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Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Hauptsache, es tut weh.«
    Dem Säugling entfuhr ein Angstlaut, und er ratterte los: »Ich habe alle Eure Anweisungen haarklein befolgt, Ihr könnt Euch nicht beklagen. Erstens: die mächtigen Wesenheiten. Äh ja, die sind tatsächlich sehr mächtig. Bei jedem ihrer Schritte geraten alle Ebenen in Aufruhr. Es sind sieben, und alle haben sich in menschlichen Wirtskörpern eingenistet, sodass man ihre wahre Gestalt nicht erkennt. Nouda sitzt in der Mitte und lässt die Befehle nur so prasseln, die anderen bringen sich fast um, es ihm recht zu machen. Die anderen Whitehall-Sesselpupser liegen wie umgekippte Kegel in den Räumen neben dem Saal. Von da…«
    »Halt!«, unterbrach Mandrake den Redeschwall. »Wie bewegen sich die Dämonen? Kommen sie mit ihren Wirtskörpern inzwischen zurecht?«
    »Die meisten noch nicht. Die hampeln herum, als hätten sie Arme und Beine gebrochen. Trotzdem bejubeln sie ihre Freiheit. Ich gäb was drum, wenn ich mitmachen dürfte«, meinte der Säugling sehnsüchtig. »Dann würd ich mit Euren Gebeinen Schlagzeug spielen. Wollt Ihr noch mehr hören?«
    »Beobachtungen, ja, leere Drohungen, nein.«
    »Durch eine Tür kommen lauter Menschen in den Saal. Sie sehen ziemlich groggy aus, sind an den Händen gefesselt und haben Knebel im Mund. Die mächtigen Wesenheiten treiben sie vor sich her wie Lämmer zur Schlachtbank. Sie nehmen ihnen einem nach dem anderen die Knebel raus und schleppen sie vor Fürst Noudas Thron, wo sie sich entscheiden müssen.«
    »Beschreib mir die Menschen.«
    »Tja… Könnt Ihr ’nen Haufen Karnickel auseinander halten?« Der Kobold überlegte. »Manche haben gar kein Kinn, andere gleich mehrere.«
    Kitty und Mandrake wechselten einen Blick. »Das sind die Minister.« »Nouda lässt jedem die Wahl. Sie sollen eine Formel sprechen und eine Wesenheit aufnehmen. Der Dschinn Faquarl steht mit einem dicken Buch neben Noudas Sessel und teilt jedem einen Dämon zu.
    Wenn der Betreffende einverstanden ist, wird die Beschwörung durchgeführt, andernfalls muss er sterben.«
    »Und wie fallen die Entscheidungen aus?«
    »Bis jetzt hat noch jeder Politiker zugestimmt, seinen oder ihren Verstand dranzugeben. Sie lassen sich lieber aufs Äußerste demütigen, als den ehrenhaften Abgang zu wählen.«
    Kitty trat gegen die Wand. »Nouda verliert keine Zeit. Er stellt ein Heer auf.«
    »Und beseitigt damit zugleich die einzigen Menschen, die etwas gegen ihn ausrichten könnten«, ergänzte Mandrake. »Wie sieht’s draußen aus, Kobold?«
    Der Säugling zuckte die Achseln. »Kommt ganz auf den Standpunkt an. Ich persönlich finde die Aussichten vielversprechend. Hier in diesem Gebäude ist kaum noch ein Mensch am Leben. Draußen in der Innenstadt rotten sich die Gewöhnlichen zusammen, weil keine Regierung sie mehr aufhält. In Whitehall verteidigen zwei Werwolfbataillone mehr oder weniger erfolgreich die Bannmeile. Ein paar Zauberer versuchen verzweifelt, mit den Regierungsmitgliedern Verbindung aufzunehmen.«
    »Ha! Dann gibt es also doch noch ein paar frei herumlaufende Zauberer!«, rief Mandrake. »Die niederen Chargen waren nicht zur Theaterpremiere eingeladen. Vielleicht können sie uns ja helfen. Was für Dämonen haben sie zur Verfügung?«
    »’ne wilde Mischung Foliot, die sich hinter die Müllcontainer ducken, wenn die Gewöhnlichen vorbeimarschieren.«
    Mandrake stöhnte. »Herrje. Das sind schlechte Nachrichten, Kobold, aber du hast deine Sache gut gemacht.« Er ergänzte feierlich: »Falls ich heil hier rauskomme, schenke ich dir die Freiheit.«
    »Dann bleib ich wohl bis in alle Ewigkeit hier drin.« Die Scheibe wurde stumpf.
    »Demnach haben wir von außen keine Hilfe zu erwarten«, sagte der Zauberer bedächtig. »Das heißt, ohne den Stab geht gar nichts. Falls ich überhaupt an ihn herankomme und ihn aktivieren kann…«
    Kitty fasste ihn am Arm. »Was Sie mir vorhin über die Ptolemäische Pforte erzählt haben… Wie funktioniert sie denn nun? Ist es sehr kompliziert?«
    Er machte sich los. »Warum fangen Sie immer wieder damit an?«
    »Ptolemäus hat die Pforte benutzt, um den Dschinn entgegenzukommen. Es war eine versöhnliche Geste, eine Art Entschädigung. Wir müssen es genauso machen, und zwar schnell, wenn uns jemand helfen soll.«
    »Wenn uns…? Meine Güte, Kitty, die Dämonen sind unsere Feinde!« Mandrake schlug einen Ton an, als hätte er es mit einem begriffsstutzigen Kind zu tun. »Seit Jahrtausenden. Es sind und bleiben heimtückische

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