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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Trellwans war ein roter Stern, dessen Licht eine so geringe ultraviolette Komponente besaß, daß man direkt in sie hineinsehen konnte, ohne Gefahr zu laufen, geblendet zu werden. Die einzige Bedrohung von seiten des Zentralgestirns lag für die Trells in dessen seltenen, aber regelmäßigen Sonnenstürmen. Einzelne Punkte auf der fleckig roten Sonnenscheibe, die von hier aus dreimal so groß erschien wie Sol von Terra aus, erhitzten sich bis zur Weißglut und bombardierten die Oberfläche Trellwans mit Licht, Hitze und energiegeladenen Ionen.
    In solchen Zeiten war jederzeit erreichbarer Schatten eine Notwendigkeit. Ursprünglich hatte die Planung Sarghads eine die ganze Stadt einschließende Stahlbetonkuppel vorgesehen, unter der die Bewohner nicht nur vor den Sonnenstürmen Schutz gefunden hätten. Sie hätte auch den Sand und die klimatischen Extrembedingungen dieser Welt ferngehalten. Aber diese Pläne stammten aus einer Zeit vor dem Ausbruch der jahrhundertelangen Nachfolgekriege, als der technische Fortschritt noch wahre Wunderwerke versprochen hatte. Am Stadtrand von Sarghad konnte man stellenweise noch die wie zerbrochene Eierschalen aus dem Boden ragenden Fragmente der Kuppel sehen, die zwar begonnen, aber nie fertiggestellt worden war. Anderenorts waren Teile der Kuppel über weite Areale bebauter Grundstücke eingestürzt, die nun verlassen waren oder zu Slums verfielen. Die meisten Einwohner verließen sich auf den Schatten der über die engen Gassen und Wege der Stadt gespannten Schutzdecken.
    Auf der Straße der Händler tummelten sich die Kunden zwischen den Verkaufsständen. Die auf ihrer ganzen Länge von den Ständen gesäumten Straße erstreckte sich von den geborstenen Resten der Ajiani-Schnellstraße bis zum Zaun um das Palastgebäude im Zentrum der Stadt. Grayson hatte den Eindruck, daß die Menge stiller war als sonst und ihre gewohnte Fröhlichkeit vermissen ließ. Eine Atmosphäre der Angst hatte sich in den Straßen breitgemacht und spiegelte sich in den Stimmen und Gesichtern der Menschen wider. Händler und Kunden standen im tintenblauen Schatten unter den Abdeckungen beisammen oder hasteten durch das rote Licht des Tages.
    Zwei weitere 15-Stunden-Perioden waren verstrichen, seit er aufgewacht war und erfahren hatte, daß die Reste von Carlyle's Commandos die Flucht ergriffen hatten.
    Sein Schädel war zwar noch bandagiert, aber der klopfende Schmerz und das Schwindelgefühl waren verschwunden. Grayson hatte sich kräftig genug gefühlt, das Haus des Händlers Berenir zu verlassen.
    »Wohin wollen Sie?« hatte Claydon ihn gefragt, alsGrayson seinen Entschluß bekanntgab.
    »Ich bin mir noch nicht sicher. Ich habe eine Freundin in der Stadt... die Tochter des Ersten Ministers. Vielleicht kann sie mir helfen oder mich zu jemand bringen, der dazu in der Lage ist.«
    Berenir runzelte bei dieser Ankündigung die Stirn und kratzte sich seinen weißen Stoppelbart. »Gerade die Minister haben in letzter Zeit den Haß auf die Fremdweltler geschürt. Ich weiß nicht, ob es so klug von Ihnen wäre, ausgerechnet den Haushalt eines unserer führenden Politiker aufzusuchen.«
Grayson hob die Schultern. »Habe ich eine Wahl? Hier kann ich nicht bleiben.«
Berenir nickte. »Ich kann nicht sagen, daß ich traurig über Ihre Abreise bin. Ihr Aufenthalt hier ist für uns gefährlich.«
»Sie hätten mich ja nicht herzubringen brauchen.«
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie es nicht getan hätten, dachte Grayson bei sich. Wachsende Verzweiflung und Verlorenheit lagen wie ein Mühlstein in seiner Magengrube.
»Bitte mißverstehen Sie mich nicht, junger Lord.« Berenir benutzte noch immer den Ehrentitel, den die meisten Trells für Abgesandte des weit entfernten Tharkad und der beinahe legendären inneren Welten des Commonwealth reservierten. »Ich habe nichts gegen Sie persönlich, aber...«
»Aber Sie müssen an Ihre Nachbarn denken.«
»Äh — ja. So ist es.«
»Ich bin Ihnen dankbar für Ihre Hilfe.«
»Und ich bin dankbar für das, was Ihre Leute Trellwan gebracht haben.« Er lächelte, als Grayson ihn überrascht anstarrte. »Nein, Hendrik meine ich damit nicht. Aber die Technologie ... die Wissenschaft als Waffe gegen den Aberglauben ... die Bildung. Mein Sohn Claydon hat in den Jahren auf der Burg viel gelernt.« »Bloß nützt es mir jetzt nichts mehr, Vater. Das Commonwealth kehrt nie mehr zurück.«
»Es hat dir genützt, weil es dir das Denken beigebracht hat, mein Sohn. Es gibt

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