Basis Alpha
von Meilen entfernt von Kap Kennedy vorbereitet, verpackt und gestartet.«
O'Brien nickte. »Was darauf hindeutet, daß Wastrom nicht allein bei dem Geschäft war.«
Yardley schüttelte ungläubig den Kopf.
»Nein«, sagte Green, »nicht die Psychologen haben sich den Schnitzer geleistet. Schon eher der Sicherheitsdienst.«
»Dann war seine Neurose nur gespielt?« fragte der Atomtechniker.
»Und sehr wirkungsvoll gespielt«, sagte O'Brien. »Er wußte, daß unser Unternehmen im Anfangsstadium am meisten gefährdet war. Aber er mußte trotzdem sehr vorsichtig handeln. Wenn er den Überängstlichen mimte, sahen wir ihm seine ›Fehler‹ leichter nach. Er versuchte sein möglichstes, aber bis die Riesen kamen, war er sich seines Erfolgs keineswegs sicher.«
Green hob den Kopf. »Das Geländefahrzeug, das plötzlich im Meer verschwand.«
»Es hätte noch mehr Unfälle dieser Art gegeben.«
»Ich glaube nicht. Er hätte die Lage mit Hilfe seines Revolvers vereinfacht. Aber vermutlich war er erst an ihn herangekommen, kurz bevor diese riesigen Venusier aufkreuzten.«
»Und als das geschah, verlor er die Waffe. Aber in den Venusiern sah er ein Mittel, seine Aufgabe zu erfüllen – er hätte Alpha, Beta und alle kommenden Züge vernichten können.«
Yardley meinte: »Aber auf den ersten Riesen schoß er doch!«
»Eine impulsive Handlung. Er erkannte erst später, daß er sie keinesfalls verscheuchen durfte. Deshalb ließ er am Ende die neurotische Pose fallen und spielte sich als Held auf – so konnte er den Venusier retten und uns vorspielen, er wolle ihn in die Falle locken.«
*
Green holte drei frische Sauerstoffbehälter und reichte sie herum. »Na, ihr könnt euch vorstellen, wie diese Operation den Russen am Herzen liegt. Denkt nur daran, mit welcher Sorgfalt sie Wastrom einschmuggelten.«
O'Brien schnallte den verbrauchten Behälter ab und ersetzte ihn durch den neuen. Er starrte auf das gewundene Hochspannungskabel, das auf dem feuchten Boden lag. »Ich glaube, wir können Wastrom auf alle Fälle danken.«
»Und weshalb?« wollte Green wissen.
»Er hat uns unseren nächsten Schritt vorgezeichnet. Vielleicht hatte er recht mit seiner Idee, daß wir die Venusier von einem Angriff abschrecken könnten.«
»Ich glaube nicht, daß die Kerle aus dem Dorf zum Traktor kommen werden – vor allem nicht, da der Alte Bericht erstatten kann.«
»Nein, natürlich nicht. Wir müssen sie angreifen – bevor sie sich zusammenrotten und uns überfallen. Frank, welchem Zweck sollte der Collard-Reaktor ursprünglich dienen?«
Yardley schwieg einen Augenblick. »Es war geplant, ihn auf Kettenreaktion zu setzen und detonieren zu lassen, wenn wir ein Gebiet für Bauzwecke ebnen müßten – und wenn alle anderen Reaktoren unbeschädigt durchkämen.«
»Also lassen wir ihn detonieren – nachdem ich ihn auf dem Traktor befestigt und zum Dorf der Venusier hinübergeschleppt habe.«
Green stieß einen Freudenschrei aus. Und auch Yardley schlug ihm strahlend auf die Schulter.
Aber dann wurde der Atomtechniker wieder ernst. Er wandte sich O'Brien zu. »Wir haben nicht die Funkausrüstung, um den Mechanismus auszulösen.«
»Dann müssen wir ihn eben manuell auslösen.«
Yardley schwieg einen Augenblick. »Gut«, sagte er ruhig, ohne näher auf die Feststellung des Obersts einzugehen. »Aber ich werde den Traktor hinüberfahren. Der Reaktor fällt in mein Gebiet.«
»Nein«, widersprach Green entschlossen. »Ich übernehme ihn.«
O'Brien zögerte. Er wußte, daß nur ein starkes Argument die beiden davon abbringen konnte, ihren Plan auszuführen.
»Hier spielt keiner den Helden«, sagte er. »Ihr werdet es in den nächsten zwölf Stunden noch hart genug haben. Denn bis dahin müßt ihr euch entscheiden, wer von euch beiden Zug Beta empfangen will.«
6.
Als K'Tawa das Dorf erreichte, herrschte eine so große Erregung, wie er es noch nie erlebt hatte. Vorsteher L'Jork und fünf andere Denker waren wach und aktiv, obwohl es Schlafenszeit war. Zwei von ihnen gingen neben der Zentralplatte auf und ab, während der Vorsteher und die drei anderen berieten.
Selten hatte der Alte soviel Unruhe gesehen. Offensichtlich hatten sie Zu-Bachs schrecklichen Tod gespürt.
L'Jork eilte ihm entgegen. »Ich fürchte, wir haben uns zu stark mit dem Geistigen beschäftigt. Hätten wir doch lieber auf den Jungen gehört!«
»Es war eine sehr bedauerliche Vergeistigung«, sagte der Alte. »Armer
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