BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
Schlagkraft des Dunkelfalke einfach, und Khaled war sofort bereit gewesen, auf die schwerere Maschine umzusteigen. Was Grayson anging, hätte er es auch vorgezogen, hinter den Kontrollen eines BattleMech zu sitzen — jedes BattleMechs — aber Brasednewics Worte brannten noch immer in seinem Geist.
Er würde von seinen Leuten nichts verlangen, was er selbst nicht zu tun bereit war. Der gefährlichste Teil dieses Unternehmens war das erste Eindringen. Sobald das Team einmal im Universitätsbereich war, würden die BattleMechs für eine Ablenkung sorgen, die den KuritaSoldaten die wahre Natur des Angriffs im Innern ihrer Festung verschleierte. Die Ablenkung war mehr als nötig, wenn den Kommandos — mit Grayson und Lori, wenn er sie finden konnte — die Flucht gelingen sollte.
Grayson wagte nicht, daran zu denken, was geschehen mußte, wenn er Lori zwar fand, aber nicht in der Lage war, sie aus der Universität zu bringen. Seine Überlegungen gingen nicht über die Gewißheit hinaus, daß Lori und er die Universität gemeinsam verlassen würden ... oder aber gemeinsam dort blieben.
Die Ericksson-Agrofabrik war verlassen, ein Ort der Schatten und des Staubs, und kahler Stahlbetonmauern und -böden. Auch die Straßen um das Gebäude waren ausgestorben, bis auf einen einzelnen Regis-Blaurockposten, der einsam Streife ging. Die Kommandos warteten, bis der Mann vorüber war, dann huschten sie hinter seinem Rücken über die Straße. Mit Hilfe ihrer Infrarotbrillen schlichen sie durch die Fabrik zu einem unbewachten Treppenhaus und kletterten auf eine tiefere Ebene hinunter zum gähnenden Tunneleingang, den sie gesucht hatten.
Das Tor war mit einem Vorhängeschloß gesichert, das der Überredungskunst eines Verthanders, der mit einem Handbrenner ausgerüstet war, jedoch schnell nachgab. Die Kommandos benutzten diese Gelegenheit, ihre Waffen und Ausrüstung zu überprüfen. Grayson hielt ein TK-Sturmgewehr im Arm und eine 12 mm Automatikpistole in einem Holster an der rechten Hüfte. Zwei Rauchgranaten und eine normale Handgranate waren an seinen Brustgurten befestigt. In verschiedenen Taschen trug er Ersatzmagazine für das TK und die Pistole. Ein Kampfmesser steckte in einer Scheide an der Stiefelaußenseite. Das an Hals und Ohr befestigte Gefechtsfunkgerät arbeitete nur auf einer Frequenz. Allerdings konnte er sich damit nur über sehr kurzen Abstand mit seinen Kameraden verständigen. Es war nicht in der Lage, die Mauern der Universität zu überwinden. Um mit den draußen wartenden BattleMechs Kontakt aufzunehmen, besaß er einen leistungsstärkeren Handsender in einer Tasche auf dem Rücken.
Das Tor öffnete sich, und die verrosteten Scharniere quietschten ihren Protest in die Dunkelheit. Besorgte Augen blickten sich in alle Richtungen um, aber kein Wachtposten tauchte auf, keine Stimme verlangte ein Erkennungssignal. Hintereinander drangen die Kommandos in die stygische Finsternis des unterirdischen Korridors vor. Auf den ersten zweihundert Metern herrschte absolute Düsternis, dann stieg der Tunnel über eine flache Rampe an. An ihrem Ende wartete ein zweites Stahltor. Eine flüchtige Untersuchung zeigte Grayson, warum der Tunnel so schlecht bewacht war. Das Tor war zugeschweißt.
Ramage blickte Grayson an, der nickte. Ramage winkte. Ein paar Verthandi-Ranger eilten herbei und nahmen schwere Leinenrucksäcke von den Schultern. Einer von ihnen untersuchte das verschweißte Tor und grinste Grayson an. »Fünf Minuten, Hauptmann. Die Leute sollten besser ein Stück zurückgehen.«
Grayson zuckte zusammen, als er während des Wartens in der Dunkelheit plötzlich eine leichte Berührung an der Schulter spürte. Er drehte sich um und sah in ein schwarzes Gesicht, das so eben als das einer jungen Frau erkennbar war. »Machen Sie sich keine Sorgen, Hauptmann. Wir schaffen es.«
»Wie?«
»Tut mir leid«, flüsterte sie mit einer Stimme, die außer ihnen beiden niemand hören konnte. »Aber dieser Ausdruck auf Ihrem Gesicht. Selbst durch die Brille wirkten Sie so ... so angespannt. Ich wollte ... ich wollte Ihnen nur sagen, daß wir bei Ihnen sind.«
»Hab ich so ängstlich ausgesehen?«
»Nicht ängstlich. Eher so, als wollten Sie durch das Tor, noch bevor die Jungs es gesprengt haben.«
Grayson stierte in ihr Gesicht, konnte sie aber nicht erkennen. Als er den Schimmer einer beinahe fanatischen Entschlossenheit in ihren Augen sah, dachte er für einen Augenblick, es sei Sue Ellen. Aber diese Frau war größer,
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