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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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nach Zerstörung, dem Herbeisehnen der Erlösung von dem Leid. Das Ende allen Lebens. Im Gegensatz zu den Schlüsseln, die sich selbst das Leben nahmen, weil sie das Negative auf der Welt nicht ertragen konnten, hegt Oril nicht nur den Wunsch nach seinem eigenen Ende. Er sehnte sich nach dem Ende von allem. Der vollkommenen Erlösung. Und das Kind konnte ihm dabei helfen. Es hatte die Macht alles zu beenden.
    Der Kampf der Titanen hatte begonnen. Auf der einen Seite Oril, der die Erlösung aller in der vollkommenen Vernichtung suchte. Auf der anderen Seite Morphis, der süchtig nach der Magie, nicht loslassen konnte. Der die Welt erhalten wollte, um weiter dem Rausch der Magie verfallen zu können. Immer und immer wieder. Mitten in dem Ringen gefangen, ohne es zu wissen: Serena und ihr Kind. Das Kind der Sonne und des Schattens. Beide Elemente in sich vereint, fähig der Welt Licht zubringen oder sie für immer in Dunkelheit zu hüllen.
     

E IN L EBEN NACH DEM T OD
     
    Gibt es in einer Welt, die von den Göttern verlassen wurde, ein Leben nach dem Tod? Einen Himmel oder eine Hölle? Gibt es ohne Götter überhaupt den Tod? Kann es Leben oder Wiedergeburten geben, wenn der Funke des Lebens von den Göttern nicht erneuert wird? Woher stammt er? Von den Göttern gegeben, von ihnen genommen und trotzdem am Leben. War die Landen eine Welt der Untoten? Verdammt ewig die selben Fehler zu wiederholen? Waren die Landen die Hölle einer anderen Welt? Der Himmel war es nicht. Dafür gab es zu viel Leid, Betrug, Schmerz, Verrat.
    Die Hölle konnte es auch nicht sein. Es gab Freude, Blühen, Liebe und Freundschaft in ihr. Menschen starben, ihre Leichen verwesten. Babys wurden geboren, kamen schreiend auf die Welt, erblickten zum ersten Mal Licht und blinzelten. Nur selten kam ein Wesen auf die Welt ohne Gefühle. Unfähig Freude zu empfinden. Unfähig Schmerz zu empfinden.
    Alara war solch ein Wesen. Man hatte sie als seelenlos bezeichnet. Ohne den Funken der Götter barg sie eine unheimliche Macht in sich. Diese Macht hatte die Aufmerksamkeit des ältesten Schlüssels auf sich gezogen. Er verzerrte sich nach der Macht, nach der er unzähligen Male seine Hand ausgestreckt und sie doch nicht erreichen hatte können.
    Wenn Alara gewusst hätte wie, sie hätte ihm alles gegeben. Sie würde nicht nur alles für Morphis tun, sie hatte alles für ihn getan. Und doch war es nicht genug gewesen. Sie konnte ihm nicht das geben, was er wollte: die Macht in ihr. Hätte sie Gefühle gehabt, hätte sie geschrien vor Schmerz und der Hitze, die sich in ihrem Geist befanden. In einen Bereich, in den nur sie greifen konnte. Ein Wirbelsturm aus Dunkelheit und Licht. Sie wusste, sie war mächtig. Alara war für Morphis gestorben und doch war sie wieder am Leben. Für sie machte der Tod keinen Unterschied zum Leben.
    Aber Alara war am Leben und es machte einen Unterschied. Sie hatte noch eine wichtige Rolle zu erfüllen. Sie würde nicht sterben, bis sie den Wunsch der Landen selbst ausgeführt hatte. Die Landen bebten, die Landen wandten sich. Sie spürten die Abwesenheit der Götter. Ohne sie konnten die Landen nicht existieren. Aber sie hatten trotzdem überlebt. Ein atmendes und lebendes Wesen. Zunächst ohne Bewusstsein nährte es sich von dem Blut und den Tränen der Lebewesen, denen sie einen Lebensraum und Schutz bot, in dem dunklen und kalten Weltall.
    Als der letzte Gott diese Welt verlassen hatte und es keinen Ort mehr gab, an den die Seelen der Verstorbenen gehen konnten, schwirrten sie um die Landen. Bis sie eins wurden mit der Erde selbst und die Erde ein Bewusstsein entwickelte. Ein Bewusstsein zusammengesetzt aus den Seelen der Verstorbenen. Seelen, das mächtigste Element im Weltenall, verwandelte die Erde und formte Wälder, Berge, Flüsse und Seen, die lebten und ein eigenes Bewusstsein hatten.
    Im Universum der Landen gab es keinen Himmel, gab es keine Hölle. Alle Seelen gingen in die Erde und wurden eins mit ihr, wie auch ihre Körper. Vostoken - die Schlechtes erlebt hatten. Senjyou - die Schlechtes getan hatten. Airen - denen Gutes widerfahren war. Orks - die Gutes in die Welt gebracht hatten. Sie alle gingen nach ihrem Tod an den selben Ort und wurden Teil eines gemeinsamen Bewusstseins.
    Und der Wille der Landen, der Mutter, aus ihren Kindern entstanden, kreierte Alara. Mächtig und ohne Gefühle. Alara und das Wesen, erschaffen aus der Liebe zwischen Licht und Dunkelheit, würden den Willen der Mutter ausführen. Sie

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