Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
Beobachtungssatelliten verfügten, der die Nieten am Rückenpanzer seines Heuschreck zählen konnte. Der Heuschreck war mit Tarnnetzen verhüllt, und Grayson ließ die Wärmetauscher auf niedrigster Stufe laufen, um die IRStrahlung des Mechs so niedrig wie möglich zu halten. Im Grunde verließ sich die Angriffstruppe auf ihr Glück. Die sorgfältige Beobachtung der Banditenstützpunkte am Raumhafen und in der Burg auf dem Mount Gayal ließ darauf schließen, daß man die Trellmilitärs nicht ernst nahm und es nicht für nötig hielt, die Zugangswege zu bewachen.
»Strike Drei an Strike Eins.«
»Eins an Drei. Sprechen Sie!«
»Keine Aktivitäten an der Burg. Ich kann den Marodeur erkennen , Er ist auf dem Paradeplatz vor den Toren zum Wartungshangar abgestellt.«
»Gut. Drei. Dranbleiben!«
Die Pilotenkanzel des Heuschreck war so klein, daß er die Seitenwände berühren konnte, wenn er die Arme ausbreitete. Der Bildschirm zog sich in einem 180° breiten Streifen quer über die Frontseite der Kanzel und zeigte die scharf abgegrenzten Sedimentschichten in den Wänden des Wadis. Der größte Teil des Innenraums wurde vom Pilotensitz und dem Dschungel der Kabel, Konsolen, freien Platinen und Instrumente eingenommen, die diesen wandelnden Metallberg in Bewegung hielten und kämpfen ließen.
Die hervorstechendste Eigenschaft des Cockpits war jedoch sein Geruch; ein scharfer, beißender Geruch, der trotz wiederholter Putzaktionen und verschwenderischem Einsatz chemischer Geruchsabsorber aus Boden, Wänden und Sitz zu dringen schien. Die Bordaufzeichnungen und Installationsdaten des Heuschreck zeigten, daß diese Maschine über einhundert Jahre alt war. Der Geruch nach Schweiß, Angst und Kampfeslust von über vierzig Piloten gehörte inzwischen ebenso zur Pilotenkanzel wie die Panzerung, die sie umgab. Der Geruch war unangenehm, aber Grayson nahm ihn kaum noch wahr.
Im Cockpit wurde es warm. Ein winziger Ventilator hinter Graysons Kopf versuchte, die kleine Druckkammer zu kühlen, aber es konnte nicht lange dauern, bis er angesichts dieser unmöglichen Aufgabe kapitulieren mußte. Gegen den Wärmestau des Mechs war nichts auszurichten. Grayson hatte sich schon bis auf die Unterhose und ein leichtes Netzhemd ausgezogen. Momentan war es noch auszuhalten, aber schon sehr bald würde es unangenehm werden.
Grayson blickte mit elektronischen Augen auf die Truppen hinab ... auf seine Truppen. Ihre TK-Sturmgewehre stammten aus dem Hauptquartier der Lanze, dem Zeughaus (auch wenn die entsprechenden Formulare vom Nachschub der Miliz nicht abgezeichnet worden waren). Eintausend dieser modernen Automatikgewehre hatte die Miliz von Carlyle's Commandos erhalten. Grayson wußte das natürlich, und nur deshalb waren sie jetzt im Besitz der Waffen. Die Männer hatten sich gegen die Kälte in dicke Wintertarnjacken und Handschuhe gehüllt, die Feldwebel Ramage inoffiziell aus dem Nachschubdepot der Garde organisiert hatte.
Er spannte zweimal die Kaumuskeln an und öffnete eine Leitung.
»Strike Eins an Zwo. Geben Sie mir eine Bildeinspielung!«
»In Ordnung, Eins. Kommt.«
Auf dem Bildschirm öffnete sich ein Bildfenster. Am oberen Rand des Wadis schob ein Kundschafter das Sensorende einer Glasfaser-Teleoptik über den Rand des Tals. Auf dem Bildfenster sah Grayson die wuchtigen Formen der Wasser- und Treibstofftanks und das Gitternetz eines Maschendrahtzauns. Weiter entfernt bewegte sich wie durch einen Schleier die humanoide Gestalt einer Wespe. Vom Stahlbeton des Landefelds stieg heiße Luft empor und ließ das Bild zittern.
»Dort ist unser Ziel«, stellte Grayson fest. Er öffnete einen Kanal zu Strike Drei. »Hat sich der Marodeur schon bewegt?«
»Kein Alarm, Sir. Alles ruhig.«
»Nicht mehr lange, Strike Zwo!«
Er sah, wie Feldwebel Ramage, der Einsatzleiter, das Kehlkopfmikro berührte.
»Jawohl!«
»Einsatz! Los!«
Die kleine Truppeneinheit erklomm mit Hilfe von Seilen, die von den Kundschaftern herabgelassen worden waren, die Steilwand des Wadis. Wie geplant und genau im Zeitplan rückte Zug A gegen den äußeren Schutzzaun des Raumhafens vor.
Grayson atmete tief durch und schmeckte die saure Luft des engen Heuschreck-Cockpits. Dann öffnete er einen weiteren Gefechtskanal. »Strike Vier, sind Sie bereit?«
»Alles klar hier, Leutnant.« Feldwebel Larressen schrie, aber die elektronische Wiedergabe verzerrte seine Stimme zu einem langgezogenen Heulen. Wahrscheinlich versuchte er, das Singen seiner Schützenpanzer zu

Weitere Kostenlose Bücher