BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
zu sein, Tai-sho Nagumo«, stellte Herzog Hassid Ricol fest, »ich weiß nicht, ob ich Sie auf Ihrem Posten belassen soll oder nicht. Ich hatte Ihnen Befehl gegeben, diese Welt zu befrieden, aber statt dessen scheint sich die Lage in den letzten Monaten erheblich verschlechtert zu haben, oder täusche ich mich da?«
Nagumo war längst zu dem Schluß gekommen, daß seine größte Hoffnung in einer offenen Schilderung der Situation lag. »Es stimmt, Euer Gnaden.«
»Haben Sie eine Erklärung dafür? Eine Entschuldigung?«
»Keine Entschuldigung, Euer Gnaden.«
»Ah. Nun, das ist zumindest erfrischend. Versagen scheint unvermeidlich Entschuldigungen zu erzeugen, und ich hasse Entschuldigungen. Ein Offizier tut, was ihm aufgetragen wird, oder er versagt. Korrekt?« Ricol war groß und massiv gebaut. Seine dunklen Züge wurden teilweise von einem kantig geschnittenen schwarzen Bart verdeckt. Als sei dies nicht eindrucksvoll genug, trug er einen reichgeschmückten einteiligen roten Anzug mit Verzierungen in Schwarz, Gold und Silber. Außerdem lag über seinen Schultern ein dramatisch wirkender Umhang mit hohem Stehkragen und geflochtenen silbernen Fangschnüren, der in der Inneren Sphäre zur Zeit Mode war.
»K-korrekt, Euer Gnaden.«
»Ihre Informationen über den Aufenthalt der Rebellen läßt einiges zu wünschen übrig. Tai-sho Kodo hat in seinem Bericht erwähnt, daß eine seiner Gefangenen den Standort der Rebellenbasis preisgegeben hat. Sie führten einen Überfall aus und zerstörten die Basis, wie er berichtet, haben auf diesem Sieg aber nicht aufgebaut.«
»Es stimmt, Euer Gnaden. Es liegt... Sie müssen unsere Lage verstehen, Euer Gnaden. Es liegt am Dschungel.«
Die Augen des Roten Herzogs verengten sich. »Was ist damit?«
»Die Rebellen beherrschen den Dschungel. Wir haben schon einige Streifen und eine Reihe von BattleMechs verloren. Es wird immer schwieriger, die MechKrieger dazu zu bringen, ihre Maschinen in den Dschungel zu führen. Und es bringt auch nicht viel.«
»Wie das?«
»Wir finden die Rebellen nur, wenn es ihnen paßt, Euer Gnaden. Ihre Leute können sich in kleinen Gruppen durch die gesamte Silvanaebene bewegen, unsere Mechs ausspähen und sie verfolgen. Manchmal ziehen sie ihre Mechs ab, um einem Kampf aus dem Weg zu gehen; ein andermal massieren sie ihre Einheiten an einem Punkt, um uns auf dem Vorbeimarsch zu überfallen. Und dieses Söldnerregiment — es nennt sich der Graue Tod. Viele Mitglieder scheint es nicht zu haben, aber im Dschungelkampf macht ihnen niemand etwas vor. Sie scheinen meinen Regimentskommandeur überzeugt zu haben, daß der Dschungel kein Ort für den MechKampf ist.«
Ricols Augen funkelten vor Zorn. »Dann sollten Sie sich einen etwas aggressiveren Regimentschef suchen!«
»Tai-sa Kevlavic ist der beste Mann, den ich habe, Euer Gnaden. Er befehligt das 3. Sturmregiment... eine gute Einheit.«
»Moment... sagten Sie der Graue Tod?«
Nagumo nickte. »Wir haben sichere Informationen in dieser Hinsicht, Euer Gnaden. Von der Gefangenen, die Kodo erwähnt hat. Es war eine junge Frau aus seiner Truppe, die wir... bewegen konnten, die Seiten zu wechseln.«
»Ich verstehe. Der Name ihres Anführers ist Carlyle.«
Nagumos Augen weiteten sich. »Grayson Carlyle. Ja, Euer Gnaden. Woher wissen Sie?«
»Wir sind uns bereits begegnet.« Ricol hob eine Hand und wischte die Bemerkung beiseite. »Es ist unwichtig. Wie wollen Sie ihn zermalmen?«
»Euer Gnaden ... ich bin voll damit ausgelastet, das zu halten, was bereits unter unserer Kontrolle ist.« Er wies auf die Karte Verthandis an der Bürowand und stieß mit dem Zeigefinger auf die Orte, die er aufzählte. »Sehen Sie! Eine Raumfunkstation, hier. Die SkovdeBergwerksanlagen, vierhundert Kilometer südlich. Patrouillen hier und hier. Es hat Überfälle von Rebellen, die in höchst unorthodoxen Kriegstechniken ausgebildet waren, bis hier ins Azurgrasplateau gegeben. Und sie breiten sich aus wie eine Krankheit.«
»Grayson Carlyle ist nur ein einzelner Mann«, stellte der Herzog fest. »Und seine Truppen können höchstens ein paar hundert Mann stark sein. Aber er hat schon einmal einen Pöbel in eine Kampfeinheit verwandelt. Wenn Sie ihn erledigen, wird die ganze Rebellion zusammenbrechen. Verfolgen Sie die Rebellen auf ihr Heimatgebiet, in den Dschungel. Wenn Ihr Tai-sa sich weigert, lassen sie ihn erschießen und besorgen Sie sich jemand, der Befehle befolgt!«
Nagumo schüttelte traurig den Kopf, als er auf den tief
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