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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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90-mm-Autokanone, die jetzt in Ruhestellung gerade in die Höhe wies. Der Tornister konnte zu Wartungs- und Reparaturarbeiten entfernt werden, aber ohne die darin enthaltenen Bauteile war der Mech nicht voll einsatzfähig. Inzwischen machte der BattleMech allerdings wieder einen ausgesprochen kampfbereiten Eindruck.
Der Dunkelfalke war ein Mech älterer Bauart mit einer transparenten Pilotenkanzel ähnlich der eines Jagdflugzeugs. Die Bildschirme an seiner Steuerkonsole boten dem Piloten das volle optische Spektrum von Infrarot bis Ultraviolett, aber im praktischen Einsatz verließ sich der Pilot meistens mehr auf seine Augen als auf die Optiksensoren seines Mechs. Fadenkreuze und Gefechtsdaten wurden vom Bordcomputer holographisch in das Sichtfeld des Piloten über der Konsole projiziert. Im Augenblick stand die Kanzel offen und Grayson sah, daß sich jemand darin bewegte — möglicherweise der Pilot oder ein Tech, der letzte Tests durchführte.
Die Alarmsirenen waren verstummt, aber im Wartungshangar formierten sich Truppen unter den lauten Befehlen ihrer Offiziere. Eine wimmelnde Herde grünuniformierter Trells war unter Waffengewalt in einer Ecke der Halle zusammengetrieben worden. Die Suche hatte begonnen.
Grayson dachte fieberhaft nach. Die Hangartore standen offen, aber es waren zu viele Soldaten an der Öffnung oder in ihrer Nähe. Er mußte damit rechnen, angehalten oder erschossen zu werden, wenn er jetzt versuchte, zu entkommen. Sein Blick wanderte wieder hinüber zum Dunkelfalke. Er hatte die Maschine während seiner Ausbildung mehrmals gesteuert. Es war Leutnant Haupts Maschine, und Grayson konnte den verblaßten Schriftzug seines Namens noch am oberen Rand des linken Fußes erkennen. Auch im Simulator hatte er etliche Stunden damit zugebracht, Dunkelfalke zu führen. Wenn es ihm gelang, ins Cockpit des Mechs zu gelangen, hatte er eine gute Chance.
Allerdings waren dabei einige Probleme zu bedenken. Zunächst einmal bestand die Gefahr, daß der BattleMech doch noch nicht so kampfbereit war, wie er aussah. Und, was noch schlimmer war, der Neurohelm konnte bereits auf die Gehirnwellenparameter eines anderen Piloten eingestellt sein. In diesem Fall würde er ihn schnellstens umstellen müssen, wenn er die volle Kontrolle über die Maschine haben wollte. Aber das konnte er erst herausfinden, wenn er in der Pilotenkanzel saß.
Das vielleicht schwierigste Problem war taktischer Natur. Sobald Grayson die Leiter an der Seite des Gerüsts emporkletterte, konnte er sicher sein, von einem Offizier oder Unteroffizier der Kombinatstruppen entdeckt zu werden. Ohne ein Ablenkungsmanöver hatte er keine Chance, über das Kniegelenk des Dunkelfalke hinaus zu kommen.
    Lori spannte die Wangenmuskeln an und schaltete auf eine andere Frequenz. »Alle Einheiten. Ich habe das Signal erhalten. Abmarsch!«
    Der Heuschreck sprang vor, und seine flachen Krallenfüße kämpften im sandigen Ufer um Halt. Links und rechts neben ihr krochen die Wespe und die Hornisse aus dem Wadi und kamen auf die Beine. An beiden Flanken heulten die Maschinen der Luftkissen-Schützenpanzer auf, die von der Wespe Augenblicke zuvor vorsichtig an die Oberkante des Canyons gehoben worden waren. Dann glitten sie auf wirbelnden Staubwolken in Richtung Raumhafen davon.
    »Nur ein schneller Überfall«, ermahnte Lori ihre Einheit. »Rein und raus. Keine Zweikämpfe! Mal sehen, ob wir sie überrascht haben!«
    Sie hatten sich im Wadi bis auf drei Kilometer an den Raumhafen herangearbeitet. Das ließ eine lange, offene Feuerschneise, durch die ihre Maschinen hindurch mußten. Die Mechs donnerten mit Höchstgeschwindigkeit voran, was dem Heuschreck schnell eine klare Spitzenposition verschaffte. Der von den Metallkolossen und den Propellern der Luftkissenfahrzeuge hochgeschleuderte
    Staub formte sich zu einer schützenden, wogenden Sandwolke.
Lori richtete ihren Laser auf das nächste Landungsschiff der Kombinatstruppen und peilte einen der Lasergeschütztürme an der ausladenden Flanke des Raumers an. Der Himmel war gerade hell genug, um ihr Ziel optisch anzuvisieren und der Lichtblitz, mit dem das Geschütz explodierte, bot vor dem Hintergrund der Morgendämmerung ein farbenprächtiges Schauspiel.
Weiße Kondensstreifen zeichneten lange, bogenförmige Flugbahnen von den beiden mit Raketen bewaffneten Schwebern in die Luft. Zwischen den gelandeten Schiffen, auf dem Runddach einer Unterkunftsbaracke und an der Seitenwand eines Lagerhauses flammten Lichtblitze

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