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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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gelingt, die Wespe zu erbeuten, ohne ihr Cockpit zu beschädigen. Wir brauchen eine Ablenkung, die es mir gestattet, nahe genug heranzukommen und sie auszuschalten, ohne ihren Kopf oder deinen Freund Enzelman zu treffen.« Er breitete die Arme aus. »Mehr kann ich nicht versprechen.«
Sie zwang sich ein halbherziges Lächeln ab. »In Wirklichkeit würde ich ihn gerne dazu bringen, auf die Seite der Lanciers überzuwechseln. Er kämpft nur deshalb auf der Seite der anderen, weil er nicht weiß, daß es eine Alternative gibt.«
Grayson dachte an seine fünf Kriegerrekruten und nickte ernst. Zu Beginn der Periode hatte es einer von ihnen beim Training geschafft, den Heuschreck über seine eigenen Beine stolpern zu lassen und nur dem Zufall war es zu verdanken, daß die unersetzliche Maschine nicht ernsthaft beschädigt worden war. Grayson verzweifelte allmählich daran, einen von ihnen jemals soweit zu bringen, daß er einen Mech in den Kampf führen konnte.
»Glaub mir, Lori, genau das will ich versuchen. Wir brauchen MechPiloten und hier in Sarghad werden wir sie nicht ernten können.«
Sie sah zu ihm auf. Ihre Augen glänzten. »Meinst du ... meinst du das wirklich? Ich meine, daß ich wieder einen Mech führen darf?«
Grayson rieb sich die Augen. »So etwas kann ich nicht versprechen, zumindest jetzt nicht. Aber ich will verdammt sein, wenn ich weiß, wie ich sonst an Mechpiloten kommen sollte. Es setzt Jahre der Anwartschaft voraus, einen dieser Kolosse zu steuern. Sieh uns doch nur an! Wir waren unser halbes Leben Anwärter und keiner von uns hat es bis zum Abschluß geschafft, bevor wir... hier gelandet sind.«
Lori legte die Hand auf Graysons Arm. »Ich werde tun, was immer du für nötig hältst, Gray.«
Wie waren sie ins Du gerutscht? Grayson konnte sich nicht daran erinnern. Aber er wußte, in Loris Gesellschaft fühlte er sich wohl. Er konnte mit ihr reden und seine Pläne besprechen; und er vermißte sie, wenn sie nicht in seiner Nähe war. Vielleicht hatte ihre wachsende gegenseitige Zuneigung damit zu tun, daß sie sich hier beide so allein fühlten.
»Wir tun alle, was nötig ist«, erwiderte er. »Es nennt sich >Überleben<.«
Zwei Perioden später schrieb Leutnant Nolem einen Bericht an General Adel mit dem Titel >Subversive Elemente in der Einheit<. Er nannte keine Namen, aber es war klar, daß er Lori die Verantwortung für die schlechte Moral der Truppe zur Last legte. Als die Sonne sich an diesem klaren, mit -20°C durchschnittlich frostigen Zweittagmorgen über den Horizont erhob, schienen die Ersten Trellwan-Lanciers weiter entfernt von ihrem Ziel als je zuvor.

18
    Die Lanciers brauchten einen Kampf, um sie zu einer echten Einheit zu verschmelzen. Und was noch wichtiger war, sie brauchten einen Sieg.
    Als die rote Sonne am eisig klaren Himmel des Zweittages die Nähe des Zeniths erreicht hatte, zeigte die A.A.T. der Lanciers zwei Gefechtszüge zu jeweils 40 Mann. Diese beiden Züge bestanden aus Infanterie zur Mechabwehr und bildeten die Bodeneinsatztruppe. Inwieweit sie in der Lage sein würden, Graysons Lektio
    nen in die Praxis umzusetzen, mußte sich zeigen. Der Astechhilfszug umfaßte 63 Mann und Techfeldwebel Brooke hatte — unter Stabsfeldwebel Lori Kalmars Aufsicht — beide Mechs in einwandfreien und einsatzbereiten Zustand gebracht. Der Wespe fehlte allerdings noch immer der Kopf.
    Auf seiner A.A.T. sah das Ganze richtig beeindruckend aus, aber Grayson wußte, daß selbst ein komplettes Bataillon mit viermal soviel Männern — selbst gut ausgebildeten und ausgerüsteten Männern — gegen einen einzigen angreifenden Mech einen sehr schweren Stand hätte. Und wenn es sich bei diesem Mech noch um einen 75 Tonnen schweren Marodeur handelte ...
    Das Herzstück jeder MechEinheit war die Kampflanze — die BattleMechs selbst. Die Mechs einer Einheit waren die Existenzgrundlage aller Hilfseinheiten. Mit Ausnahme von Spezialeinheiten besaßen die meisten MechLanzen überhaupt keine Bodentruppen, sondern bestanden ausschließlich aus Mechs und Techs. Das galt ganz besonders für Söldnereinheiten. Im Idealfall bestand eine Lanze aus vier kooperierenden Mechs, gelegentlich begleitet von einer Lanze Luft/Raumjäger. Ohne Mechs war eine reine Bodeneinheit praktisch schutzlos.
    Und die Lanciers besaßen nur einen kampfbereiten leichten Mech.
Die Mittagsstunde des Zweittages war keine zwei Standardtage mehr entfernt, als sich die Ersten Trellwan-Lanciers auf den Einsatz vorbereiteten. Wie Grayson

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