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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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zurückzogen.
Der Kampf hatte eine weit über die Verluste der beiden Seiten hinausgehende Bedeutung. Die Entsatztruppen kämpften zwanzig Minuten gegen einen in der Minderheit befindlichen Angreifer, bis sie entschieden, daß für Eskorte Zwo-Vier jede Hilfe zu spät kommen mußte — und wer wußte, welche Überraschungen die bewaldeten Berge nördlich von Regis noch für sie bereithielten?
Die Kurita-Einheiten hätten zusätzliche Mechs aus Regis anfordern können. Aber mit welchem Risiko, wenn sie
nicht wußten, welches Ausmaß der Hinterhalt hatte?
Die Kurita-Lanzen entschieden sich dafür, auf Nummer Sicher zu gehen und zogen sich hinter die Mauern von Regis zurück. Die Trümmer der beiden Rebellen Hornissen und der beiden Kurita-Mechs blieben zurück. Die Gefahr war zu groß, daß ein plötzlicher Vorstoß der Rebellen Techs oder Krieger abschnitt, die mit der Bergung der Reste der BattleMechs beschäftigt waren.
Im Gegenzug hatten Graysons Einheiten eine Hornisse  und einen Feuerfalke intakt erobert, und konnten zusätzlich auch die abgeschossene Wespe und den zweiten Feuerfalke abtransportieren. Die Wespe war ein echter Fang.
Ein Glückstreffer hatte eine primäre Treiberverbindung im leicht gepanzerten Rücken der Maschine zertrennt und damit die Stromversorgung der Arme und Beine unterbrochen. Der Schaden war leicht zu reparieren. Der  Feuerfalke brauchte einen neuen Kopf. Wenn sie keinen finden konnten, ließen sich seine Überreste noch ausschlachten. Er bot für Dutzende leichter RebellenMechs Ersatzteile.
Alles in allem war es ein höchst erfolgreicher Überfall, ganz zu schweigen von den fünfzig Verthanderinnen, die gerettet worden waren, bevor man sie an Bord des wartenden Kurita-Landungsschiffs bringen konnte. Kurz nachdem sie ihr Lager auf Rävö erreicht hatten, brachte Lori Grayson die erstaunliche Nachricht, daß eine der geretteten Frauen Sue Ellen Klein war.
    Retter und Gerettete waren nach der Schlacht in den Rävöhöhlen wieder zusammengetroffen. Sie hatten unterwegs nur einmal eine Pause gemacht, um eine Gruppe AgroMechs mit den gefangenen Kombinatssoldaten im Schlepptau auf die Reise nach Norden zu schicken, ein Täuschungsmanöver, das die Dracos noch etwas länger von Rävö fernhalten sollte. Grayson wußte, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis sie wieder auf Rävö eintrafen. Aber je länger er diesen Besuch hinauszögerte, desto gründlicher konnten sie sich darauf vorbereiten.
    Was Sue Ellen anging, so erkannte Grayson sie kaum wieder. Sie war stark abgemagert. In ihren Augen stand eine Trostlosigkeit, die Grayson einen Stich versetzte. Er fand sie vor einem glühenden Lagerfeuer auf einem Baumstamm sitzend. Sie starrte abwesend in die Flammen.
    »Sue Ellen? Ich bin's, Hauptmann Carlyle. Sind Sie okay?«
Sie sah ihn nicht an.
Er streckte die Hand aus. »Kann ich Ihnen irgend etwas holen? Kaffee? Nein? Sind Sie verletzt? Krank?«
Es dauerte ein paar Minuten, bis sie reden konnte. Als sie es schließlich tat, war ihre Stimme gleichgültig und so leise, daß Grayson sich vorbeugen mußte, um sie zu verstehen. »Wie sind Sie entkommen?« fragte sie.
»Was meinen Sie?« murmelte er.
»Ich ... ich wollte, daß Sie sterben. Und anscheinend habe ich ihnen auch etwas erzählt, das ihnen nutzte. Etwas ... etwas über einen Mann namens ... Ericksson.«
»Sie haben ihnen von Ericksson erzählt?«
Sie nickte. »Ich habe Sie verraten.«
Konnte er ihr einen Vorwurf machen? Grayson erinnerte sich an ihre letzten Worte, als die Phobos aus dem Himmel auf den verthandischen Dschungel hinunterstürzte. »Vielleicht hatten Sie einen Grund dafür«, erklärte er sanft. Irgendwie konnte er keinen Zorn empfinden. Er sah zu deutlich, was sie alles mitgemacht haben mußte, seit sie sich das letztemal gesehen hatten.
Zumindest erklärte ihre Geschichte endlich den Überfall auf Rävö und den Hinterhalt im Dschungel. Es war reines Glück gewesen, daß sich die Legion und die Hauptstreitmacht der Rebellen nicht im Lager befunden hatten. Oder vielleicht hatte der Feind sie auch in ihrem Versteck beobachtet und gewartet, bis der Haupttrupp die Basis verlassen hatte, um sie in geschwächtem Zustand zu überfallen.
»Sie haben mich benutzt«, sprach sie weiter, als hätte sie ihn nicht gehört. »Sie haben mir geschmeichelt und mich zu einer der ihren gemacht und ... und haben mich benutzt! Wie ein Werkzeug, ein ... Ding! Und als sie hatten, was sie wollten ...«
Sie begann zu weinen.

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