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Bartimäus 02 - Das Auge des Golem

Titel: Bartimäus 02 - Das Auge des Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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zustimmend.
    »Das war schon wieder dieser Mandrake«, sagte Kitty. »Behauptet jedenfalls die Zeitung.«
    Anne nickte grimmig. »Der Typ gibt nicht auf, das muss man ihm lassen. Die falschen Kinder neulich…«
    »Achtung.« Kitty deutete mit dem Kinn auf die Tür. Ein dünner, bärtiger Mann flüchtete sich aus dem Regen herein. Er sah sich eine Weile bei den Bleistiften und Notizblöcken um. Kitty und Anne machten sich im Laden zu schaffen, und sogar Fred gab sich Mühe, beschäftigt zu wirken. Schließlich kam der Mann an die Kasse, bezahlte und ging wieder.
    Kitty sah Anne an. Anne schüttelte den Kopf. »Der war okay.«
    »Wann kommt der Chef wieder?«, wollte Fred wissen und stellte den Karton ab, den er aus dem Lager geholt hatte.
    »Hoffentlich bald«, antwortete Anne. »Hopkins und er sind hinter einer großen Sache her.«
    »Gut. Wir kriegen hier nämlich bald die Krise.«
    Stanley kam mit einem Tablett voller Teetassen zurück. Er wurde von einem stämmigen jungen Mann mit flachsblondem Haar begleitet, der einen Arm in der Schlinge trug. Er grinste Anne an, tätschelte Kitty die Schulter und griff sich eine Tasse vom Tablett.
    Anne betrachtete stirnrunzelnd die Schlinge und fragte nur: »Wie kam’s?«
    »Bin in ’ne Schlägerei geraten.« Er trank einen großen Schluck. »Gestern Abend im Hinterzimmer vom Black Dog Pub. Eine so genannte ›Aktionsgruppe‹ von Gewöhnlichen – ha! Ich hab ihnen erzählt, wie ’ne richtige Aktion aussieht, aber sie hatten Schiss und wollten nix davon wissen. Da bin ich ’n bisschen grob geworden und hab ihnen ins Gesicht gesagt, was ich von ihnen halte.« Er schnitt eine Grimasse. »War bloß’ne kleine Rauferei, nix Dolles.«
    »Du bist ein Blödmann, Nick«, sagte Kitty. »Auf diese Tour kannst du niemanden anwerben.«
    »Du hättest die mal hören sollen«, erwiderte er düster. »Die haben die Hosen gestrichen voll.«
    »Feiglinge.« Stanley schlürfte laut.
    »Und wovor haben sie solche Angst?«, erkundigte sich Anne.
    »Vor allem und jedem: vor Dämonen, Zauberern, Spionen, Kugeln, Magie aller Art, Polizei, Strafaktionen… Es hat echt keinen Zweck.«
    »Kein Wunder«, meinte Kitty, »schließlich haben sie auch nicht unsere Möglichkeiten.«
    Nick schüttelte den Kopf. »Wer weiß? Die traun sich ja nich mal, es rauszufinden. Ich hab ein paar Bemerkungen über unsere Unternehmungen fallen lassen… zum Beispiel den Teppichladen neulich Abend, aber da sind sie bloß alle ganz still geworden, haben ihr Bier gesüffelt und wollten sich nich dazu äußern. Kein Schwein fühlt sich mehr zuständig!« Er knallte wütend die Tasse auf die Theke.
    »Hoffentlich kommt der Chef bald«, meinte Fred. »Der kann uns sagen, was anliegt.«
    In Kitty begann es wieder zu brodeln. »Mit solchen Sachen wie im Teppichladen will auch niemand was zu tun haben! So was ist undiszipliniert und gefährlich und vor allem schadet es eher anderen Gewöhnlichen als den Zauberern. Darum geht’s doch, Nick: Wir müssen ihnen beweisen, dass wir mehr können, als bloß irgendwas in die Luft zu jagen. Wir müssen ihnen beweisen, dass wir etwas verändern können…«
    »O je!«, ächzte Stanley. »Kitty säuselt wieder rum!«
    »Pass bloß auf, du kleiner Mistkerl…«
    Anne klopfte mit der Tasse zweimal hintereinander so fest gegen die Glasplatte der Ladentheke, dass die Tasse einen Sprung bekam, und schaute zur Tür. Ohne ihrem Blick zu folgen, verteilten sich die anderen unauffällig im Laden. Kitty stellte sich hinter die Theke, Nick verschwand im Hinterzimmer und Fred schnappte sich wieder seinen Karton.
    Die Tür schwang auf und ein schlanker junger Mann in einem geknöpften Regenmantel trat ein. Er streifte die Kapuze ab und ein dunkler Schopf kam zum Vorschein. Mit leicht verlegenem Lächeln trat er an den Tresen, wo Kitty die Kassenbelege überprüfte. »Guten Morgen«, sagte sie, »kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Guten Morgen, Miss.« Der Mann kratzte sich die Nase. »Ich komme im Auftrag des Sicherheitsministeriums. Ob ich Ihnen wohl ein paar Fragen stellen dürfte?«
    Kitty legte die Quittungen in die Kassenschublade zurück und sah ihm offen ins Gesicht. »Legen Sie los.«
    Das Lächeln wurde breiter. »Vielen Dank. Wahrscheinlich haben Sie auch schon gelesen, dass es in letzter Zeit hier ganz in der Nähe ein paar ärgerliche Zwischenfälle gegeben hat, Sprengstoffanschläge und andere Terrorakte.«
    Die Zeitung lag vor Kitty auf dem Tresen. Sie nickte. »Ja, davon hab ich

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