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BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

Titel: BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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moralisches Dilemma noch komplizierter geworden. Aus Graysons Warte war es völlig indiskutabel, mit Garth oder Rachan in Verhandlungen zu treten. Zuerst hatte er vorgehabt, das Depot, wenn er es erst einmal gefunden hatte, als Verhandlungsobjekt einsetzen zu können: die Sternenbundwaffen im Tausch gegen die Freiheit und Sicherheit des Regiments.
Aber wie hatte er so etwas auch nur denken können? Mit oder ohne Wissen ComStars hatte Rachan — unter Beihilfe Garths — Millionen von Zivilisten niedergemetzelt, nur um an diese Waffen zu kommen. Grayson konnte nicht mit den Waffen feilschen, und sie als Gegenleistung für das Leben seiner Leute diesen Mördern ausliefern, denn damit hätte er mit dem Blut dieser ermordeten Zivilisten geschachert. Ein solches Vorgehen widersprach seiner tiefsten Überzeugung. Die einzige Alternative, so schien es, war die Vernichtung des Sternenbunddepots und das Warten auf den Ansturm von Garths Legionen. Nach der Zerstörung des Waffenlagers blieb dann nur noch eine letzte, hoffnungslose Schlacht, die ohne jeden Zweifel das Ende des Grauen Todes bedeuten mußte.
Er hatte sich einzureden versucht, die Marik-Trupperi würden die Legion in Ruhe lassen, wenn sie das Depot zerstört hatten und nichts mehr übrig war, um das es sich zu kämpfen lohnte, aber schließlich hatte Grayson eingesehen, daß er sich etwas vormachte. Wenn er das Lager zerstörte, würde Rachan erraten, daß Grayson das ganze Komplott durchschaut hatte. Damit würde Graysons Tod und der Tod aller Männer und Frauen in seiner Begleitung zu einer zwingenden Notwendigkeit werden, wenn die Verstrickung Rachans — und möglicherweise ComStars — in das Massaker von Sirius V geheim bleiben sollte.
Also war diese Möglichkeit eine Sackgasse. Er konnte die Ehre der Einheit retten, aber nicht ihr Leben.
Nun war die Rechnung noch schwieriger geworden. King war der Ansicht, daß Herzog Ricol einen Ausweg für die Legion wußte, aber Grayson war klar, welchen Preis Ricol für seine Hilfe verlangte.
Sollte er mit Ricol verhandeln? Grayson befand sich immer noch in einem inneren Widerstreit über die moralisehen Aspekte dieser Frage. Seit nahezu vier Jahren hatte er den Roten Herzog als den Mörder seines Vaters betrachtet. Andererseits war Ricols Schachzug auf Trellwan eine legitime Kriegslist gewesen. Wenn Grayson es so betrachtete, hatte Ricol nur versucht, die Anzahl der Schlachtopfer unter seinen Truppen und der Zivilbevölkerung Trellwans so niedrig wie möglich zu halten, indem er die Ereignisse so manipulierte, daß sich die Bewohner Trellwans nicht gegen ihre Eroberer erhoben.
Wo lag hier das Recht? Was war richtig? Wie hätte sich Graysons Vater entschieden?
Er hatte noch keine klare Antwort auf diese Fragen, aber wenn Grayson Lori sagte, wohin er ging und mit wem er redete, würden ihm ihre Proteste die Entscheidung noch schwerer machen. In diesem Moment wurde Grayson klar, wie sehr er Lori liebte, auch wenn er das nur selten zum Ausdruck bringen konnte. Weil er Lori liebte, konnte er ihr nicht sagen, wohin er ging und was er vorhatte. Loris Leid über sein Leid würde ihn daran hindern, das zu tun, was er tun mußte.
»Ich liebe dich auch, Lori. Mehr kann ich dir nicht sagen. Und ich würde es dir sagen — wenn ich könnte.« Er hob die Schultern. »Aber ich kann es nicht. Alles, was ich sagen kann, ist... bitte... vertrau mir.« Natürlich bestand die Gefahr, daß er nicht zurückkam, aber sie war ziemlich gering. Nach allem, was King gesagt hatte, war es sicher keine Falle. Ricol wollte tatsächlich mit ihm reden. Aber um Ricol zu treffen, mußte er noch einmal nach Helmdown, und Garths Flotte war bereits im Landeanflug.
»Ich brauch dich hier als meine Stellvertreterin, damit alles weiterläuft.« Er schüttelte den Kopf und kam ihrem Protest zuvor. »Nein! Du mußt dich darum kümmern, daß die letzten Überlebenden eingesammelt werden, die sich möglicherweise noch da draußen in den Wäldern versteckt halten. Außerdem wirst du das Regiment auf den Abmarsch vorbereiten. Reißt das Lager ab, und seid eine Stunde nach Sonnenuntergang reisefertig. Bis dahin sollte ich alles erledigt haben und wieder zurück sein. Wenn nicht, mußt du das Regiment in Bewegung setzen. Wenn ich sehe, daß ich zu spät komme, werde ich meinen Kurs entsprechend ändern und die Kolonne unterwegs treffen. Du kannst einen der Anwärter in meinen Marodeur setzen, damit er zur Stelle ist, wenn ich euch treffe.«
Lori lächelte. »Bist du

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