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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Aufgabe, ihm dabei zu helfen, aus diesen Männern ein Gefechtsteam aufzubauen.
    »Du brauchst Schlaf.« Seine Stimme war nüchtern und sachlich. »Sprich mit Tors Bordarzt. Vielleicht hat er etwas, das dir helfen kann.« Sie begann zu protestieren, und sein Tonfall wurde schärfer. »Das ist ein Befehl! Ich kann keine Stellvertreterin mit Ringen unter den Augen brauchen!«
    Sie zuckte die Achseln und wandte sich ab. »Jawohl, Sir. Wie Sie befehlen.«
Er sah ihr nach, als sie den Panoramaraum verließ. Die Emotionslosigkeit ihrer Antwort schmerzte ihn, und er ärgerte sich, weil sie keine Lösung gefunden hatten. So schön sie auch war und so sehr er sich auch wünschte, die angenehme Nähe wiederzufinden, die sie vor Thunder Rift verspürt hatten, es blieb dabei, daß er sie vor allem als Stellvertreterin brauchte. Ihre Depression bereitete ihm Sorgen.
    Lori kehrte in ihr enges Quartier an Bord der Phobos zurück, ohne vorher die Krankenstation der Ärgernis zu besuchen. Sie hatte bereits verschiedene Schlafmittel ausprobiert und haßte den Schleier, den sie über Geist und Körper legten, das täuschende Wohlgefühl, die bleierne Leere des Schlafs, den sie brachten.
    Außerdem konnte keine Medizin die wachsenden Schmerzen in ihrem Innern bekämpfen. Sie hatte Grayson gegenüber zugegeben, daß sie Angst hatte, aber sie hatte nicht alles zugegeben. Sollte er doch glauben, daß sie Furcht vor dem Kampf hatte. Sie hatte Angst vor Tod oder Verletzung, so wie jeder geistig gesunde Mensch die Hölle eines BattleMechGefechts fürchtete. Aber wie die anderen hatte auch sie gelernt, diese Ängste zu verdrängen; man handelte nur und ließ sich vom Training und der geistigen Vorbereitung an der Todesangst vorbeitragen.
    Sie hatte Angst, aber es war Angst vor ihren Gefühlen, nicht vor dem Kampf. Das Teuflische daran war, daß sie sich Grayson anvertrauen wollte, die Nähe wiederfinden wollte, die sie verbunden hatte. Aber irgendwie gelang es ihr nicht. Eine Mauer stand zwischen ihnen, und sie wußte, daß sie es war, die sich verändert hatte, nicht er.
    Aber Lori wußte nicht, was es für eine Mauer war. Sie hatte Angst vor ihren Gefühlen, weil sie es nicht wagte, in sich zu gehen und mit sich selbst ins reine zu kommen. Ihr Blick fiel auf den Spiegel an der Kabinen wand, und ihr war, als blicke sie in das Gesicht einer Fremden.

5
    1,28 AE von der Sonne entfernt, trat die Ärgernis am Zenitsprungpunkt des Nornsystems wieder in den Normalraum ein. Norn war ein Stern der Spektralklasse K2, kleiner, kühler und roter als der Heimatstern der Menschheit, Sol. Drei Welten umkreisten das Gestirn gemeinsam mit der üblichen Ansammlung von Asteroiden und Kometen. Vor einigen Jahrhunderten hatten skandinavische Siedler diese Welten nach den drei Schicksalsgöttinnen der nordischen Mythologie benannt. Skuld war wolkenverhangen, giftig und heiß. Die ferne Urth war eine Gletscherwelt mit gefrorenen Ammoniakmeeren und Methanstürmen. Und zwischen diesen Extremen von Feuer und Eis lag Verthandi, fast so groß wie Terra, in einer Umlaufbahn am inneren Rand der Lebenszone Norns. Hier blieb Wasser zwar noch flüssig, aber die langen Sonnentage und der hohe Anteil der Infrarotstrahlung machten aus dem größten Teil der Planetenoberfläche eine Wüstenei.
    Vom Zenitpunkt aus war Verthandi nur als silberheller Lichtpunkt 23° neben Norn auszumachen. Die Ärgernis hing im Raum und ihre Sensoren forschten angestrengt nach dem verräterischen Flattern von Fusionstriebwerken oder Raumschiffsreaktoren. Bürger Erudin hatte ihnen zwar erklärt, daß die Einheiten des Kombinats keine routinemäßigen Patrouillen an den Sprungpunkten durchführten, aber in den Monaten seiner Abwesenheit konnte sich viel verändert haben.
    Als sie ihren langsamen Sturz in Norns Schwerkraftloch begann, lauschte die Ärgernis, ohne ein Zeichen ihrer Anwesenheit zu geben, angestrengt nach Emissionen und Suchimpulsen von Kombinatsraumern. Aus der Umgebung Verthandis und ihres einzelnen, riesigen Mondes drang starker Funk- und Mikrowellenverkehr herüber, aber der Raum um die Ärgernis war sauber. Langsam begann sich das riesige Sprungsegel des Schiffes zu entfalten und legte sich vor Norns Sonnenwind aus Licht und geladenen Atomteilchen. Das Speichernetz sammelte die Energien, die Transformatoren wandelten sie in Hyperladungen um und schickten sie in die Akkumulatoren des Triebwerkskerns, wo sie das Schiff auf den nächsten Sprung vorbereiteten.
    »Es gefällt mir

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