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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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fünf unter Grayson trainierenden MechKrieger dienen. Sie konnten an Bord des Heuschreck Zielverfolgung und -erfassung üben, ohne daß Grayson kostbare Zeit bei dem Versuch vergeuden mußte, einen Simulator zu basteln.
    Aber dann tauchte eine neue Schwierigkeit auf. Trotz ihres offensichtlichen Könnens weigerten sich viele der neuen Astechs in der technischen Abteilung, unter Lori Kalmar zu arbeiten. Immerhin stammte sie aus Hendriks Konföderation. Ihre Leute, so argumentierte man, hatten seit Jahrzehnten bei Überfällen und Raubzügen zahllose Trells ermordet und ausgerechnet ihr jetzt zu vertrauen, konnte man sicherlich nicht ernsthaft von ihnen erwarten. Darüber hinaus war sie eine Frau, was in der von Männern dominierten Kultur Trellwans ebenfalls gegen sie sprach. Frauen nahmen hier kaum Machtpositionen ein. Beim Militär wurden sie ausschließlich als Sekretärinnen oder Bürohilfen eingesetzt und eine unausgesprochene Tradition wies der Frau nur Heim, Herd und Kindererziehung zu. Eine junge, hübsche Frau, die Männern bei der Arbeit Befehle erteilen wollte, wurde einfach nicht ernstgenommen.
    Dieses Problem verschwand nie ganz, obwohl es Lori gelang, durch eigene Initiative gewisse Fortschritte zu erzielen. Bei einer Gelegenheit ignorierte ein Astech sie einfach, als sie ihm einen Befehl erteilte. Sie wiederholte ihr Kommando, und der Mann reagierte mit einem Grinsen und einer Antwort, die sich darauf bezog, was er lieber mit ihr gemacht hätte. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, daß KriegerAnwärter auf Sigurd in allen Kampfarten geschult wurden. Sie lernten nicht nur, wie man einen BattleMech steuert, sondern auch, wie man Schußwaffen, Schlagwaffen, Messer und die bloßen Hände mit tödlicher Effizienz zum Einsatz bringen konnte. Der aufmüpfige Astech wachte als Neuzugang im Krankenhaus der Stadt auf, wo er wegen eines Kieferbruchs behandelt werden mußte. Von diesem Zeitpunkt an konnte Feldwebel Kalmar damit rechnen, daß ihre Befehle mit spürbar mehr Enthusiasmus befolgt wurden.
    Grayson war verärgert. Es gab keine Ersatzteile zur Reparatur ausgefallener Anlagen und zu wenig Öl, um die Maschinen zu schmieren. Die Computerprogramme zur Koordination der Dienstpläne und Aufstellungen waren von diesen Aufgaben hoffnungslos überfordert. Ein TechTeam mit der Aufgabe, monomolekularen Diamantdraht aus beschädigten Boronnitrid-Panzerplatten zu gewinnen, konnte seine Arbeit nicht fortsetzen, weil die notwendigen Chemikalien für diesen Prozeß fehlten.
    Er fand zuwenig Schlaf, wurde immer ungeduldiger und trieb seine Männer immer härter an. Die Moral der Einheit sank, und fünf Mann wurden in einer einzigen Periode wegen Prügeleien zurechtgewiesen. Sieben einfache Soldaten verließen im Laufe einer anderen Periode einfach die Unterkunft und kehrten nicht zurück. Niemand hielt sie auf, als sie das Gelände verließen, weil der Posten am Eingang einer der sieben war. Als Truppen, die keinen Ausgang erhalten hatten, routinemäßig angetrunken oder gar nicht zum Dienst erschienen, mußte Grayson drei seiner neuen Unteroffiziere dafür abstellen, nach versteckten Alkoholvorräten zu suchen.
    Dann gab es neue Probleme mit Lori. Wenn die Landers gegen Einheiten von anderen Planeten eine Chance haben sollten, mußten weitere BattleMechs einsatzbereit sein. Der erste Schritt dazu bestand in der Erbeutung der zweiten Wespe. Wenn nötig, mußten sie die Maschine zerstören und ihren Kopf als Ersatzteil für den bereits verfügbaren Mech dieses Typs verwenden. Lori reagierte abweisend, als Grayson sie nach dem Mann fragte, der wahrscheinlich im Pilotensessel der Wespe sitzen würde, die sie erbeuten oder zerstören wollten.
    »Krieger Enzelman und ich standen uns nie besonders nahe«, erklärte sie. »Aber er ist ein Sigurder und weit weg von zu Hause, genau wie ich. Ich ... Ich glaube nicht, daß ich dir helfen kann, ihn ... ihn zu töten.«
    Der Schmerz in ihrem Blick rührte Grayson. Viele ihrer Kritiker zweifelten noch immer an Loris Bereitschaft, ihren früheren Feinden zu helfen und nun steckte sie im Zwiespalt zwischen dem Verlangen, ihre Loyalität zu
    beweisen und der Loyalität einem Kriegerkameraden gegenüber.
»Ich kann dich aus dem Projekt nehmen«, schlug er vor.
»Damit ich wieder in den Kerker muß? Dein General Adel würde mich gerne wieder dort sehen. Leutnant Nolem auch.« Sie schüttelte sich.
Grayson lehnte sich zurück und dachte nach. »Alles hängt davon ab, ob es uns

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