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Bassus (German Edition)

Bassus (German Edition)

Titel: Bassus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eisenmann
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zwei kurzen Röhren in die Hand, über dessen Zweck sie sich besonders lange den Kopf zerbrochen hatten. Sie hatten bereits mehrmals hineingesehen, waren aber immer noch ratlos. Jetzt drückte Severus es an seine Augen.
    „Das gibt es nicht!“, rief er plötzlich aufgeregt.
    Er ging zum Fenster, öffnete es und drückte das Ding wieder an seine Augen. „Das ist einfach unglaublich! Man sieht damit alles um ein Vielfaches größer.“ Er dreht sich kurz um. „Aber das ist noch nicht alles, man kann damit sogar im Dunklen sehen!“
    Bassus und Donatus sprangen auf und probierten es ebenfalls.
    „Stellt euch vor, was für einen Vorteil dieses Ding einem Kundschafter verschaffen würde!“, rief Severus begeistert.
    Nach einer Weile gab Bassus ihm das Fernglas wieder.
    „Lasst uns jetzt lieber besprechen, was mit dem Jungen geschehen soll.“
    „Ihr wärt ohne ihn wirklich verloren gewesen?“, fragte Severus.
    „Oh ja. Wir wären jetzt ohne jeden Zweifel im Hades“, bestätigte Bassus.
    „Diesen Kampf hätte ich gerne gesehen.“
    „Es war schrecklich und gleichzeitig faszinierend. Er schlug und trat wie ein seelenloser Berserker, jedoch mit ungeheurer Präzision. Dabei ist er erst dreizehn“, sagte Donatus.
    „Mich beschäftigen seine vielen Narben“, sagte Bassus. „Er scheint sich schon seit Jahren als Krieger zu betätigen.“
    Severus zuckte mit den Achseln. „Vielleicht ist die Zukunft trotz dieser vielen praktischen Erfindungen ein schrecklicher Ort.“
    „Entweder das, oder er ist ein entlaufener Sklave. Eine Art Gladiator.“
    „Nun, das wäre in seiner Zeit und ginge uns nichts an, oder? Außerdem ändert es nichts daran, dass wir ihm unser Leben verdanken“, sagte Donatus nachdrücklich und sah Bassus an.
    „Natürlich“, meinte Bassus kühl.
    „Wir stehen in seiner Schuld und müssen ihm deshalb unseren Schutz gewähren“, forderte Donatus.
    „Selbstverständlich.“
    „Was ist denn los, Bassus?“, fragte Donatus befremdet, „so kenne ich dich gar nicht. Warum bist du dem Jungen gegenüber so feindselig?“
    Bassus schwieg einen Moment, dann sagte er: „Findest du es denn nicht auch unheimlich, wenn plötzlich jemand in dein Leben tritt, der behauptet, aus einer fernen Zukunft zu sein?“
    Donatus hob kurz die Hände. „Vielleicht kommt das ja öfter vor, und wir erfahren es nur nicht. Aber vor allem freue ich mich, dass ich noch lebe. Und das habe ich Tony zu verdanken.“
    Bassus brummte etwas Unverständliches.
    Severus sah wieder durch das Nachtfernglas. „Fürs Erste kann der Junge hier bleiben. Er muss sich sowieso eine Weile erholen,  zumindest bis seine Rippen geheilt sind. Außerdem muss er lernen, sich wie die Menschen unserer Zeit zu verhalten, damit er nicht so auffällt. Danach sehen wir weiter.“
    „Und wenn er sich … nun … als schwierig erweist?“, warf Bassus ein.
    „Du kennst mich doch. Schwierigkeiten fordern mich heraus.“
    Severus stand auf. „Kommt, lasst uns die Sachen in der Truhe verstecken. Die meisten würden sie für böse Zauberei halten. Und das könnte für Tony gefährlich werden.“
     
    Donatus hatte sich bereits schlafen gelegt, während Bassus noch mit Severus und Marcia bei einer Karaffe Wein zusammensaß.
    „Wir sollten über Tony so viel wie möglich herausfinden, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben“, sagte er.
    Severus nickte. „Sicher. Sobald es ihm besser geht, werden wir ihm gründlich auf den Zahn fühlen.“
    „Vielleicht lügt er ja, und er hat Gwanwyn das Medaillon entrissen, so wie sie damals mir.“
    „Und hat sich danach, genau wie sie, in Luft aufgelöst?“, warf Severus ein. „So könnte es natürlich gewesen sein.“ An Marcia gewandt sagte er: „Das war jedenfalls die unheimlichste Geschichte, die mir je passiert ist.“
    Marcia, die die ganze Zeit nur zugehört hatte, fragte Bassus: „Hat der Druide, der dir das Medaillon geschenkt hat, auch etwas dazu gesagt?“
    „Ja. Und es war kompletter Unsinn. Die Wirklichkeit hat es längst widerlegt.“
    Marcia sah ihn erwartungsvoll an. Aber mehr wollte Bassus nicht sagen.
    Sie tastete sich noch ein Stück vor: „Du bist der Meinung, dass der Druide dir letztendlich nichts Gutes wollte?“
    „So ist es. Er hat mich verhöhnt. Aber das ist mir erst viel später klar geworden.“
    Marcia kam noch einmal auf Tony zurück: „Die Narben des Jungen könnten auch bedeuten, dass er schreckliche Dinge erlebt hat.“
    Severus strich Marcia liebevoll über die

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