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Bateman, Colin

Bateman, Colin

Titel: Bateman, Colin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mordsgeschaeft
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Dieser verfluchte Drecksack.«
    Ich nickte heftig. »Dieser
verfluchte Drecksack.«
    »Was wollen Sie unternehmen?
Soll ich die Bullen verständigen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie etwa 'nen
verdammten Plan, Mann?«
    »Wir müssen sehen, was er
vorhat.«
    Ich bezog ihn mit ein. Das
schien ihm zu gefallen.
    »Dieser verfluchte,
beschissene Drecksack.« Ich konnte sehen, wie eine geschwollene Ader an seiner
Schläfe pochte. Er drehte sich zu mir um. »Ich weiß, was Sie denken: Sie hat
sich die Suppe eingebrockt, jetzt soll sie sie auch auslöffeln.«
    Alison kehrte zurück, ein
einziges Strahlen. Der Nachtisch wurde serviert. Sie trank noch ein wenig.
    Sie kicherte furchtbar viel.
Dann stützte sie den Kopf in die Hände, nickte ihm weiter über den Tisch hinweg
zu, wirkte aber bereits sichtlich angeschlagen.
    »Sie ist definitiv ein
Hingucker«, erklärte der Taxifahrer. »Genau wie meine Frau. Zumindest von
weitem. Aus der Nähe, na ja, war sie nicht so heiß. Von nahem sah sie aus, als
hätte jemand sie verprügelt, obwohl ich's nie getan hab. Aber jemandem
verfluchte Drogen einflößen, das ist ja wohl der Gipfel.«
    Alison griff erneut nach ihrem
Glas und stieß es dabei um. Verzweifelt entschuldigte sie sich. Brach in Tränen
aus. Er streckte seinen Arm aus und nahm ihre Hand.
    Ich kochte innerlich.
    Ruhe bewahren, Ruhe bewahren,
Ruhe bewahren, Ruhe bewahren ...
    »Das ist echt ein aalglatter
Bursche«, befand mein Fahrer.
    Max beglich die Rechnung. Die
beiden erhoben sich. Max half Alison in den Mantel. Sie schwankte. Die beiden
verschwanden vom Fenster. Ohne meine Anweisungen abzuwarten, stieß mein Fahrer
zurück zu der Gasse. Er schoss an der Parkbucht vorbei, in der nach wie vor
Max' Ferrari stand und inzwischen auch noch ein schwarzer Laguna. Der
Taxifahrer bog in eine offene, leere Doppelgarage, vollführte eine
professionelle Wendung und jagte die Gasse wieder hinauf. Kurz vor der
Parkbucht bremste er scharf und wartete dann wie ein ganz gewöhnliches freies
Taxi, bis Max und Alison aus dem Hintereingang traten.
    Alison konnte sich kaum noch aufrecht halten. Sie
klammerte sich an Max fest. Dann übergab sie sich.
    Der Taximann drehte sich zu
mir um. »Worauf warten Sie denn noch? Sie lassen diesen Typen das doch hoffentlich
nicht durchziehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Meine
Hand lag auf dem Türgriff. Innerhalb einer Sekunde hätte ich bei ihnen sein
können. Ich liebte sie. Ich liebte sie heiß und innig. Trotzdem bewegte ich
mich nicht von der Stelle. Was, wenn Max bewaffnet war? Wenn ihn jetzt jemand
auf frischer Tat ertappte, wie er gerade einen weiteren Mord beging, und
besonders wenn ich derjenige war, musste er dann nicht zwangsläufig die
Gelegenheit beim Schopf ergreifen und mich gleich mit ausknipsen? Was für einen
Sinn hatte es, wenn wir beide starben? Ich war wehrlos.
    Der Taxifahrer starrte mich
entgeistert an. »Hören Sie mal, wenn Sie nichts unternehmen, dann tu ich's...«
    »Warten Sie. Schauen Sie
doch.«
    Die Fahrertür des schwarzen
Laguna flog auf, und ein Hüne in knapp sitzendem Lederjackett und schwarzen
Jeans entstieg dem Wagen. Ich dachte, er würde vielleicht einschreiten, und es
wäre interessant zu sehen, wie Max darauf reagierte. Sie wechselten ein paar
Worte, während Alison erneut reiherte. Doch dann packte der Große plötzlich
mit einer Hand Alisons Arm und riss mit der anderen die Hintertür seines
eigenen Wagens auf. Wie ein willenloses Bündel stieß er sie in das Fahrzeug,
knallte die Tür hinter ihr ins Schloss und nickte Max über den Wagen hinweg zu,
bevor er zurück auf den Fahrersitz sprang.
    »Was zum Teufel?«, staunte der Taxifahrer. »Was
zum...?«, wiederholte ich.
    Der Laguna stieß rückwärts aus
der Parkbucht und rollte an uns vorbei. Instinktiv duckte ich mich.
    »Dieser verfluchte
Dreckskerl«, schimpfte mein Fahrer ungläubig. »Dieses Schwein hat sie unter
Drogen gesetzt, und jetzt reicht er sie an jemanden weiter. Das ist beschissener
Mädchenhandel! Ist denn das zu fassen?«
    Unter normalen Umständen
nicht.
    In diesem Fall durchaus.
     
    39
     
    Ich bin mir nicht sicher, an
welchem Punkt Alisons Entführer bemerkte, dass er verfolgt wurde. Vermutlich
vollzog sich diese Erkenntnis schleichend. Es war ein lauer Sommerabend,
trotzdem herrschte wenig Verkehr, was es uns erschwerte, unentdeckt zu bleiben
- zumal der Fahrer vor uns nicht genau zu wissen schien, wo er eigentlich
hinwollte. Mehrfach hielt er an, offenbar um

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