Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Augenzwinkern, vielleicht in einem alles verzehrenden Krieg. Es war ihm egal wie. Oril hatte lange genug gelebt, um zu lernen, das Zeit nicht von Bedeutung war. Nichts dauerte lang, nichts außer der Ewigkeit. Und dieser Ewigkeit würde er Einhalt gebieten.
Oril beschwor Bilder hervor v on einem lachenden Zorghk und einer lachenden Serena. Dann schickte er einen Schatten, der aus Serenas Bauch hervorkroch und sich über beide legte, ihre Gestalten verdunkelte und schließlich auffraß. Nur den Bruchteil einer Sekunde konnte er es aufrechterhalten in dem Nebel dieses schwammigen Verstandes. Aber es würde reichen.
*
Laron zuckte leicht zusammen und spürte wie Serenas sich enger an ihn schmiegte. Er schaute wieder zu ihr hinab, in ihr lächelndes Gesicht.
„Serena“, flüstere er leise und strich ihr über das Haar, wie er es früher immer getan hatte. Er schaute in die Runde. Dabei blieb sein Blick nur auf Armirus länger liegen. Der große Hüne kam ihm bekannt vor. Laron beobachtete, wie Armirus mit einem Gerät in den Teller stach, mit einem anderen schnitt und das Erstochene und Abgesäbelte sich in den Mund schob. Laron griff nach den Geräten, die auch neben seinem Teller lagen, und sein Körper handelte. Er benutze Messer und Gabel, als hätte er es schon immer getan. Vielleicht hatte er es ja auch?
Doch jemand fehlte. E in Dritter fehlte in der Runde.
„Es fehlt ein Dritter“, sagte Laron , während sich sein Blick an Armirus festfraß. Armirus erwiderte seinen Blick und sagte: „Er ist seit Langem verschwunden. Lange bevor sie dich holen kamen. Ich konnte ihn bis heute nicht ausfindig machen. Vermutlich ist er tot. Jemand, den ich nicht ausfindig machen kann, der existiert nicht mehr auf dieser Welt. Aber sein Sprössling sitzt hier am Tisch. Gleich neben deiner Tochter“, mit diesen Worten zeigte er mit dem Messer in seiner rechten Hand auf einen Mann.
Laron folgte der Messerspitze mit seinem Blick und blieb an einem jungen Mann hängen. Nichts kam ihm vertraut vor. Bis sich ihre Augen trafen. Diese Augenfarbe! Leuchtende Bernsteine. Er kannte diese Augen!
„Die Augen seines Vaters, unseres Bruders. Angeblich die Augen seiner Mutter, die unseren Vater liebestoll gemacht haben.“
Malhims Augen wurden groß. Wenn Armirus Serenas Vaters Bruder war und Mikhael der Sohn von Armirus und Larons Bruder, dann ... Dann waren Mikhael und Serena verwandt! Geschwister zweiten Grades! Ein breites Grinsen erschien auf Malhims Gesicht. Mof, der den Prinz seit dessen Geburt kannte, wusste, was in dessen Kopf vorging. Leise flüsterte er Malhim zu: „Bei den Vostoken ist es Brauch, dass in der Königsfamilie Verwandte heiraten. Um das Blut rein zu halten, wie sie es nennen.“
Entsetzt starrte Malhim ihn an. Er wusste viel über die Vostoken Bräuche. Hatte immer geglaubt, dass er in seinem Königreich am besten über sie Bescheid wüsste. Aber DAS hatte er nicht gewusst. Weil das Blut eines jeden Senjyou rein war, durfte der Prinz jeden beliebigen Senjyou zu seiner Partnerin wählen. Theoretisch. Praktisch wurden jedoch fast immer Ehen arrangiert, um politische Banden zu festigen. Aufgeregt sprudelte es aus ihm heraus: „Wissen die nicht, dass es die Blutlinie schwächt, wenn Verwandte zusammen liegen?“ Alle schauten ihn entsetzt an.
„Ich ... Ich meine ...“, stammelte der Prinz verlegen. Armirus pruste laut los: „Gut gesagt , Eure Hoheit. Aber weiß man in Eurem Land, dass, wenn man jemanden zum Beischlaf nötig, es Vergewaltigung ist? Oh wartet, das gilt sicher nicht für Edelblüter. Dann ist es sicherlich eine Ehre für das arme Wesen, das die Aufmerksamkeit des edlen Geblüts erregt hat.“ Der Prinz sprang mit hochrotem Kopf auf und wollte etwas erwidern, als sich Serena erhob und die Früchte seiner Tat für alle zu sehen war.
„Was geschehen ist, ist geschehen. Di e Vergangenheit ist vergangen. Wir müssen nun in der Gegenwart handeln, um eine Zukunft zu erschaffen, in der wir leben wollen.“
Malhim wollte nicht von ihr verteidigt werden. Er wollte sie beschützen. Mit straffen Schultern und erhobenem Haupt sagte er: „Ich bekenne mich zu meiner Tat. Ich bereue nicht; das es passiert ist, nur wie. Ich stehe zu MEINEM Kind und werde eine Zukunft schaffen, wie es seine Mutter und meine zukünftige Frau, Königin der Senjyou, wünscht.“ Alle waren sprachlos. Serenas Gesicht wurde purpurrot. Sie erinnerte sich nicht daran, seinen Antrag angenommen zu haben.
Malhim fuhr herum, sprang
Weitere Kostenlose Bücher