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Bartstoppelkuesse

Bartstoppelkuesse

Titel: Bartstoppelkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rena Larf
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Wort, war es dieser Platz, den ich immer frei hielt, in der Hoffnung, dass er zurückkam, auch wenn er mich mit der Professorin betrogen hatte.
    Ich saß da und schüttelte leise den Kopf.
    „Was ist, Scarlett, gefalle ich dir nicht mehr?“
    Als ob das die Frage war! Fragten so was eigentlich nicht nur Frauen? Er wäre zumindest ein klasse Bodyguard gewesen mit seiner Kampfmitteltechnik. Wie konnte er einfach an Weihnachten hier auftauchen, wo Frau doch sowieso schon sentimental war, und so eine Frage stellen?
    „Sagen wir es mal so, St efan... du hast in den entscheidenden Augenblicken meines Lebens gefehlt. Warum bist du damals einfach abgehauen, ohne eine Adresse in den Staaten zu hinterlassen. Keiner wusste, wo du warst. Ich konnte dir nicht mal einen Brief schreiben!“
    „Jana wusste, wo ich war!“
    Ich sprang auf. Der Boden unter meinen Füßen fing an zu wackeln. Mein ganzes Leben rauschte an mir vorbei. Die Schnarchtrine auf meinem Sofa hatte die Adresse meines Traummannes gehabt und sie mir nicht gegeben. Wir hatten nach dem Abschluss des Studiums tagelang nur gesoffen und uns gegenseitig getröstet, weil unser Dreigestirn ohne Vorwarnung zerbrochen war. Und dieses blöde Huhn hatte seine Adresse gehabt!
    Ich fuhr mir unwirsch durch die Haare. Die LCD-Anzeige meines Weckers zeigte mittlerweile kurz vor vier an.
    Den Bruchteil einer Sekunde überlegte ich, ob ich Jana vom Sofa hochziehen und ihr eine überbraten sollte. Ich bewegte mich rasch in ihre Richtung und Stefan sprang vom Bett auf und hechtete mir von hinten in die Beine und brachte mich zu Fall.
    „Scarlett, bitte...“, rief er. „Tu es nicht. Sie kann nichts dafür. Ich hatte sie darum gebeten!“
    Ich stieß ihn weg und rappelte mich wieder auf.
    Einen ungeheuer tiefen Hass empfand ich auf einmal für Stefan. War er nicht indire kt für mein verkorkstes Liebesleben zuständig?
    Für die vielen schmerzlichen Fehltritte, für Internet-Eskapaden mit Sprachge schädigten, für die vorgetäuschten Mega-Orgasmen?? Er hatte mich damals einfach versaut, und auch wenn ich die charmante Löwin von einst geblieben war und Schlag bei Männern hatte, Stefan hatte mir damals ganz ungeheuer meine Mähne gestutzt und irgendwie hatte ich nach ihm nie wieder richtig und fest lieben können. Als ob er ahnte, was ich dachte, zog er mich an sich heran und schubste mich auf den Bettrand zurück.
    „Ich bin nicht für dein Leben verantwortlich, Scarlett. Und ich habe keine Schuld daran, dass du noch Single bist. Ich sehe leider kein erlei Ansätze dafür, dass Du bereit bist, mal zu überlegen, ob Du nicht selber erhebliche Schuld hast. Du bist voller Selbstzweifel und Selbsthass und überträgst das auf jeden Mann, dem Du begegnest. Du musst lernen, Dich selber gerne zu haben. Jeder Mann liegt bei Dir unter dem Mikroskop und Du interpretierst jede Regung, jedes Wort von ihm nach Deiner persönlichen Schubladenkartei. Ich kann Dir einfach nur den Rat geben, Dich davon zu lösen.“
    Was war das denn?
    Therapiestunde in meinem Schlafzimmer von einem, der auszog, um nicht wiederzukommen und der einen Scheißdreck über mich und mein Leben wusste?
    Was mein Problem mit dem Selbsthass und den Zweifeln anging wenn man auf einer Party war, wo viele Pärchen standen, die sich im Arm hielten oder küssten, konnte ich ja noch nachvollziehen. Frau in meinem Alter kam sich in solchen Fällen dann ziemlich minderwertig vor und fragte sich dauernd, was man falsch machte. Vor allem wenn man dann Weiber sah, die zwanzig Kilo mehr wogen als man selbst, nicht so gut aussahen aber trotzdem einen einigermaßen gut aussehenden Freund hatten.
    Aber wenn mir ein dahergelaufener Wegläufer vorwarf, ich würde in Schubladen denken, hörte es auf! Wer hatte mich denn betrogen, kurz bevor er auswanderte? Wer hatte sich unsichtbar für mich gemacht und Jana in seine Pläne eingeweiht, anstelle von mir? Ich packte Stefan am Arm, riss ihn irgendwie hoch, zog ihn den Flur entlang, schnappte wortlos nach seinem Mantel und warf ihn raus.
    Danach nahm ich Janas Vibrator und schmiss ihn aus dem Fenster. Leider vergaß ich, es vorher aufzumachen und der Vibrator landete scheppernd in der Feuertonne der Kahlgeschorenen im Hof.

Jana
     
    Ich fluchte wie ein Rohrspatz. Jana kam vollkommen entgeistert in die Küche geschlurft und zuckte mit den Augenbrauen.
    „Du hättest das Fenster besser aufgemacht“, sprach sie mit belegter Stimme.
    Ich hätte ihr was auf die Fresse hauen können!
    „Wo ist

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