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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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würde ... genausowenig wie sie selbst.
    Grayson war sich nicht sicher, was auf Trellwan mit Lori geschehen war. Er wußte nur, daß es ein tiefer, vielleicht traumatischer Schock gewesen war. Wahrscheinlich hatte es etwas mit dem kritischen Augenblick während der Schlacht zu tun, in dem ihr Heuschreck mit flüssigem Feuer übergossen worden war. Über Gefechtsfunk hatte sie nach ihm geschrien, und er hatte sie gehört, Kilometer entfernt. Er hatte seinen Kampf abgebrochen und war über zerklüftetes Bergterrain zurück zum Thunder Rift gerannt, an dem sich Loris kleiner Trupp aus Mechs und Soldaten gegen den Ansturm des Roten Herzogs verteidigen mußte. Seine Ankunft hatte die Angreifer auseinandergetrieben und den Kampf beendet. Das Feuer am Heuschreck war gelöscht, Lori war in Sicherheit.
    Aber sie hatte sich verändert. Vor dieser Schlacht waren sie einander so nah gewesen. Danach hatte sie sich von ihm entfernt — auf Dauer entfernt. Vor dem Start von Trellwan hatte er versucht, sich ihr zu nähern, aber sie hatte ihn gebeten, ihr Zeit zu lassen, um ihrer Probleme Herr zu werden.
    Die warnende Stimme zählte die Sekunden ab. Um sie herum baute sich die Energie für den Sprung auf. Lori gab den Haltegriff frei und die leichte Bewegung trieb sie in Graysons Arme.
    »Gray, ich habe ...«

    Sprung! Ihr Gesichtsfeld verschwamm und ein innerliches Wringen erfaßte ihre Sinne. Zeit verlor ihre Bedeutung, wurde ein endloses Jetzt, während sich um sie herum der Raum öffnete und zu einem gewaltigen schwarzen Schlund wurde ...

    »... Angst.«
    Er packte ihre Schultern und hielt sie etwas von sich ab. Draußen hatte sich der Weltraum verändert. Die diamantklare Helligkeit der Sonne Galateas war verschwunden und vom näheren, schwächeren Schein eines dumpfen roten Zwergsterns ersetzt worden. Das mußte Gallwen sein, der erste Halt in einer langen Kette von Sprüngen, die sie schlußendlich ins Nornsystem führen würde.
    Grayson schluckte schwer und zwang sich, tief und gleichmäßig zu atmen, während seine Gedanken die Nachwirkungen des Sprungs verarbeiteten. Hyperraumsprünge hatten unterschiedliche Auswirkungen auf die Menschen, die sie unternahmen, aber angenehm waren sie nie.
    »Die haben wir alle«, sagte er, als er endlich wieder sprechen konnte.
    Sie sah fort und ihr schulterlanges Haar formte in der Schwerelosigkeit einen goldenen Wirbel. Verdammt! dachte er. Schon wieder Phrasen! Aber wovor hat sie solcheAngst?
    Er entschloß sich, das Risiko einer Konfrontation einzugehen. »War es das Feuer, Lori? Du hast mir einmal erzählt, daß deine Eltern bei einem Feuer auf deiner Heimatwelt umgekommen sind ... auf Sigurd.«
    »Ich weiß es nicht.« Das rote Licht funkelte in den Tränen, die in ihren Augen standen und ohne Schwerkraft nicht fallen konnten. »Ich weiß es nicht. Ich habe ... Träume. Ich wache auf und kann nicht wieder einschlafen. Ich habe Angst, daß ich das ... das nächstemal zusammenklappe, Hauptmann. Ich schaffe es nicht ...«
    Seine Finger gruben sich tiefer in ihre Schultern. »Auf die Art und Weise nützt du niemandem etwas, junge Frau! Es ist völlig natürlich, daß du nach einem solchen Erlebnis das Zittern bekommst. Aber wenn du erst wieder in deinem Mech sitzt und das machst, wofür du ausgebildet worden bist, wird das vergehen. Glaubst du, wir anderen haben keine Angst?«
    Sanft löste sie sich aus seinem Griff und schwebte nach hinten, bis ihre Hand den Haltegriff der Schottwand wiedergefunden hatte. »Ich ... ich bin okay, Hauptmann. Ich brauche nur ... Zeit.«
    War sie verärgert, weil er ihr zu nahe gekommen war? Vielleicht maß sie seinem Auftauchen hier eine romantische Bedeutung bei, sah es als Ausdruck einer Hoffnung, mit ihr ins Gespräch zu kommen und sie in seine Arme nehmen zu können. Und? War er nicht genau deswegen gekommen? Er konnte es nicht bestreiten. Und sie war in seine Arme geschwebt. Was war zwischen sie getreten?
    Vielleicht war es für den Augenblick das beste, eine rein professionelle Abgrenzung aufrechtzuerhalten. Sie brauchte Zeit, und er brauchte eine tüchtige Stellvertreterin. Sie mußten ihre Anstrengungen auf die neuen MechKrieger richten. Wie sollte er sie behandeln, wie sie zu einer funktionstüchtigen Einheit formen? Yorulis und Debrowski, jung und unerfahren. Clay und Khaled, schweigsam und verschlossen. McCall, ein krasser Individualist, der sich nicht scheute, seine Meinung zu sagen — auf eine Weise, die niemand verstand. Lori hatte die

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