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Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel F. Galouye
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Dwyers Stimme. »Ich habe etwas Interessantes für Sie.«
    Ferguson folgte ihm auf die Plattform. Der Kapitän deutete über die Köpfe der Männer hinweg auf den Schirm. »Da!«
    Es dauerte einen Augenblick, bis der Admiral die ordentlich aufgereihten roten Pünktchen bemerkte, die sich über die Kugel erstreckten. Die Vierzehnte Flotte der Föderation in Formation.
    »Gute Staffelung«, bemerkte er.
    »Randall«, rief Dwyer zu einem Techniker hinunter, »vergrößern Sie den Südpolsektor.«
    Die Tupfen kamen genauer ins Bild. Und jetzt sah Ferguson, daß sich eines der Schiffe merklich von den anderen entfernt hatte.
    »Da.« Er deutete hinüber. »Jemand bricht aus.«
    »Die Gamecock . Sie desertiert. Will so still und heimlich wie die Bared Fang verschwinden.«
    Die Schultern des Admirals beugten sich müde nach vorn. »Ich möchte wetten, daß Commander Wadsworth nichts damit zu tun hat. Seine Männer müssen gemeutert haben.«
    »Darum geht es nicht«, knurrte Dwyer. »Ich bin sicher, daß sich jeder überlegt, ob die beiden Schiffe nicht das Richtige getan haben.«
    »Stellen Sie die Strategie der Zentrale in Frage?« fragte Ferguson scharf. Er fragte sich, wie der andere reagieren würde, wenn er wüßte, daß er im Widerspruch zu den Befehlen handelte.
    »Nein, Sir. Ich frage mich nur, mit welchem Recht diese Einheiten ausbrechen – und weshalb sie nicht bestraft werden.«
    Ferguson warf wieder einen Blick auf den Radarschirm. »Alle Schiffe der Division sollen das Feuer auf die Gamecock eröffnen.«
    Dwyer wirkte zufrieden. »Sie sehen, Sir, die Gamecock ist bereits außer Reichweite.«
    Als der Admiral nichts erwiderte, ging Dwyer etwas gekränkt über die Plattform. »Ich kehre jetzt auf die Brücke zurück.«
    Ferguson folgte ihm. Er warf immer noch nachdenkliche Blicke auf den Schirm.
    Ferguson hielt sich krampfhaft am Geländer fest. Sie mußten einfach durch den Wirbel kommen! Es war seine einzige Chance, das Ulysses-System zu retten.
    Wenn es nur fünfhundert Schiffe schafften! Sie konnten in Stellung gehen und ein Sperrfeuer legen, das die feindliche Flotte dezimieren würde.
    Er fuhr sich mit der Hand über die Schläfe. War er so kühn, weil die Verteidigung der Föderation es verlangt? Oder ging er in Wirklichkeit wegen Ellen und der Enkel durch den Wirbel?
    Er war so verwirrt, daß er Vernunft und Gefühl, militärische Werte und persönliche Werte nicht mehr unterscheiden konnte.
     
    *
     
    Das Abendessen in der Messe war spannungsgeladen. An Fergusons Tisch herrschte unterdrücktes Schweigen. Aber er mußte zugeben, daß die kurze Frist, die sie noch vom Wirbel trennte, jede Unterhaltung banal gemacht hätte.
    Während des Hauptgangs hörte man die Sirenen. Aller Augen waren auf Ferguson gerichtet. Der Admiral nahm das nächste Stück Fleisch und beachtete die Blicke nicht. Ein Befehlshaber mußte sich jederzeit auf seine Kapitäne verlassen können. So blieb er ruhig am Tisch sitzen.
    Die Antares schüttelte sich, als ihre Heckbatterien das Feuer eröffneten. Zwei Minuten später hörte die Bewegung auf, und die Sirenen schwiegen. Die Offiziere kamen zurück zur Messe.
    Dwyer ging direkt auf den Tisch des Admirals zu. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Hoffentlich haben Ihre Schützen getroffen«, sagte Ferguson.
    Dwyer grinste zögernd. »Bei der vierten Salve, Sir.«
    »Und was war es?«
    »Wir wissen es ziemlich genau.« Wieder lächelte er schwach. »Um siebzehn Uhr dreißig wurde von der Kombüse eine Abfallkapsel ausgestoßen.«
    Ferguson trank langsam seinen Kaffee. »Ich fürchte, für diese Heldentat können sich Ihre Schützen keinen Orden holen. Gibt es auf dem Radarschirm noch etwas außer Abfallkapseln?«
    »Nichts – nur die restliche Flotte. Sie hat sich inzwischen um ein weiteres Schiff verringert.«
    Ferguson kehrte zu seiner Mahlzeit zurück. Zumindest hatte die Reaktion der Leute gezeigt, daß sie gewillt waren, es mit den Kräften des Wirbels aufzunehmen.
     
    *
     
    Eine Viertelstunde später begab sich Ferguson in die Nachrichtenzentrale.
    Goddard sprang von seinem Stuhl auf und schob den kleinen Filmvorführer zur Seite. Auch Steward erhob sich, doch er schob noch schnell einen Tri-D-Schirm weg, auf dem ein blondes, hübsches Mädchen in sehr knapper Strandkleidung abgebildet war. Er blieb mit puterrotem Gesicht stehen.
    »Richten Sie ihn her.« Der Admiral deutete auf Steward und ließ sich in Goddards Stuhl fallen.
    Der Psi-Techniker arbeitete schnell.

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