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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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war, Frauen zu beschützen, indem man ihre Freiheiten weitgehend beschnitt. Stannic und seine Familie hatten mehrere Jahre auf anderen Planeten zugebracht, hatte Mara ihm erzählt, und waren deshalb weniger auf Trellwans sozialen Konservatismus eingeschworen als ihre Landsleute.
Er ging gerade die Stufen vor ihrer Wohnung empor, als hinter ihm eine Stimme ertönte. »He, Sie da, stehenbleiben!«
Grayson hielt an und drehte sich langsam um. Vor ihm stand ein junger Mann in der Ausgehuniform der Königlichen Garde Jeverids: grüne Hose und Jacke, mit reichem Besatz und Verzierungen in Gold. Auf dem Kopf trug er einen glänzend polierten weißen Helm mit einem transparenten Gesichtsschutz. In seinen weiß behandschuhten Händen lag ein gar nicht zeremoniell wirkendes Automatikgewehr.
»Name«, verlangte der Soldat. Hinter seiner Schulter tauchten zwei weitere Uniformierte auf.
»Äh ... Grayson. Ich heiße Grayson.« Trells besaßen keine Familiennamen, und er wagte nicht, seinen zu benutzen. »Ich bin hier, um mit Mara zu reden. Sie kennt mich ... sie erwartet mich ...«
Der Gewehrlauf bewegte sich nicht einen Zentimeter von Graysons Brust. »Ich nicht.« Der Posten kniff die Augen zusammen, um Graysons Gesicht unter der schweren Kapuze zu erkennen. »Nehmen Sie das Ding ab!«
Er gehorchte zögernd. Die Augen des Soldaten weiteten sich beim Anblick der hellen Mähne. »Sieh an«, stellte er fest, und sein Finger zuckte nervös am Abzug. »Wir haben uns einen Banditen gefangen!«

7
    »Lächerlich!« Grayson richtete sich auf. »Ich bin Grayson Carlyle, Mitglied der Garnisonslanze des Commonwealth, und ich will Minister Stannic sprechen ... und zwar auf der Stelle!«
    Aber die direkte Methode hatte auch keinen Erfolg. Der Gewehrlauf stieß vor, traf Grayson mitten in die Brust und warf ihn auf den Rücken.
    »Der einzige, mit dem du sprechen kannst, Fremdweltler, ist der Kommandant der Wache. Die Verhörmeister werden ein paar fragen an dich haben ...«
    Grayson hatte schon von Jeverids Verhörmeistern gehört. Die Methoden der Polizeikräfte Sarghads waren in den Unterkünften der Garnison ein häufiges Gesprächsthema gewesen. Die in Grayson seit seinem Erwachen in Berenirs Haus immer weiter gewachsene Angst brach sich jetzt freie Bahn. Er drehte sich um und rannte so schnell er konnte. Blinde Panik trieb ihn zurück auf die Straße und am Königskreis entlang. Auch Zusammenstöße mit mehreren Trells, die unter den überhängenden Arkaden spazierengingen, konnten ihn nicht bremsen. Hinter sich hörte er ein lautes »Halt!« und das unheilverheißende Krachen eines Gewehrschusses. Es mußte sich allerdings um eilten Warnschuß in die Luft gehandelt haben, denn die Straße war für Gewehrfeuer viel zu dicht bevölkert. Er glaubte nicht, daß die Wachen den Tod unbeteiligter Bürger riskierten, nur um ihn zu erwischen. Trotzdem beschleunigte er weiter, und seine Rückenmuskulatur spannte sich wie in Erwartung einer Gewehrkugel.
    Er sah sich gehetzt um . Allzuviele Möglichkeiten boten sich ihm nicht. Rechts versperrte ihm das Gitter zu den Palastgärten den Weg, links standen die Häuser dicht an dicht um den Kreis. Die Menschen wichen vor ihm zur Seite; jeden Augenblick mußten seine Verfolger freies Schußfeld haben.
    Ob er es zum Palast schaffen konnte? Das Tor war nicht mehr weit entfernt. Er konnte schon die Alabasterwölbung seiner Hauptkuppel über den Bäumen der Gärten ausmachen. Aber, selbst wenn er es schaffte, was sollte ihn dort anderes erwarten als Gefangennahme oder Tod? Außerdem sah er jetzt auf der schwarzgepflasterten Einfahrt hinter dem Tor ein grüngoldenes Funkeln. Auch dort wartete die Königliche Garde, mindestens eine Kompanie grimmiger Weißhelme.
    Hinter ihm krachten weitere Schüsse, und Teile des Mauerwerks zersprangen knapp neben seinem Kopf in einer Wolke beißenden Staubs und fliegender Steinsplitter. Eine Frau kreischte auf, die Passanten auf den Bürgersteigen warfen sich in Deckung. Er stieß so heftig mit einem jungen Mann in zerlumpten Straßenkleidern zusammen, daß sie beinahe beide zu Boden gegangen wären, dann war er vorbei und rannte so schnell er konnte weiter die Straße hinunter.
    »Halt! Stehenbleiben oder wir schießen scharf!«
    Sie hatten aufgeholt! Wohin jetzt? Er schob sich zwischen zwei Geschäftsmännern in prächtig gefärbten Joppen und Umhängen hindurch, sprang über die Beine eines auf einer Kiste sitzenden alten Mannes und warf sich in den Schatten einer

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