er konnte sich schon den ganzen Tag nicht mehr an den Namen seiner Tochter erinnern.
    »Sie heißt Fiona! Dass sie für eine Weile bei meinen Eltern wohnt, ist noch lange kein Grund, sie gleich aus der Familie zu verstoßen! Du bist mir ja vielleicht ein Vater, Barry Trotter.«
    »Tut mir leid, Hermi«, sagte Barry. »Ich hab’s ehrlich vergessen. Ich hab’ das Gefühl, auch mein Gehirn wird immer jünger.«
    Aufgeputscht durch ihren Wutanfall, gab Hermeline im Kommandoton ihren Plan bekannt. »Okay, wir machen Folgendes: Als erstes fragen wir jeden Lehrer hier, ob er weiß, wie man dich heilen kann.«
    »Etwa auch Snipe?« fragte Barry.
    »Vor allem Snipe«, sagte Hermeline. »Aber da du so ein Feigling bist, fragen wir den als letzten. Und wenn keinem etwas einfallen sollte, gehe ich in die Bibliothek von Hogwash, und wir werden zusammen recherchieren.«
    »Ach, die Bibliothek«, murrte Barry. »Das kann ja heiter werden.«
    Hermeline ignorierte seine Worte. »Du musst alles irgendwo aufschreiben, damit du es neu lernen kannst, sobald du es vergessen hast«, sagte sie. »Lass dir von Lon helfen. Und wenn du geheilt bist, finden wir heraus, welcher Schwachsinnige dir das angetan hat, und zahlen es ihm heim. Kapiert?«
    In dieser Stimmung duldete Hermeline keine Widerrede — und Barry wusste ohnehin keine vernünftige Alternative. »Okay, Schatz«, sagte er matt. Aber aus alter Gewohnheit unternahm er zumindest einen Versuch, sich vor der Arbeit zu drücken. »Ich muss mit meinen Kräften haushalten [hust, hust]«, sagte Barry, nach Leibeskräften den Schwerkranken mimend. »Darf ich ein paar Sekretärinnen einstellen, die mir ein bisschen unter die Arme greifen? Nur drei oder vier? Natürlich müssten sie in exzellenter körperlicher Verfassung sein ...«
    Hermeline warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Alles klar. Du wirst vielleicht jünger, aber ich werde nicht blöd.«
    »Okay, vergiss es. Ich schreibe meine Memoiren selbst.« Erneut tauchte das schreckliche Gespenst der Arbeit vor seinem

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