BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
Zufälligerweise geht es hier auch um unser eigenes Überleben, Feldwebel. Darum, ob wir jemals wieder von diesem Dschungelball wegkommen!«
Er drehte sich zur Seite und blickte in den Dschungel hinaus. Sein Atem ging schwer, und er spürte, wie sich seine Hände verkrampften. Es machte ihm zu schaffen, daß er noch nichts von der Phobos gehört hatte, obwohl der Revolutionsrat sofortige Nachricht versprochen hatte, sobald etwas bekannt war. Wenn es das Landungsschiff in einen sicheren Hafen schaffte, standen ihnen noch Monate der Arbeit bevor — ganz abgesehen von einem erheblichen Bedarf an Ersatzteilen und einem langen Aufenthalt im Dock — bis es wieder flugfähig war. Die Phobos war immer noch ihre einzige Möglichkeit, Verthandi wieder zu verlassen, vorausgesetzt, sie konnten die Reparaturen durchführen. Es war ein Teufelskreis, denn genau das war unmöglich, solange sie nicht gewonnen hatten.
»Wenn wir keinen Weg finden, wie diese Leute ihren Krieg gewinnen können«, stellte Grayson fest, »wird Generalgouverneur Nagumo uns aufspüren und wir gehen alle drauf.«
»Wollen Sie damit sagen, besser sie als wir?« »Nein! Es geht nicht um sie oder uns, es geht um sie und uns! Wenn uns nichts einfällt, wird Nagumo uns bald ausräuchern, und wenn er dazu diesen ganzen verdammten Dschungel Baum für Baum abholzen muß. Ich weiß nur noch nicht, was ich dagegen tun soll.«
Ramage schüttelte den Kopf. »Ich hab den Vertrag auch gelesen, Hauptmann, und ich sehe, verflucht noch mal, auch keinen Ausweg. Vielleicht sollten wir die Armee gegen die Rebellenführer einsetzen! Die könnten sie vielleicht schaffen!« Er hob die Arme, wie um Grayson abzuwehren. »Schon gut, ich werde sie weiter mit Lektionen füttern. Aber ich hoffe, Ihnen fällt etwas ein, wie man die Kinder von einem Einsatz fernhält. Im Augenblick könnte sie noch ein einzelner Kurita-Mech alle durch den Fleischwolf drehen.«
14
Generalgouverneur Nagumo legte ein Bein über die Ecke seines Schreibtischs, verschränkte die Arme vor seiner schmucklos schwarzen Uniformjacke, lehnte sich zurück und lächelte. Die vor ihm sitzende junge Frau blickte sich gehetzt um, betrachtete die spartanische Einrichtung, den Azelholztisch mit den gestapelten Computerausdrucken, die deckenhohen Fenster mit dem Blick auf den Zentralhof der Universität von Regis.
»Also gut, Miss Klein«, begann Nagumo das Gespräch. »Darf ich Sie Sue Ellen nennen? Schön. Wie haben Sie sich in der Kaserne eingelebt?«
»Gut, Sir«, erwiderte sie. Nervös rieb sie über den Ärmel ihrer kuritistischen Uniformjacke. »Alles ist ... gut.«
»Schön, sehr schön.« Er deutete auf Flaschen und Gläser auf einem Seitentisch. »Möchten Sie etwas zu trinken?«
Sie schüttelte den Kopf. Erstaunen und eine Spur von Besorgnis zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab. »Nein danke, Sir.«
»Wie Sie wünschen. Ich schätze, Sie fragen sich, warum ich mit Ihnen sprechen wollte.«
Sie nickte, seinem Blick immer noch ausweichend. »Der Generalgouverneur hat sicher nicht die Gewohnheit, mit jeder Luft/Raumjägerpilotin unter seinem Befehl zu reden. Oder mit jeder ... Gefangenen.«
»Nun, Sie sind ein Sonderfall, Mädchen. Das ist Ihnen doch klar, ja?«
Sie nickte wieder.
Er sprach weiter. »Sie haben sich dieser neuen Söldnertruppe angeschlossen. Dieser Gray Death Legion, richtig? Und während des Durchbruchs durch unsere Blockade haben Sie tapfer gekämpft, aber aus irgendeinem Grund haben Ihre Kameraden Sie im Stich gelassen.«
Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück, und ihre Knöchel spannten sich weiß um die geschnitzten Lehnen. »Daran ist nichts Geheimnisvolles, Sir. Hätten meine ... Kameraden gestoppt, um mich aufzunehmen, hätten sie gezwungenermaßen gegen den Leopard kämpfen müssen, der sie abzufangen versuchte. Sie hatten weder die Panzerung noch die Bewaffnung, um eine solche Auseinandersetzung zu gewinnen. Sie mußten mich und ... und meinen Flügelmann im Stich lassen, wenn sie die Planetenoberfläche erreichen wollten.« Schmerz und eine Spur Furcht zeigte sich in ihrem Gesicht. »Sir, das habe ich alles schon vor Wochen Ihren Sicherheitsbeamten erklärt!«
»Ach ja, das tut mir sehr leid. Was haben Sie durchmachen müssen. Armes Kind! Die Kommandantin der Subotai hat völlig richtig gehandelt, als sie Sie an Bord genommen hat, aber Tai-sho Kodo hätte mich informieren sollen, daß man Sie aufgegriffen hat, anstatt einen solchen ... Fang seinen Verhörtrupps auszuliefern. Es hat
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