BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Rückkehr fest, an dem wir dir einen stark gebündelten Kurzimpuls schicken. Wir werden dir unseren Zustand mitteilen, und was du für uns tun kannst.«
»Ich werde keine Landungsschiffe zur Verfügung haben«, erklärte Tor.
»Wir schon.« Grayson blickte seine Gesprächspartner reihum an. Jetzt, wo sie einen Plan hatten, fühlte er sich gleich besser. An den Mienen der anderen erkannte er, daß für sie dasselbe galt. »Wir ändern machen uns mit einem Hochandrucksturz auf den Weg nach Helm. Mit etwas Glück werden wir von den Orbitaleinheiten für eigene Schiffe gehalten, die bloß vergessen haben, ihre Identifikation durchzugeben. Wir werden uns einen Landeplatz so nahe wie möglich an Durandel suchen.« Er zuckte die Achseln. »Danach müssen wir weitersehen.«
5
Sie kamen zu spät.
Vom Bergkamm westlich Durandels blickte die Battle MechKompanie auf eine Orgie der Vernichtung hinab. Wogende Rauchsäulen von hundert schwelenden Feuern stiegen in einen immer dunkler werdenden Himmel.
Grayson suchte die Überreste des einstigen Dorfes Durandel einmal ... zweimal ... dreimal mit seinen Ortungsgeräten ab, aber er konnte kein intaktes Gebäude finden, kein Zeichen von Leben. Das Dorf war systematisch dem Erdboden gleich gemacht worden, praktisch Haus um Haus. Die neuen MechWartungsanlagen am Ostrand der Siedlung waren verschwunden, zu einem Trümmerfeld zerstampft. Helmfast, die Festung der Legion, über dem Nordrand des Dorfs in den Berghang gebaut, war vernichtet. Nur einzelne Mauersektionen erhoben sich noch zwischen den vom Laserfeuer geschwärzten und von Raketen zertrümmerten Türmen.
Hinter einem Mauerstück der Ruine stieg schwarzer Qualm empor.
Ein dumpfes Stöhnen drang über den Gefechtsfunk.
Von wem? Es machte nichts aus. Sie alle fühlten das gleiche, teilten die Erschütterung über diesen Verlust.
Das Wissen, daß sie zu spät gekommen waren, um diese sinnlose, aber eiskalt berechnende Zerstörung aufzuhalten, brannte in jedem von ihnen.
»Funkverbindungen freihalten«, befahl Grayson. Er war von der Bitterkeit in seinen Worten selbst überrascht.
Dicht nebeneinander hatten die Landungsschife Phobos und Deimos auf hungrigen Feuerzungen abgebremst und beim Sturz in Helms Atmosphäre mit 4 g Andruck Fahrt weggenommen. Die Gewißheit, daß sich auf Helm etwas Fürchterliches abspielte, war mit jeder Stunde gestiegen.
Die beiden Landungsschiffe waren auf ihrem Hochgeschwindigkeitsflug nach Helm dreimal angerufen worden, aber keine Luft/Raumjäger oder Landungsschiffe waren in Abfangposition gewesen. Sie erkannten schnell, daß alle ins Systeminnere fliegenden Schiffe Marik-Einheiten waren: Auf Helm schien tatsächlich ein Bürgerkrieg ausgebrochen zu sein. Dieses Wissen hatte Graysons Truppen wie Besessene weitergetrieben.
Gleichzeitig machte es ihren wilden Flug ins System erst möglich. Die Landungsschiffe und Luft/Raumjäger der Patrouillenflüge um Helm ließen sich Zeit damit, sie anzurufen, und schienen mehr als willig, die beiden Landungsschiffe bei der letzten Phase ihres Flugs nach Helm zu ignorieren. Als sie vom Landungsschiff Lancelot angerufen wurden, hatte Kapitän Ilse Martinez, die burschikose, schwarzhaarige Kommandantin der Phobos erklärt, daß das Marik-Schiff nahe genug war, um sie abzufangen. Auf den zweiten Anruf der Lancelot hatte Martinez mit einer sengenden Fluchtirade geantwortet und behauptet, auf Befehl des Herzogs unterwegs zu sein.
Kaum 12 000 Kilometer von dem Marik-Schiff entfernt hatten die Phobos und die Deimos ohne weitere Behinderung die Umlaufbahn der Lancelot passiert. Es hatte nicht einmal eine Anfrage danach gegeben, welchem der vielen möglichen Herzöge die winzige Flottille unterstand.
Dann hatten die Landemanöver begonnen. Sturmwolken wogten und wirbelten über der Ebene des Toten Meers unterhalb von Durandel, als die Landungsschiffe der Legion in Helms Ionosphäre eintauchten. Als schließlich doch noch Marik-Jäger Kurs auf sie nahmen, hatten die beiden Legionsschiffe mit einem letzten tosenden Bremsschub Fahrt verloren und sich unter das schützende Wolkendach gerettet. Martinez auf der Pho- bos und Oberleutnant Thurston auf der Deimos hatten ihren Kurs perfekt abgestimmt. Die beiden Schiffe setzten weniger als zwanzig Kilometer von Durandel entfernt auf, unmittelbar hinter einem westlich der Siedlung gelegenen niedrigen Bergrücken. Ihr Flug war sicher vom Radar verfolgt worden, aber Grayson hoffte noch immer, die Marik-Beobachter hielten die beiden
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