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Bassus (German Edition)

Bassus (German Edition)

Titel: Bassus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eisenmann
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offiziellen Reisedokumente sehen wollen.“
    „Kannst du dir gefälschte Dokumente beschaffen?“
    „Ich habe keine Ahnung, Micon. In der Welt, aus der ich komme, könnte ich es.“
    „Aber vielleicht könntest du ja auch echte Dokumente bekommen. Du könntest die Ala zum Beispiel bitten, dich für eine gewisse Zeit freizustellen.“
    „Was für einen Grund soll ich angeben? Ich kann ihnen schließlich nicht sagen, dass ich Bassus suche.“
    „Dann beantrage doch einfach Urlaub.“
    Urlaub? Auf den Gedanken war Tony gar nicht gekommen.
    „Einen Versuch ist es wert. Danke, Micon. Du bist ganz schön auf Zack.“
    Micon lächelte. „Hoffen wir es.“
     
    „Natürlich kannst du dir für zwei oder drei Tage frei nehmen“, sagte Wackeron.
    „Ich hatte an eine etwas längere Zeit gedacht.“
    „Wozu das? Was würdest du mit so viel freier Zeit anfangen?“
    „Nun, ein bisschen verreisen.“
    „Verreisen? Möchtest du jemanden besuchen? Wen denn und wo?“
    „Niemand Bestimmten. Einfach so. Mit Teres ein bisschen in der Gegend herumreiten.“
    „Was für eine seltsame Idee, mitten im Winter. Wenn du dich in wenigen Jahren als Feldarzt verpflichtest, wirst du in deinem Leben viel reisen. Du wirst die entferntesten Ecken des Imperiums kennen lernen.“
    „Ich möchte mir die andere Seite des Rheins ansehen. Ich wüsste gerne, wie es dort aussieht.
    Entsetzt sah Wackeron ihn an. „Und willst du am Ende auch noch allein reisen?“
    Tony zuckte mit den Schultern. „Warum nicht?“
    „Das wäre Wahnsinn. Es ist im Moment viel zu gefährlich. Jedenfalls, solange wir diesen germanischen Bandenführer nicht gefasst haben.“
    „Okay. Vergiss es. Es war nur so eine Idee.“
    „Dann ist es gut. Hilf jetzt bitte Morvran.“
    Wackeron machte sich auf den Weg zum Praetorium.
    Morvran ging nicht auf das Gespräch ein. Aber während der Arbeit musste Tony dauernd an seine Reise denken. Als Wackeron wieder zurückkam, sprach er ihn noch einmal an.
    „Meinst du, ich könnte für ein paar Tage Flavius Severus besuchen?“
    „Hat er dich denn eingeladen?“
    „Äh, nein.“
    „Aber du stehst in Kontakt mit ihm?“
    „Noch nicht so richtig.“
     
    „Du musst Severus einen Brief schreiben und ihn dazu bringen, dich einzuladen.“
    „Das macht er nie.“
    „Erinnere ihn daran, dass er etwas zurückbehalten hat, das dir gehört.“
    Es war Tony zwar peinlich, aber er musste es Micon beichten: „Ich habe ihn bestohlen, als ich damals wegging.“
    „Oh, ihr seid also quitt.“ Micon wirkte nicht sonderlich erschüttert. „Dann ist die Sache natürlich nicht so einfach.“
    Er dache eine Weile nach. „Gibt es in seinem Haushalt denn niemanden, der dir helfen könnte?“
    Doch… da war Flavia. Aber er war gegangen, ohne sich zu verabschieden. Sicher würde auch sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Und Marcia? Sie würde wahrscheinlich zumindest lesen, was er ihr mitzuteilen hatte. Und wenn sie ihm tatsächlich helfen würde, könnte er sie auch nach ihrem ersten Mann ausfragen. Dem Mann mit der Brandnarbe.
    „Severus’ Frau ist sehr nett. Und sie hat auch einen gewissen Einfluss auf ihren Mann.“
    Micon klatschte in die Hände. „Gut! Dann schreibst du an sie.“
    Er lief los und brachte aus Bassus’ Zimmer Papyrusblätter, Tinte und eine Schreibfeder.
    Zuerst fiel Tony nichts ein. Denn am liebsten hätte er Marcia die Wahrheit geschrieben. Er legte die Feder wieder hin. Wenn er Severus’ Familie noch einmal für seine Zwecke benutzte, würden sie ihn endgültig hassen. Aber andererseits - er würde entweder sterben oder Bassus finden. Weiter konnte er jetzt nicht denken.
    Er begann zu schreiben und erklärte Marcia, dass ihm viel daran lag, sich mit ihrer Familie zu versöhnen.
    Micon grübelte.
    „Was ist?“
    „Bevor wir den Brief einem Boten aushändigen, solltest du dir über die Konsequenzen im Klaren sein.“
    „Nun, Severus wird mich aus seinem Leben ausradieren.“
    „Ich dachte an die Ala. Deine Verbindung zu ihr ist dein einziger Schutz. Wenn du dieses Band durchtrennst, bist du völlig auf dich allein gestellt.“
    Tony dachte an Perpennas Verlies.
    „Ich kann nicht anders.“
    „Und was wird aus deiner Ausbildung bei Wackeron? Überhaupt aus deiner Beziehung zu ihm? Schließlich ist er auch dein Vormund. Du brauchst seine Unterstützung, um später selbst als Medicus praktizieren zu können.“
    Tony hob die Hände. „Hör auf. Es ändert nichts.“
    „Ich wollte es nur gesagt

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