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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Nagumo ließ das Wort auf der Zunge zergehen, als müsse er seinen Geschmack prüfen. Der zierliche Mann mit den orientalischen Zügen und dem bereits wie seine Schläfen ergrauenden Schnurrbart trug die strenge, schmucklos schwarze Uniform eines hohen Offiziers des Draconis-Kombinats. Die einzige Verzierung der mit einem Stehkragen ausgestatteten Uniformjacke waren die in goldenen Katakanasymbolen ausgeführten Namen Kuritas und Herzog Ricols und die über ihnen prangenden runden Drachenwappen in Schwarz auf Rot. An seinem Gürtel trug er in einem Drehzugholster einen tödlichen Nakajima-Handlaser.
    In seinem Rücken kämpfte Olav Haraldssen mit seinen Gesichtszügen. Seine rotgoldene Uniform war weit reicher geschmückt als die Nagumos, aber es konnte keinen Zweifel darüber geben, wer auf dieser Terrasse das Sagen hatte. Das Wappen auf Haraldssens Jacke war das Emblem der Universität von Regis. Er war nicht bewaffnet — kein eingeborener Verthander wurde bewaffnet zum Generalgouverneur vorgelassen —, und die Angst in seinem Gesicht war nicht zu übersehen.
    »Ihr Rat schlägt allen Ernstes vor, eine Amnestie für diese ... diese Kreaturen zu erlassen?«
»Es ... es scheint uns die beste Methode, Sir. Die Rebellen werden sich nie ergeben oder einem Waffenstillstand zustimmen, wenn sie damit rechnen müssen ... ohne Gerichtsverfahren niedergemäht zu werden ...«
Nagumo wirbelte herum und starrte den Ersten Ratsherren des Rats der Akademiker von Verthandi an. Das Oberhaupt des Planeten sprach weiter, und seine Zunge überschlug sich vor Hast. »Natürlich werden die Anführer festgenommen und Ihrer Behörde zur Befragung übergeben werden ...«
»O ja, mein gelehrter Freund. Die Anführer werden festgenommen werden. Aber glauben Sie wirklich, daß ein Amnestieangebot diese Leute aus ihrem Dschungel locken wird? Eh?«
»Sir, wir müssen ... wir müssen zumindest versuchen, die Bevölkerung zu beruhigen.«
Nagumo war überrascht vom Mut des Mannes ungeachtet seiner offenkundigen Furcht. Haraldssens Hände waren verkrampft, seine Zunge fuhr über trockene Lippen, aber im Angesicht des Drachen sprach er weiter. Was war geschehen? Dieser Mann war wegen seines Eifers bei der Begrüßung der neuen Herren Verthandis ausgewählt worden. Plagte ihn etwa plötzlich sein Gewissen ... oder war irgend jemand aus der Universitätshierarchie bei ihm vorstellig geworden? Konnte es sein, daß sich an der Universität erneut der Geist der Revolte breitmachte?
Die Universität von Regis dominierte den nördlichen Teil der Hauptstadt Verthandis und der Zentralturm des Verwaltungskomplexes beherrschte die Universität. Von den Gartenterrassen in halber Höhe des Turms konnte Nagumo nicht nur den fernen Dschungel sehen, er hatte auch freie Aussicht über die Stadt selbst. Unter ihm lag der parkähnliche zentrale Innenhof. Aus dieser Höhe wirkten die Studenten und Fakultätsmitglieder, die sich zwischen den Gebäuden und über das Haupthoftor in die Stadt bewegten, wie winzige Insekten.
Die Regierungsform dieser Welt war ausgesprochen eigenartig, fast eine Anarchie unter der Leitung des von den Fakultätsmitgliedern der Universität gewählten Rates. Die Bevölkerung schien in abstrakten Begriffen von Gelehrtheit, Kultur und Kunst zu denken, statt in Machtstrukturen. Nagumo hatte keine Abneigung gegen Kunst. Er fand die Architektur der Universität erregend, er konnte sich an den Haikus Ihara Saikakus und Matsuo Bashos erfreuen und zu seinen teuersten Besitztümern zählte ein Originalölgemälde von Chesley Bonestell... aber was, zum Teufel, hatten diese Dinge mit Macht zu tun?
Haraldssen hatte Nagumos Stille als Aufmunterung mißverstanden. »Die Bevölkerung ist rastlos. Sie ist rastlos, seit Ihre Truppen hier gelandet sind. Eine harte Behandlung kann sie uns nur noch weiter entfremden. Wenn wir aber unseren guten Willen zeigen ...«
»Guten Willen?« Nagumo preßte die Worte zwischen den Zähnen hervor. »Gegenüber Hunden und Barbaren, Dschungelabschaum und blutsaugerischen Parasiten? Bah! Sie befinden sich im Irrtum, wenn Sie denken, eine härtere Behandlung würde sie entfremden, Haraldssen. Ich werde ihnen eine Amnestie geben ... dieselbe Amnestie, die ich Bergblick gegeben habe!«
»Sir...«
»Still!« Nagumos schmächtige Gestalt schien zu wachsen und sich drohend über den zitternden Verthander zu beugen. »Die Strafe für Widerstand gegen das Draconis-Kombinat ist Auslöschung! Haben Sie das verstanden? Sie kriecherischer

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