BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Verfügung stehenden Kräften eingreifen, um die Gray Death Legion zu retten. Ich werde eine Transportmöglichkeit für Ihr Regiment nach ... wohin Sie auch immer reisen wollen, zur Verfügung stellen. Ebenso wie Transportraum für die Schätze, die wir im Innern des Depots vorfinden.*
Grayson nickte nur, immer noch nicht sicher, welche Antwort er geben sollte.
Ricol blickte auf die korrigierte Ortszeitanzeige seines teuren Armbandcomputers. »Ich muß Sie warnen. Wir haben nicht viel Zeit. Garths Landungsschiffe müssen jeden Augenblick aufsetzen. Ich weiß nicht, wo Ihre Leute sich momentan befinden, Oberst, aber selbst wenn sie schon auf dem Weg zum Depot sind, wird es ein Wettlauf mit der Zeit. Garths Späher in der Umlaufbahn um diesen Planeten werden den Standort Ihrer Truppen früher oder später feststellen. Sie werden die Lage des Depots nicht lange geheimhalten können, wenn Sie erst einmal dort sind.«
Grayson tigerte durch den luxuriös eingerichteten Raum und dachte nach. Ricols Vorschlag war absolut vernünftig. Die Krise der Legion bot dem Herzog die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte. Ricol würde einen Teil der Sternenbundwaffen bekommen, und Grayson und die Gray Death Legion hätten eine Transportgelegenheit. Es war die perfekte Lösung für alle Beteiligten. Soweit Grayson es beurteilen konnte, gab es nur ein einziges Problem. Konnte er Herzog Ricol vertrauen?
Ihm zu trauen bedeutete eine völlige Umkehr all seiner bisherigen Grundsätze. Es war Ricols Verrat gewesen — zumindest hatte Grayson es immer so gesehen —, der seinen Vater getötet und dessen Einheit vernichtet hatte. Und Grayson hatte Ricol immer mit dem Draconis-Kombinat und Haus Kurita gleichgesetzt, einem Regime, das im gesamten Innenraum für seine Gefühllosigkeit, Brutalität und rücksichtslose Machtpolitik verschrien war. Wenn man einer derartigen Regierung nicht vertrauen konnte, wie sollte man dann einem solchen Mann trauen können?
Gleichzeitig war Grayson aber nur Sekunden zuvor von Ricols Reaktion auf das Massaker von Tiantan berührt worden. Der Ausdruck grimmiger Gefühle in Gesicht und Stimme des Mannes war echt gewesen, dessen war sich Grayson sicher. Ricol war ein Krieger, kein Schauspieler. Er war geradeheraus und schroff, wenn er sprach, und zog es vor, über andere Punkte zu schweigen, statt zu lügen.
Aber war das genug? Konnte der gemeinsame Abscheu einem gedankenlosen mörderischen Verbrechen gegenüber als Grundlage gegenseitigen Vertrauens genügen? Schließlich mußte auch Ricol sich darauf verlassen, daß Grayson seinen Teil der Übereinkunft erfüllte, wenn er Schiffe, Männer und Mechs in den Kampf werfen sollte.
»Wie viele Mechs haben Sie dabei, Euer Gnaden?«
»Eine Kompanie. Ich weiß, daß es nicht viel ist...«
»Eine Kompanie! Zwölf Mechs? Bei wievielen Landungsschiffen?«
»Sechs.« Ricol lächelte. »Vergessen Sie bitte nicht, Oberst, daß fünf meiner Landungsschiffe leer sind. Ich hatte... ah ... etwas anderes mit ihnen vor, als meine Kampfmaschinen in den Marik-Raum zu schleppen!«
Grayson lachte. Etwas ganz anderes!
Ricols Eingeständnis gab Grayson den letzten Ruck, den er für seine Entscheidung brauchte. Um Grayson zu beeindrucken, hätte der Herzog ein ganzes Regiment an Mechs versprechen können, um die Cray Death Legion zu retten. Er hätte einen Weg finden können, die Rettung hinauszuzögern, während er landete und die Waffen einschiffte. Aber er hatte zugegeben, nur eine einzige Kompanie dabeizuhaben, und hatte erklärt, warum.
»Euer Gnaden, wie immer es ausgeht, ich habe vor, dafür zu sorgen, daß die Mörder Tiantans keinen Profit daraus ziehen.«
Es war lange nach Sonnenuntergang, als King und Grayson über die Nördliche Hochebene nach Südosten rasten und die Lichter Helmdowns hinter sich ließen. Die Unterredung mit Ricol hatte länger gedauert als erwartet. Nicht, daß es Schwierigkeiten bei den Verhandlungen gegeben hätte. Der Rote Herzog war sich darüber im klaren, daß es keine Garantie dafür gab, ob Grayson in das Sternenbunddepot eindringen konnte — zumindest nicht, ohne den halben Berg zum Einsturz zu bringen. Aber er war bereit, darauf zu setzen, daß Grayson es schaffte, hineinzukommen und etwas zu finden, das den Abtransport lohnte. Er feilschte nicht einmal, wie Grayson es erwartet hatte, über die Anzahl von BattleMechs und anderen Ausrüstungsteilen, die er für sich beanspruchen konnte. »Das«, hatte Ricol erklärt, »wäre voreilig. Wir haben
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