Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
Vom Netzwerk:
sich in dem Kind festgesetzt: Gier. Die Gier nach dem Leben selbst, der Magie, gepaart mit dem Zustand, in dem er das Kind mit seinem Geist berührt hatte: Raserei. Gier und Raserei.
    Und da s Kind der Gier und der Raserei brachte Zerstörung. Es war keine fünf Jahre alt, als es davon ergriffen wurde. Mit all seiner Macht dürstete es ihm nach mehr und es begann alles in sich aufzusaugen. Morphis hatte es gespürte: die Ansammlung der Magie an einem Ort. Er war wahnsinnig geworden. All die MACHT. Wie ein Gott der Vernichtung raste es über die Erde und hinterließ nur Tod, saugte alle Lebensenergie in sich auf. Jedes Quäntchen. Da erkannte Morphis, dass er das gleiche tun würde, wenn er die Möglichkeit hätte. Aber sein Körper hatte nur eine begrenzte Kapazität, so wie er jetzt war. Doch der Körper des Kindes war perfekt, nahm alles ohne Probleme in sich auf.
    Doch Phynissia kannte die Grenze ihres Volkes. Mit der gesamten Seraflynbevölkerung stellte sie sich ihrem Kind entgegen. Sie fielen. Einer nach dem anderen. Morphis spürte wie ihre Energie in das Kind gesogen wurden. Sie standen einfach nur da und es fraß sich durch ihre Reihen. Bis es kurz vor Phynissia ankam. Auch sie fütterte es und Morphis erkannte, was sie vorhatte. Als nur noch ein kleiner Bruchteil der Seraflyn übrig war und auch Phynissia mit einem Gesicht voll Agonie in die Knie ging, passierte es.
    Die Energie in dem Kind kollabierte und verzehrte sich selbst, bis nichts mehr übrig war. Kein Kind, keine Energie, keine Magie. Morphis Körper wechselte zwischen zittern und schütteln. Der Moment, als er all die Energie spürte, die Hand nach ihr ausstreckte und sie einfach verschwand, sich in Nichts auflöste, schmerzte. Die Leere, die sie hinterließ, war furchtbar. Morphis griff in sich und umklammerte die Magie, die in seinem Körper war.
    „Sie ist da. Sie ist da“ , beruhigte er sich.
    Nach dieser Begegnung mit dem Gott der Zerstörung hatte Morphis erkannt, dass es albern gewesen war, sich als Gott zu fühlen. Er war zu seinen besten Zeiten nicht einmal annähernd so stark gewesen, wie dieses fünfjährige Kleinkind, nicht einmal so stark wie das Baby. Morphis verfluchte dieses Ereignis, das in ihm wurzelte. Nicht nur, dass es ihm seine eigene Schwäche gezeigt hatte, es hatte ihn auch aller Magie beraubt, für Jahrhunderte.
    Phynissia war mit den wenigen überlebenden Trägern in die Dimension geflohen, die das Kind bei seiner Geburt erschaffen hatte. Sie nahm jeden Funken Magie mit sich. Nur nicht ihn. Ihn hatte sie in dieser magielosen und wertlosen Welt gelassen. Eine Wüste, aus der nichts entstehen konnte. Das hatte er zumindest geglaubt. Mit dieser Leere hatte er sich durch die Welt geschleppt, verzweifelt auf der Suche nach Magie. Aber sie war weg. Hier und da ein Fünkchen, das er benutzen konnte, um sich am Leben halten. Aber nie genug. Nie genug, um das Schütteln zu unterbrechen, die Krämpfe und den Schmerz.
    Er wusste nicht wie lange er sich so dahinschleppte. Zuerst hatte er keine Notiz von ihnen genommen. Es waren wenige und ohne die Essenz des Lebens, der Magie, zum Tode verdammt. Wie dieser ganze Planet. Aber er hatte sich geirrt. Diese Wesen, diese Menschen, hatten einen starken Lebenswillen und stellten sich über jedes andere Lebewesen auf dem Planeten. Morphis wusste nicht, ob die Götter damals noch anwesend gewesen waren. Vielleicht hatte es sie nie gegeben.
    Die Menschen bildeten Gemeinschaften und schufen sich ihre eigenen Götter aus alten Geschichten aus der Zeit, als es noch Magie gegeben hatte. Morphis hatte sie in seinem Wahn alle gejagt, doch nie einen wirklichen Gott gefunden. Aber die Menschen glaubten. Ohne Grund, ohne Beweise. Sie glaubten und unterwarfen sich Regeln, die sie selbst erschaffen hatten.
    Es war ein dunkles Zeitalter ohne jede Magie. Alles musste man sich mit den Händen erarbeiten, mit Blut, Schweiß und Schmerz. Aber das störte die Menschen nicht. Sie arbeiteten hart, schufen Schriften und hielten ihre Errungenschaften fest für ihre Nachkommen. Und so schufen sie etwas, das Morphis völlig fremd war. Etwas Kaltes, ohne jede Magie. Aber sie erschufen es: die Technik. Trotz ihrer kurzen Lebensdauer schafften sie es ihr Wissen weiterzugeben, auf dem die nächste n Generationen aufbauten. Sie schufen Metall, das sich nach ihrem Willen bewegte. Sie eroberten den Himmel, die tiefen der Meere und strecken ihre Hände weiter aus nach dem Lebensraum der Götter: dem Weltall. Und das

Weitere Kostenlose Bücher