Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
auszubreiten, werden sie vom Königshaus geduldet. Wobei ich bezweifle, dass die königliche Armee überhaupt eine Chance gegen die Novizen hätte, geschweige denn gegen die Mönche und Nonnen.“
In Zorghk trafen seine Worte auf fruchtbaren Boden.
„Sie wussten, es war eine Gefahr die Novizinen bei der Delegation einzusetzen“, seine Stimme wurde kalt und dunkel, seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Er fixierte Armirus und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen: „Der König wollte, dass die Delegation nicht ankommt! Er wollte, dass die diplomatischen Beziehungen zwischen Senjyou und Airen abbricht.“ Wieso hatte er es nicht schon früher gesehen? Wieso hatte er sich von Larons Vernarrtheit blenden lassen?
Er packte Armirus am Kragen und fragte ihn mit eiskalter Stimme, die durch Stahl hätte schneiden können: „Wusste Laron es? Hat er es gewusst?“ Armirus hielt seinem Blick stand.
„Ich weiß nicht, welche Info rmationen man ihm gegeben hatte oder was er selbst wusste. Ich denke, sie wollten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Verbindung der zwei Rassen unterbinden, die das Gleichgewicht nicht zugunsten der Vostoken verschoben hätte. Und den charismatischen Leibgardenführer loswerden, dessen Männer ihn ein bisschen zu sehr verehrten, ihm ein bisschen zu sehr loyal gegenüber waren.“
Der Airen ließ ihn los und zitterte am ganzen Leib. Das Gemetzel jener Nacht war gewollt und das nicht nur von den Orks. Sowohl von den Vostoken, als auch vom Morphirium Orden. Marihanna war gestorben und seine Tochter war als Sklavin aufgewachsen wegen den Hirngespinsten irgendwelcher alten, unausgeglichenen, weltfremden ... Das war zu viel für Zorghk. Eine Blut- und Rachelust stieg in ihm auf, wie er sie noch nie gespürt hatte.
Das kalte Feuer fraß sich durch seinen Körper , verschlang alle anderen Emotionen. Nichts war mehr wichtig. Nichts außer Rache. Er würde jeden einzelnen des Ordens jagen und wie Wild niederstrecken. Dann würde er sich das Königshaus vornehmen. Er setzte sich nieder und band sein Schicksal an einen uralten Schwur, der ihn auch nach dem Tod nicht ruhen lassen würde. Zorghk würde jedem einzelnen seinen Namen nennen, bevor er ihre Herzen verschlang. Damit sie nach ihrem Tod noch wussten, wer sie zur Strecke gebracht hatte und warum.
Mit Freuden sah Armirus zu wie der Hass und der Durst nach Rache sich in das Innere des Airen fraß.
Auch Malhim folgte mit seinem feinen Senjyougehör der Konversation. Wenn der Vostok die Wahrheit sprach, würden sie im nördlichen Kloster auf keine freundliche Begrüßung stoßen. Er fürchtete um Serena. Er fürchtete um ihr Leben und das seines ungeborenen Kindes. Malhim fühlte sich hilflos. Was konnte er gegen eine ganze Legion Magier ausrichten? Serena war im Moment unverwundbar, aber was wurde aus ihr, nachdem das Kind geboren worden wäre? Würde sie die Geburt überleben? Ihm drehte sich der Magen bei dem Gedanken um, ihr könnte etwas passieren.
Was auch immer da unter ihrem Herzen heranwuchs. Er hatte es dorthin gepflanzt. Malhim musste sie beschützen. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er genau, was er tun musste, nur nicht wie. Das dringende Bedürfnis ihr beizustehen und das Wissen, dass er nichts ausrichten konnte, zerrten an ihm. Malhim wünschte, er hätte mehr Macht und wäre fähiger in den Künsten der Magie. Dass man mehr auf seine Ausbildung als Kämpfer und Magier wert gelegt hätte und weniger auf sein Geschick in der Politik. Egal was kommen mochte, er würde Serena mit seinem Leben beschützen und wenn er auch nur als Schild nützlich sein konnte.
Mof beobachtete den Senjyouprinz und dachte an Salmon und Garif, die gestorben waren, damit der Prinz leben konnte. Die ihr Leben für eine Möglichkeit gelassen hatten, den Prinzen zurück nach Elemir schicken zu können. Mof konnte den Anblick nicht länger ertragen und flüchtete aus dem Wirtshaus in die Nacht. In einer stillen Ecke brach er zusammen, in der niemand zu sehen war und in der niemand ihn sehen konnte. Er saß im Dreck. Seine Hand schloss sich hart um den Talisman um seinen Hals und er dachte an Molly.
Ihr Lachen.
Ihre Stimme.
Ihre Wärme.
Und bereute jede Sekunde seines Lebens, die er nicht mit ihr verbracht hatte. Jetzt lag ihr Körper kalt im verwunschenen Wald und keiner sprach mehr von ihr. Weder von ihr, noch von Salmon oder Garif. Niemand. Hatten alle sie vergessen? Er würde sie nicht vergessen. In seinem letzten Atemzug würde er ihre
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