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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Bassinrands, inmitten eines Dschungelausläufers, der über den Hang des Silvanabassins bis auf das Azurgrasplateau hinaufreichte. Vor dem sternenklaren Himmel zeichneten sich die BattleMechs ab. Ihre schwarzen Gestalten wirkten unter den Tarnnetzen seltsam verzerrt. Verthandi-Alpha war längst untergegangen.
    Der Traum war zurückgekehrt, und sie hatte sich entschlossen, den Schrecken auf einem Spaziergang zu verarbeiten. Sie lauschte den unter ihr im Dschungelbassin heulenden und kreischenden Chirimsims, legte die Arme um ihren Körper und schloß die Augen. Sie zwang sich, den Horror ihres Alptraums zu vergessen.
    Sie liebte Grayson. Sie war sich dessen jetzt sicher, aber irgendwie konnte sie ihm immer noch nicht vertrauen. Dieser Gefühlskonflikt drohte sie zu zerreißen. Sie hatte gelernt, ihre Ängste — sogar ihre Furcht vor dem Feuer — in der Schlacht zu verdrängen, aber es war ihr noch nicht gelungen, mit dem Orkan ihrer Emotionen zu Rande zu kommen. Sie war lange genug MechKriegerin, um zu wissen, daß eine derartige Spannung zwischen Geist und Willen früher oder später tödlich sein mußte. Irgendwann würde sie einen Fehler machen und ...
    Der Traum hatte ihre Stimmung grundlegend verschlechtert. Wäre der Tod wirklich eine so schlechte Lösung? Sie hatte keine Familie mehr, nur noch die Männer und Frauen der Legion. Seit ihrer Nähe zu Grayson auf Trellwan hatte sie keine Beziehung mehr gehabt. Irgendwie wußte jeder Mann der Legion, daß sie die Braut des Hauptmanns war. Sie lachte laut. Die Braut des Hauptmanns!
    In den Wochen seit Sue Ellens Rettung waren die beiden Frauen Freundinnen geworden. Sie hatten die Einsamkeit der Geschlechtsgenossin erkannt und einander Trost gespendet. Lori wußte, daß Sue Ellen noch mehr litt als sie. Ihr Mann war tot.
    Sie öffnete die Augen und versuchte, die Gedanken an Tod und Verzweiflung abzuschütteln. In der Dunkelheit bemerkte sie einen Mann und eine Frau, die auf einem anderen Weg näherkamen. Es dauerte ein wenig, bis sie eine der verthandischen Frauen wiedererkannte, die sie vor Wochen gerettet hatten. Wie hieß sie gleich? Janice, nicht wahr? Der Mann neben ihr hatte den Arm um ihre Taille gelegt.
    Wenn Janice Taylor einen Gefährten unter den Männern der Gray Death Legion finden konnte, warum nicht auch sie? Jetzt hatte der Mann beide Arme um die Frau gelegt. Als Lori zusah, wie sie sich umarmten und küßten, wurde ihr ihre Einsamkeit plötzlich unerträglich. Sie fragte sich, was Grayson gerade tun mochte. Ob er das Verlangen hatte, sie zu sehen, wenn er wach war?
    Nach einem letzten Kuß löste sich das Paar. Janice wandte sich um und ging über die Lichtung auf das Gebäude zu, das jetzt auf der Li-Plantage als Frauenunterkunft diente. Als der Mann sich umdrehte, konnte Lori endlich sein Gesicht erkennen.
    Es war Grayson.
Er sah sie im selben Augenblick. Er schien zu zögern, dann kam er auf sie zu. Sie erhob sich von ihrem Felsen und ging an ihm vorbei.
»Lori...«
»Guten Abend, Hauptmann.« In diesem Moment fühlte sie sich verwirrter als je zuvor. Fühlte sie sich verraten? Eifersüchtig? Oder nur wütend über ihre Verwirrung und Ängste?
»Lori, was ist...?«
»Nichts, Hauptmann. Gar nichts. Gute Nacht.« Es kostete sie Anstrengung, nicht davonzurennen. Die Braut des Hauptmanns!
    Einige Wochen vergingen, dann war klar, daß die Zweite Schlacht um Rävö einen wichtigen Wendepunkt des Krieges darstellte. Herzog Hassid Ricol war zu seinem Sprungschiff Huntress zurückgeflogen, und Generalgouverneur Nagumo hatte weiter den Oberbefehl über die Kombinatseinheiten auf Verthandi. Schließlich war der Angriff auf Rävö Ricols Idee gewesen, und Nagumo hatte die beiden leichten ScoutLanzen während der verzweifelten Kämpfe außerhalb der Universität schnell und geschickt eingesetzt. Die Rebellen waren nur Meter davon entfernt gewesen, durch die Tore und in den Hof der Universität einzudringen, als die beiden Lanzen und der Kreuzritter eintrafen und sie zum Rückzug zwangen. Die Vernichtung eines RebellenMechs war ein klarer Pluspunkt, da es den Rebellen schwer fallen durfte, ihre Verluste an BattleMechs auszugleichen.
    Ricol war mehr als bereit, den Kampf als Sieg zu verbuchen und Nagumo auf seinem Posten zu belassen. Die Alternative bestand darin, entweder dem unfähigen Kodo das Kommando zu übertragen oder selbst auf Verthandi zu bleiben und den Befehl zu übernehmen. Der Rote Herzog war zu keiner dieser Maßnahmen bereit. Ihn erwartete in

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