BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
zeigen?«
Sie nickte. Ein Hoffnungsschimmer trat in ihre Augen. »Könnten ... könnten Sie es schaffen, sie da rauszuholen? Meine Familie, meine ich?«
»Ich kann nichts versprechen«, erwiderte Grayson. »Aber ich kann mir kaum einen besseren Weg vorstellen, um zu beweisen, daß wir auf der Seite der Bewohner Verthandis stehen.«
»Dazu besteht kaum Bedarf. Seit sie Nagumos Außenposten und Lager überfallen, sind die Rebellen eine Art Volkshelden geworden. Und Ihre Söldner sind eine lebende Legende. In den letzten zehn Jahren haben es die Rebellen gerade geschafft, ein paar Lager zu überfallen und vielleicht fünf oder sechs Kurita-Mechs auszuschalten. Seit ihr Fremdweltler aufgetaucht seid, verbringt Nagumo den größten Teil seiner Zeit mit der Suche nach einem Versteck.«
»Es wäre schön, wenn das wahr wäre. Aber ich bezweifle, daß er es uns so leicht macht. Ernsthaft... sind die Bewohner von Regis bereit, gegen Nagumo zu kämpfen? Oder haben ihnen die Ereignisse der vergangenen Nacht den Widerstand ausgetrieben?«
»Ich wünschte, ich wüßte es.« Sie schüttelte den Kopf. »Das Ganze hat damit angefangen, daß mehrere ältere Akademiker festgenommen und kurzerhand erschossen wurden. Ich war überrascht, als Studenten und Dozenten und ... und Leute, die gar keine Verbindung mit der Universität und der Regierung hatten, in den Straßen zusammenströmten. Viele von ihnen sind getötet worden, und der größte Teil der anderen muß zusammengetrieben und nach Süden verfrachtet worden sein. Diejenigen, die noch da sind ... na ja, sie haben natürlich Angst. Aber wenn sie irgendeine Chance bekämen, könnten sie sich Ihnen anschließen. Die Mehrheit scheint Hoffnung geschöpft zu haben, nachdem sie miterlebten, daß man Nagumos Schläger aufhalten kann. Die Arbeiter in den Bergwerken würden sich Ihnen mit Sicherheit anschließen. Sie haben schon gegen Nagumo gekämpft... und wir haben Geschichten darüber gehört, was sich in den Bergwerken abspielt...« Sie schauderte, und ihre Hände umklammerten die leere Tasse.
»Sie möchten, daß wir die Leute dort retten.«
»Können Sie mir das verdenken?«
»Natürlich nicht. Aber ist Ihnen das Risiko klar?«
»Ich denke schon. Wir waren heute auch in Gefahr, oder?«
Grayson nickte. »Ich habe versucht, euch Frauen aus der Schußlinie zu halten. Aber ja, Sie waren in Gefahr. Wir wußten, daß Sie ins All transportiert werden sollten. Einmal unterwegs, hätte es keine Möglichkeit mehr gegeben, Sie zurückzuholen. Der Überfall brachte Sie zweifellos in Gefahr — aber wenn wir nichts getan hätten, wären Sie mit Sicherheit verloren gewesen. Ich mußte diese Wahl treffen.«
Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Sie haben richtig entschieden, Hauptmann. Als die ersten Schüsse krachten, und ich aufsah, nur um diese Berge von Metall auf mich zustürzen zu sehen, glaubte ich, das Ende der Welt sei gekommen. Ich hab mich flach auf die Erde geworfen, und weil meine Hände gefesselt waren, konnte ich nicht viel tun ... aber ich glaube, ich muß versucht haben, mit dem Kopf ein Loch zu graben. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie solche Angst, aber dann hat einer Ihrer Soldaten mir aufgeholfen und meine Fesseln durchgeschnitten. Es hat ein paar Minuten gedauert, bis ich begriff, daß ich wirklich frei war. Frei!
Die Soldaten ... die Kurita-Soldaten meine ich ... sie haben darüber geredet, was mit uns geschehen würde. Wohin sie uns bringen wollten, wissen Sie? Sie hatten ihren Spaß daran ... haben uns ausgelacht... wenn Sie mich heute da draußen eigenhändig erschossen hätten, hätten Sie mir einen Gefallen damit getan, Hauptmann. So oder so wäre ich frei gewesen.«
»Aber können Sie diese Wahl auch für Ihre Eltern treffen ... für Ihren Bruder?«
»Ich will nicht, daß sie sterben, Hauptmann, aber wenn nur die Hälfte dessen wahr ist, was ich gehört habe, werden sie ohnehin bald tot sein, wenn keine Hilfe kommt.«
»Ich kann nicht einmal versprechen, daß wir das richtige Bergwerk überfallen. Die Stollen bei Skovde sind die größten, aber es gibt noch weitere. Und alle können wir nicht angreifen.«
»Wenn Sie meine Eltern nicht befreien, befreien Sie die Eltern einer anderen ... Ehemänner, Kinder. Und ich verspreche Ihnen, daß Sie damit eine Armee ausheben, die Ihnen bei der Befreiung Verthandis treu zur Seite stehen wird.«
Grayson nickte und starrte in die Glut des Lagerfeuers. »Darauf zähle ich, Miss Taylor.«
DRITTES BUCH
30
»Um ganz offen
Weitere Kostenlose Bücher